Heike Heubach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Heike Heubach (2024)

Heike Heubach (Gebärdenname: Gebärde für das Lächeln[1]; * 14. Dezember 1979 in Rottweil)[2] ist eine deutsche Politikerin (SPD). Als erste Gehörlose wurde sie im März 2024 Mitglied des Deutschen Bundestages.[3]

Heubach erkrankte als Säugling an einer Mittelohrentzündung und wurde wahrscheinlich dadurch auf beiden Ohren gehörlos. Von 1986 bis 1996 besuchte sie die Grund- und Hauptschule, die sie mit dem Hauptschulabschluss verließ. Von 1996 bis 1999 absolvierte Heubach die Wirtschaftsschule, die sie mit der Mittleren Reife abschloss. Anschließend besuchte sie von 2000 bis 2001 das Gymnasium und von 2001 bis 2003 die Fachoberschule, wo sie die Fachhochschulreife erlangte.

Von 2008 bis 2011 absolvierte sie eine Ausbildung zur Industriekauffrau bei der e.on Facility Management GmbH, wo sie anschließend bis 2013 tätig war. Von 2013 bis zu ihrem Einzug in den Bundestag 2024 arbeitete sie beim Bayernwerk.[4][1]

Sie lebt in Stadtbergen im Landkreis Augsburg, ist verheiratet und hat zwei Kinder.[1]

Im November 2019 trat Heubach in die SPD ein.[2] Sie kandidierte bei der Kommunalwahl 2020 für den Stadtberger Stadtrat.[1]

Im Februar 2021 wurde Heubach zur Bundestagswahl 2021 als Direktkandidatin der SPD im Wahlkreis Augsburg-Land nominiert. Sie kandidierte zudem auf Platz 24 der Landesliste der BayernSPD.[5] Heubach erreichte 14,5 % der Erststimmen und verfehlte den Einzug über die Liste. Am 20. März 2024 rückte sie für Uli Grötsch in den Bundestag nach[3][6], wurde Mitglied im Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen[7] und trat der Parlamentarischen Linken bei.[8] Heubach wurde im April 2024 in eine Doppelspitze zur Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Stadtbergen gewählt.[9] Am 10. Oktober 2024 hielt sie ihre erste Rede im Deutschen Bundestag, was gleichzeitig die erste Rede in (Deutscher) Gebärdensprache im Plenum war.[10]

Für die nächste Bundestagswahl ist sie erneut als Direktkandidatin für den Wahlkreis Augsburg-Land nominiert.[11]

Commons: Heike Heubach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d Viktoria Spinrad: Gehörlose Wahlkämpferin: Politischer Coup für die Inklusion. In: Süddeutsche Zeitung. 21. September 2021, abgerufen am 17. März 2024.
  2. a b Stefan Lange: Interview: „Mir ist wichtig, dass ich nicht nur als gehörlose Person wahrgenommen werde“. In: Augsburger Allgemeine. 21. März 2024, abgerufen am 22. März 2024.
  3. a b Nachrückerin Heike Heubach: Gehörlose Abgeordnete zieht in den Bundestag ein. In: Spiegel. 16. März 2024, abgerufen am 17. März 2024.
  4. Wer sind wir eigentlich? – Mitarbeiterstory. In: LinkedIn. Bayernwerk, Juni 2023, abgerufen am 17. März 2024.
  5. Der Wahlnebel verzieht sich. In: Süddeutsche Zeitung. 28. September 2021, abgerufen im März 2024.
  6. Ausgeschiedene Abgeordnete der 20. Wahlperiode. Deutscher Bundestag, abgerufen am 20. März 2024.
  7. Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen. Deutscher Bundestag, abgerufen am 20. September 2024.
  8. Haben Sie sich bereits einer politischen Strömung innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion angeschlossen und wem ja welcher? In: abgeordnetenwatch.de. Parlamentwatch, 18. Juli 2024, abgerufen am 20. September 2024.
  9. Kai Doering: Erste gehörlose Abgeordnete: Wie Heike Heubach den Bundestag umkrempelt. In: vorwärts. 13. Mai 2024, abgerufen am 20. September 2024.
  10. Bundestag: Erste Rede der gehörlosen Abgeordneten Heubach. 10. Oktober 2024, abgerufen am 10. Oktober 2024.
  11. Heike Heubach MdB kandidiert wieder für den Bundestag – für mehr Inklusion und bezahlbaren Wohnraum. SPD-Unterbezirk Augsburg-Land, 7. Oktober 2024, abgerufen am 7. Oktober 2024.