Steinbach (Sachsen bei Ansbach)

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Steinbach
Koordinaten: 49° 17′ N, 10° 38′ OKoordinaten: 49° 16′ 53″ N, 10° 38′ 11″ O
Höhe: 398 m ü. NHN
Einwohner: 146 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91623
Vorwahl: 0981
Scheune bei Silberbachstr. 11
Einfriedung bei Silberbachstr. 11

Steinbach ([ˈʃtaɪ̯nˌbaxAudiodatei abspielen, fränkisch: Schdahmba[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Sachsen bei Ansbach im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[3] Steinbach liegt in der Gemarkung Alberndorf.[4]

Das Dorf liegt an der Rezat und am Silberbach, der dort als rechter Zufluss in die Rezat mündet. Nordwestlich des Ortes liegt die Anhöhe Roßleite, westlich schließt sich der Silberwald an. Eine Gemeindeverbindungsstraße stößt in Alberndorf auf die Staatsstraße 2223 (0,3 km nördlich) bzw. führt an der Unteren und Oberen Walkmühle vorbei nach Ratzenwinden (2 km südlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt nach Wallersdorf (2,5 km südwestlich).[5]

Wahrscheinlich wurde Steinbach im 12. Jahrhundert von Alberndorf aus gegründet.[6] Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 1210. Der Ortsname nimmt Bezug auf den Steine und Geröll mit sich führenden Bach, der durch den Ort fließt (heute heißt dieser Bach Silberbach).[7] 1323 erhielt Gottfried von Heideck von König Ludwig den Bayern Steinbach als Freieigen. 1403 verkaufte Friedrich von Heideck seine Besitzungen, zu der auch Steinbach gehörte, an das Gumbertusstift. 1424 und 1433 verkaufte Kunz Bühler Grundstücke und Ansprüche in Steinbach an das Stift.[8]

Im Dreißigjährigen Krieg wurden die vier Anwesen des Stiftes abgebrannt, die Hintere Mühle blieb unbeschädigt und bewohnt. Über das Schicksal der Anwesen der anderen Grundherren ist nichts bekannt.[9]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Steinbach mit Alberndorf und Büchenmühle eine Realgemeinde. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus. In Steinbach gab es 12 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Grundherren waren das Fürstentum Ansbach (Hofkastenamt Ansbach: 1 Gütlein, 2 Leerhäuser, 1 Mühle; Stiftsamt Ansbach: 1 Hof, 1 Halbhof, 1 Mühle, 2 Gütlein; Ansbacher Rat, Johannispflege: 1 Söldengut) und das Stadtvogteiamt Eschenbach des Deutschen Ordens (1 Tafernwirtschaft, 1 Mühle).[10] Es gab zu dieser Zeit 9 Untertansfamilien (ohne Büchenmühle), von denen 7 ansbachisch waren.[11][12] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[13]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Steinbach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Eyb und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Eyb zugeordnet.[14] Am 30. September 1827 wurde Steinbach in die neu gegründete Ruralgemeinde Alberndorf umgemeindet.[15]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs der Ort durch die vielen Flüchtlinge, die sich dort niederließen, stark an. Am 1. Januar 1972 wurde Steinbach im Zuge der Gebietsreform in die Gemeinde Sachsen eingegliedert.[13]

  • Scheune, zu einem ehemaligen Gutshof gehörig
  • Einfriedung

Einwohnerentwicklung

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Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 73 74 84* 74 84 81 89 120 154 147 146
Häuser[16] 13 11 16 15 15 17 31 39
Quelle [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [24] [25] [26] [1]
* 
inklusive Büchenmühle

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Alban (Sachsen bei Ansbach) gepfarrt.[10] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Ludwig (Ansbach) gepfarrt.[25]

Commons: Steinbach (Sachsen bei Ansbach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 331 (Digitalisat).
  2. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 176. Dort folgendermaßen transkribiert: „schdāmba“.
  3. Gemeinde Sachsen b.Ansbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 14. Juli 2023.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. Oktober 2024.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 14. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. G. Rusam: Geschichte der Pfarrei Sachsen und der zugehörigen Orte, S. 27.
  7. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 176.
  8. G. Rusam: Geschichte der Pfarrei Sachsen und der zugehörigen Orte, S. 28.
  9. G. Rusam: Geschichte der Pfarrei Sachsen und der zugehörigen Orte, S. 119.
  10. a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 912.
  11. Johann Bernhard Fischer: Steinbach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 25 (Digitalisat).
  12. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 428.
  13. a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 976.
  14. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
  15. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 946.
  16. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  17. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 88 (Digitalisat).
  18. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 35 (Digitalisat).
  19. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 983, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  20. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1146, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1085 (Digitalisat).
  22. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1149 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1187 (Digitalisat).
  24. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1022 (Digitalisat).
  25. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 751 (Digitalisat).
  26. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 171 (Digitalisat).