Heidbrink
Heidbrink | ||
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Heidbrink und benachbarte Berge von Norden aus gesehen | ||
Höhe | 319,8 m ü. NHN [1][2] | |
Lage | Kreis Minden-Lübbecke, Nordrhein-Westfalen, Deutschland[1][2] | |
Gebirge | Wiehengebirge[A 1][1][2][3][4][5][6] | |
Dominanz | 26 km → Bonstapel (Lipper Bergland)[1][2] | |
Schartenhöhe | 242,5 m ↓ bei Hase-Else-Bifurkation bei Gesmold[7][1][2] | |
Koordinaten | 52° 17′ 30″ N, 8° 38′ 22″ O | |
Topo-Karte | 1:25.000 (TIM-online) | |
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Typ | Bergrücken | |
Gestein | Tonstein etc.[A 2][2] | |
Alter des Gesteins | Dogger, Malm[2] | |
Besonderheiten | höchster Berg im Wiehengebirge, Sendeturm auf Gipfelregion | |
Südöstlich von Lübbecke liegt der Heidbrink |
Der Heidbrink (in einigen Quellen auch genannt Heidberg.[8]) nahe Lübbecke, ist mit 319,6 m ü. NHN,[9] nach anderen Quellen sogar mit 320,0 m,[10] der höchste Berg des Wiehengebirges und des Kreises Minden-Lübbecke in Nordrhein-Westfalen. Zudem ist er der nördlichste Gipfel über 300 Meter in Deutschland.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Heidbrink erhebt sich im Natur- und Geopark TERRA.vita. Sein Gipfel liegt etwa 2 km südöstlich der Kernstadt von Lübbecke auf der Grenze der Stadt Lübbecke zur südlich davon befindlichen Großgemeinde Hüllhorst. Die Südflanke des Berges fällt steil zum Hüllhorster Ortsteil Ahlsen-Reineberg ab. Auf dem Bergsattel zum südwestlichen Nachbarn Wurzelbrink (318 m) entspringt die Ronceva. Nördlich vorgelagert sind die Gipfel des Reinebergs (275,9 m) und des Heidkopfs (272,6 m).
Mit 320 m Höhe ist der Heidbrink nicht nur der höchste Berg des Wiehengebirges, sondern auch der nördlichste Dreihunderter als Gipfel des europäischen zentralen Festlandes (ohne die europäischen Inseln und Halbinseln, wie z. B. Fennoskandinavien), zwischen Atlantik und Ural. Alle Berge, die sich in Deutschland auf einem nördlicheren Breitengrad befinden, sind niedriger als der Heidbrink. Zwar gibt es über 300 Meter hohe Stellen in Mittelgebirgen, die etwas nördlicher liegen; die dazu gehörenden Gipfel liegen allerdings südlicher.
Auf dem Heidbrink erstrecken sich Teile des Landschaftsschutzgebiets Wiehengebirge-Wesergebirge (CDDA-Nr. 555552654; 1971 ausgewiesen; 49,1049 km² groß).
Naturräumliche Zuordnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Heidbrink gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Unteres Weserbergland (Nr. 53) und in der Haupteinheit Östliches Wiehengebirge (532) zur Untereinheit Lübbecker Egge (532.2). Nach Süden fällt seine Landschaft in der Haupteinheit Ravensberger Mulde (531) und in der Untereinheit Quernheimer Hügel- und Bergland (Norden) (531.0) in den Naturraum Quernheimer Hügelland (531.01) ab.[11]
Sendeturm
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rund 170 m nordöstlich des Heidbrinkgipfels steht auf der Grenze zwischen Lübbecke und Hüllhorst ein Fernmeldeturm für Rund- und Richtfunkstrecken. Seit 2002 wird mit 200 Watt das Deutschlandfunk Kultur in Richtung Süden gesendet. Vorher wurden von hier keine UKW-Programme abgestrahlt. Der Turm selbst scheint Baugleich mit dem Turm Bad Rehburg zu sein. Er verfügt über eine befestigte Zufahrt von der B 239.
Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wanderwege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über den Gipfel verläuft der Wittekindsweg (lokal eher Kammweg genannt), der als Wanderweg auf dem Wiehengebirge von Osnabrück bis zur Porta Westfalica führt und den Heidbrink im Osten mit dem Straußberg (275,5 m) und im Westen mit Horsthöhe (ca. 275 m) und dem Kniebrink (ca. 315 m) verbindet. Der Kammweg verläuft dort gemeinsam mit dem Europäischen Fernwanderweg E11 (Nordsee–Harz–Baltikum). Am südlichen Waldrand verläuft der Mühlensteig.[12]
Gipfelstein
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Markierung Heidbrinkgipfels wurde dort am 24. Mai 2008 ein fünf Tonnen schwerer Sandstein mit starken Eiseneinlagerungen aufgestellt, der typisch für das hiesige Wiehengebirge ist. Am neuen Stein befinden sich zwei Tafeln; die obere weist den Heidbrink als höchsten Berg des Wiehengebirges aus, die untere Tafel nennt die Sponsoren. Der neue Stein befindet sich nicht an derselben Stelle, wo zuvor ein weniger spektakulärer Stein stand, sondern etwa 20 m östlich davon; der ursprüngliche Stein wurde aber im Zuge der Neuaufstellung weggeräumt.[13] Am Gipfelstein liegt eine kleine Freifläche mit Picknickbänken.
Heidbrinkhütte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rund 500 Meter östlich des Gipfels und 42 Meter nördlich des trigonometrischen Punktes 302,0 steht auf etwas mehr als 300 m Höhe[14] die Heidbrinkhütte. Die kleine Schutzhütte befindet sich am Wittekindsweg (Kammweg) und damit am Europäischen Fernwanderweg E11. Ein Vorgänger der Hütte wurde im Jahr 1924 erbaut.
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Seit Frühjahr 2008 weisen derartige Wegweiser auf den Gipfelstein des Heidbrinks hin
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Am Gipfel steht seit Mai 2008 dieser Gipfelstein
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Die Stelle des einstigen Gipfelsteines lag etwas weiter westlich, wie hier gezeigt, und markierte den wirklichen Gipfel
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Sendeturm nordöstlich des Heidbrinkgipfels
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Im Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands und der begleitenden Geographischen Landesaufnahme wird die Erhebung konkret zur Einheit „532.2 Lübbecker Eggen“ der übergeordneten Haupteinheit „532 Östliches Wiehengebirge“ gezählt. Übergeordnet ist die Haupteinheitengruppe „53 Unteres Weserbergland“ (zur enger gefassten kulturräumlichen Region siehe Weserbergland). In der Systematik gemäß Bundesamt für Naturschutz zählt das „Untere Weserbergland“ wiederum zur Großregion „D36 Unteres Weserbergland und Oberes Weser-Leinebergland“ (landläufig auch genannt „Weser- und Weser-Leine-Bergland“ oder „Niedersächsisches Bergland“).
- ↑ Gemäß der geologischen Übersichtskarte des Geologischen Dienstes Nordrhein-Westfalen finden sich in den Schichten des oberen Juras (~ Malm) Tonsteine bis Kalksteine und Sandsteine (genauer: Kalk-, Mergel-, Ton- und Sandstein, lokal oolithisch und konglomeratisch, lokal Steinkohlen, Anhydrit, Gips und Steinsalz); in den Schichten des mittleren Juras (~ Dogger) Tonsteine bis Mergelsteine (genauer: Ton- und Tonmergelstein, lokal Schluff- und Sandstein, z. T. mit Toneisensteingeoden, untergeordnet Kalk- und Mergelstein, oolithisch).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tourenbeschreibung für den Heidbrink, auf books.google.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
- ↑ a b c d e f g GEOviewer, GEOportal.NRW, Geschäftsstelle IMA GDI.NRW, Bezirksregierung Köln (Hinweise)
- ↑ Sofie Meisel-Jahn: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 85 Minden (= Institut für Landeskunde, Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung [Hrsg.]: Geographische Landesaufnahme 1:200 000 – Naturräumliche Gliederung Deutschlands). Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen 1959, DNB 456722270 (50 S., insbes. Blatt 85, Karte 1:200 000 [abgerufen am 2. Februar 2022] → Übersicht über alle Blätter. Nummernschlüssel: 532 Östliches Wiehengebirge mit Untereinheiten 532.0 Bad Essener Höhen, 532.1 Oldendorfer Berge, 532.2 Lübbecker Eggen, 532.3 Bergkirchener Eggen).
- ↑ Haupteinheitengruppen 39–57 (Östliche Mittelgebirge nebst Vorland, Niederrhein und Nordwestfalen). In: Emil Meynen, Josef Schmithüsen (Hrsg.): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. 6. Lieferung. Bundesanstalt für Landeskunde und Raumforschung, Bad Godesberg 1959, DNB 451803167, S. 609–882.
- ↑ Axel Ssymank: Neue Anforderungen im europäischen Naturschutz. Das Schutzgebietssystem NATURA 2000 und die „FFH-Richtlinie“ der EU. In: Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Natur und Landschaft. Band 69, Nr. 9, 1994, ISSN 0028-0615, S. 395–406.
- ↑ Vgl. auch Biogeografische Regionen und naturräumliche Haupteinheiten Deutschlands. Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 3. Februar 2022 (mit Karte und Erläuterungen zur Karte).
- ↑ Geodatenviewer Niedersachsen (Hinweise)
- ↑ Nur die Schichtkammlandschaft der Weserkette und des Wiehengebirges besitzt ein stärkeres Relief und erreicht in der Lübbecker Egge am Heidberg fast 320 m NN, in: Die morphogenetische Gliederung der Quartärbasis des Wiehengebirgsvorlandes in Nordwestdeutschland
- ↑ Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ Topographische Karte 1ː50.000, z. B. bei TIM Online NRW
- ↑ Sofie Meisel: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 85 Minden. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1959. → Online-Karte (PDF; 4,5 MB)
- ↑ Waymarked Trails – Wanderwege. In: Waymarked Trails. Sarah Hoffmann (Lonvia), abgerufen am 27. Januar 2022.
- ↑ Mindener Tageblatt: Heidbrink ist höchster Punkt in Minden-Lübbecke Ausgabe vom 30. Juli 2013, abgerufen am 30. Juli 2013
- ↑ Höhenlage der Heidbrinkhütte auf der Deutschen Grundkarte