Hirschbronn (Sachsen bei Ansbach)
Hirschbronn Gemeinde Sachsen bei Ansbach
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Koordinaten: | 49° 18′ N, 10° 38′ O |
Höhe: | 450 m ü. NHN |
Einwohner: | 91 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91623 |
Vorwahl: | 09802 |
Hirschbronn (fränkisch: Häsch-brunn[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Sachsen bei Ansbach im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[3] Hirschbronn liegt in der Gemarkung Alberndorf.[4]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]0,5 km nordwestlich des Dorfes liegt der Zogelweiher, 0,5 km östlich liegt die Flur Wolfsgrube. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Alberndorf zur Staatsstraße 2223 (1 km südlich), nach Neukirchen zur Kreisstraße AN 12 (2 km nördlich), nach Sachsen (1,5 km östlich) und nach Kaltengreuth (1 km westlich).[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde im Würzburger Lehenbuch von 1303 als „Hirzbrunn“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet Siedlung bei dem Hirschbrunnen.[6] Zu dieser Zeit hatte Albert von Vestenberg den gesamten Zehnten des Ortes. Daneben hatte ein Herr Cuspis von Ansbach ein Gut als bischöfliches Lehen.[7] Ritter Gottfried von Sainsheim, seine Frau Bertha und Sophia von Sainsheim verkauften 1336 ihre drei Höfe in Hirschbronn an das Kloster Heilsbronn.[8]
Im Jahre 1460 überfiel Herzog Ludwig IX. von Bayern und dessen Verbündete den Ansbacher Markgrafen Albrecht Achilles. Dabei plünderte und zerstörte man durch Feuer u. a. Eyb und die benachbarten Dörfer Alberndorf, Grüb, Hirschbronn, Katterbach, Obereichenbach, Pfaffengreuth und Untereichenbach.[9]
Auch im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort heimgesucht, er wurde aber nicht abgebrannt. Im Jahre 1637 war eines von den zwei Anwesen des Stiftsamts Ansbach unbesetzt, vom Hofkastenamt Ansbach waren alle drei Anwesen unbesetzt.[10] Die drei heilsbronnischen Güter waren noch im vierten Jahre nach dem Krieg öde.[11]
Im 16-Punkte-Bericht des Fürstentums Ansbach von 1684 wurden für Hirschbronn 12 Mannschaften verzeichnet. Grundherren waren das Hofkastenamt Ansbach (3 Anwesen), das Stiftsamt Ansbach (3), das Klosterverwalteramt Heilsbronn (3), der Ansbacher Rat (1), der Amtmann Ayrers seligen Erben (1) und das Almosenamt Nürnberg (1). Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus.[12] Im 16-Punkte-Bericht des Klosteramts Heilsbronn aus dem Jahr 1608 wurden die drei Anwesen als drei Bauernhöfe näher qualifiziert.[13]
Laut der Amtsbeschreibung des Pflegamtes Lichtenau aus dem Jahr 1748 zählte der Ort zur Hauptmannschaft Sachsen. Es gab zwölf Untertansfamilien, von denen eine nürnbergisch war.[14]
Auch gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Hirschbronn 12 Anwesen. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das Hofkastenamt Ansbach aus. Grundherren waren das Fürstentum Ansbach (11 Anwesen; Klosterverwalteramt Heilsbronn: 1 Hof, 1 Höflein, 2 Halbhöfe; Hofkastenamt Ansbach: 1 Hof, 2 Halbhöfe; Stiftsamt Ansbach: 1 Höflein, 1 Gut, 1 Köblergut; Ansbacher Rat: 1 Halbhof) und der Nürnberger Eigenherr von Haller (1 Gut). Neben den Anwesen gab es noch kommunale Gebäude (Hirtenhaus, Brechhaus) und herrschaftliche Gebäude (Wildmeisterhaus).[15][16][17] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[18]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Hirschbronn dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Eyb und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Eyb zugeordnet.[19] Am 30. September 1827 wurde Hirschbronn in die neu gegründete Ruralgemeinde Alberndorf umgemeindet.[20] Diese wurde am 1. Januar 1972 im Zuge der Gebietsreform in die Gemeinde Sachsen eingegliedert.[18]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 82 | 111 | 113 | 108 | 123 | 104 | 128 | 147 | 113 | 91 | 101 |
Häuser[21] | 17 | 17 | 24 | 20 | 19 | 21 | 20 | 22 | |||
Quelle | [22] | [23] | [24] | [25] | [26] | [27] | [28] | [29] | [30] | [31] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Alban (Sachsen bei Ansbach) gepfarrt.[15] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Ludwig (Ansbach) gepfarrt.[30]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Hirschbronn. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 684 (Digitalisat).
- Hermann Dallhammer: Sachsen b. Ansbach: eine Chronik. Ansbach 1999, ISBN 3-00-005060-4, S. 81–84.
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, OCLC 872378821, S. 97.
- Georg Paul Hönn: Hirschbrunn. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 341–342 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Karl Heinrich von Lang, Heinrich Christoph Büttner, Julius W. Schulz: Landgericht Ansbach (= Historische und statistische Beschreibung des Rezatkreises. Heft 1). Johann Lorenz Schmidmer, Nürnberg 1809, OCLC 258218676, S. 20–21 (Digitalisat).
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 224–226 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
- Georg Rusam: Geschichte der Pfarrei Sachsen und der zugehörigen Orte. C. Brügel & Sohn, Ansbach 1940, DNB 575937491, OCLC 72078529, S. 26 f., 316 f., 365–370 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hirschbronn in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 19. November 2021.
- Hirschbronn in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 15. September 2019.
- Hirschbronn im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 331 (Digitalisat).
- ↑ E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 97. Dort folgendermaßen transkribiert: „həschbrún“.
- ↑ Gemeinde Sachsen b.Ansbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 14. Juli 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 14. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 97.
- ↑ G. Rusam: Geschichte der Pfarrei Sachsen und der zugehörigen Orte, S. 26.
- ↑ G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 224 ff.
- ↑ Alexander Biernoth: 25 Jahre Eingemeindungen in die Stadt Ansbach. Ein Abriß der Ortsgeschichten von Bernhardswinden, Brodswinden, Claffheim, Elpersdorf, Hennenbach, Neuses und Schalkhausen. Ansbach 1997, OCLC 634417218.
- ↑ G. Rusam: Geschichte der Pfarrei Sachsen und der zugehörigen Orte, S. 119.
- ↑ G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 225.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 127, 1405. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 684 f.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 43/2, 9. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 737.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 746.
- ↑ a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 868.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Hirschbronn. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 19 (Digitalisat).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 684.
- ↑ a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 976.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 946.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 41 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 35 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 983, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1145, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1085 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1149 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1187 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1021 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 751 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 171 (Digitalisat).