Hilpertsweiler
Hilpertsweiler Gemeinde Schnelldorf
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Koordinaten: | 49° 10′ N, 10° 15′ O |
Höhe: | 452–464 m ü. NHN |
Einwohner: | 21 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91625 |
Vorwahl: | 07950 |
Hilpertsweiler ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Schnelldorf im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2] Hilpertsweiler liegt in der Gemarkung Unterampfrach.[3]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch den Weiler fließt der Holderbach, ein rechter Zufluss der Ampfrach. Im Süden befindet sich ein Gewerbegebiet. Die Staatsstraße 1066 führt an Haundorf nach Leukershausen (4 km westlich) bzw. zur Anschlussstelle 111 der Bundesautobahn 7 (0,4 km östlich). Die Kreisstraße AN 40 führt nach Seiderzell (1,2 km südlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Unterampfrach (1,8 km nordwestlich).[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wird noch im Dreißigjährigen Krieg als „Hilprandsweyler“ (Hildebrandsweiler) genannt.[5] Hilpertsweiler lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Feuchtwangen. Im Jahre 1732 bestand der Ort aus drei Anwesen mit 4 Mannschaften und 1 Gemeindehirtenhaus. Grundherren waren Ämter von Feuchtwangen (Kastenamt Feuchtwangen: 1 Halbhöflein; Verwalteramt Ampfrach: 1 Hof) und das Rittergut Wiesethbruck der Schenk von Geyern zu Syburg (1 Hof mit doppelter Mannschaft).[6] An diesen Verhältnissen änderte sich bis zum Ende des Alten Reiches nichts.[7][8] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Feuchtwangen.
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Hilpertsweiler dem Steuerdistrikt Mosbach und der Ruralgemeinde Unterampfrach zugeordnet. Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. Januar 1972 nach Schnelldorf eingemeindet.
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haundorfer Straße 4: ehemalige Sölde, erdgeschossiger Einfirsthof mit Satteldach, Fachwerk, spätes 18. Jahrhundert
- Seinsheimerstraße 6: evangelisch-lutherische Kirche, ehemals St. Sebastian, frühneuzeitliche Chorturmkirche mit achtwinkeligem Turm und Langhaus mit abgewalmtem Satteldach, von Hans Wolspanger, 1578, 1722 erweitert; mit Ausstattung
- Seinsheimerstraße 9: ehemaliges Austragshaus, eineinhalbgeschossiger Kleinbau mit Satteldach, Zwerchhaus und Fachwerk-Halbgeschoss, um 1900
- Seinsheimerstraße 11: ehemaliges Gasthaus, dann Schmiede, zweigeschossiges Wohnstallhaus mit Krüppelwalmdach, korbbogigem Mitteltor und Querhaus, dendrologisch datiert um 1450, 1773 und 1827; Scheune, massiver Satteldachbau, 18. Jahrhundert
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 37 | 27 | 39 | 38 | 40 | 29 | 37 | 39 | 27 | 28 | 21 |
Häuser[9] | 5 | 5 | 6 | 4 | 5 | 6 | 5 | 6 | |||
Quelle | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Sebastian und St. Veit (Unterampfrach) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Ulrich und Afra (Feuchtwangen) gepfarrt.[18]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Hilpertsweiler. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 658 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Hilpertsweyler. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 341 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Feuchtwangen (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 21). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 453909426, S. 85.
- Anton Steichele (Hrsg.): Das Bisthum Augsburg historisch und statistisch beschrieben. Band 3. Schmiedsche Verlagsbuchhandlung, Augsburg 1872, OCLC 935210351, S. 495 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hilpertsweiler in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 26. November 2021.
- Hilpertsweiler in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 18. September 2019.
- Hilpertsweiler im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 331 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Schnelldorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 2. August 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 4. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Kirchenbucheintrag Unterampfrach am 24. Februar 1635: „Eodem die ist zugleich copulirt worden Michel, weyland Petri Bernhards, Inwohners zu Goldbach s. nachgelaßener ehelicher Sohn, mit Jungfraw Maria, weyland Georgen Webers, Wagners vnd Haußgenoßen hier hinderlaßenen ehelichen Tochter vnd mit den Gästen wegen großer Armuth in ihres Bruders, Hansen Webers, Wagners hier Behausung 1 Maß Wein oder etliche getruncken. Vnter andern Gästen sind gewesen Veit Hüttner zu Hilprandsweyler vnd Hanß Weber, Wagner vnd Lienhard Klee, der Köhlerin Sohn, der ist Brautführer gewesen.“
- ↑ Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Hilpertsweiler (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Hilpertsweiler. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 187 (Digitalisat).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 658.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“ und 1885 bis 1987 als „Wohngebäude“.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 40 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 113 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1022, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1187, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1118 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1185 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1223 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1059 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 778 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 171 (Digitalisat).