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Gelber Enzian

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Gelber Enzian

Gelber Enzian (Gentiana lutea) in den Allgäuer Alpen

Systematik
Euasteriden I
Ordnung: Enzianartige (Gentianales)
Familie: Enziangewächse (Gentianaceae)
Tribus: Gentianeae
Gattung: Enziane (Gentiana)
Art: Gelber Enzian
Wissenschaftlicher Name
Gentiana lutea
L.

Der Gelbe Enzian[1] (Gentiana lutea) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Enziane (Gentiana) innerhalb der Familie der Enziangewächse (Gentianaceae).[2] Diese gelbblühende Art ist in den Gebirgen Europas und der westlichen Türkei weitverbreitet.[2] Der Gelbe Enzian wurde und wird vielseitig genutzt.

Kreuzgegenständige Laubblätter und Blütenstand vor Streckung und Aufblühen
Detail eines Blütenstandes
Einzelblüte mit Rapsglanzkäfern
Fruchtstand – Herbarbeleg
Gentiana luteaKöhler’s Medizinal-Pflanzen. A. Basalblatt, natürl. Größe; B. oberer Teil eines blühenden Stengels; 1. Blütenknospe, etwas vergrößert; 2. Blüte im Längsschnitt, vergrößert; 3. Staubgefäße; 4. Stempel; 5. Fruchtknoten im Querschnitt; 6. aufgesprungene Frucht, natürl. Größe; 7. Samen, natürl. Größe und vergrößert; 8. derselbe im Längsschnitt, vergrößert.
Droge Enzianwurzel
Enzianschnaps

Vegetative Merkmale

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Der Gelbe Enzian ist eine kräftige, ausdauernde krautige Pflanze,[3] die Wuchshöhen von 50 bis 150 Zentimetern erreicht. Als Überdauerungsorgan wird ein kräftiges, bis unterarmdickes Rhizom gebildet.[4] Die Hauptwurzel besitzt an älteren Pflanzen Längen bis zu 1 Meter und Durchmesser von 3 bis 5 Zentimeter.[3] Die oberirdischen Pflanzenteile sind graugrün, kahl, aber durch Trichome etwas matt glänzend.

Anfangs wird eine grundständige Blattrosette gebildet. Die kreuzgegenständig angeordneten Stängelblätter sind im oberen Bereich ungestielt und im unteren Bereich kurz gestielt. Die einfache Blattspreite ist bei einer Länge von bis zu 30 Zentimetern und einer Breite von bis 15 Zentimetern eiförmig bis elliptisch mit fünf bis sieben kräftigen, bogenförmigen Hauptnerven.[4]

Generative Merkmale

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In den Achseln der Hochblätter stehen je drei bis zehn Blüten in trugdoldigen Teilblütenständen zusammen.[4] Der Blütenstiel ist beinahe so lang wie die Krone.[4]

Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Blüten sind im Vergleich zu anderen Enzian-Arten sehr einfach gebaut. Die fünf häutigen Kelchblätter sind blass-gelb. Die fünf Kronblätter sind nur an ihrer Basis verwachsen und goldgelb. Die Kronzipfel sind schmal-lanzettlich, spitz und zuletzt sternförmig ausgebreitet.[4] Die Staubblätter sind fast so lang wie die Kronblätter[4], mit großen Staubbeuteln. Auf dem oberständigen Fruchtknoten sitzt ein kurzer Griffel, der in einer zweiteiligen Narbe endet. Die Narbe ist 2,5 bis 5 Millimeter lang und beim Abblühen in einer Spirale zurückgerollt.[4]

Die bis gut 1,3 Meter hohen, steifen Fruchtstände enthalten in bis zu sechs „Etagen“ bis zu 150 aufwärts gerichteten zweispaltigen Kapselfrüchte. Die knapp 6 Zentimeter lange, fachspaltige, Kapselfrucht enthält bis zu 100[4] bräunliche, abgeflachte, elliptische bis rundliche, schmal häutig geflügelte Samen. Die schmalen Flügel umringen den Samen median. Die Samen sind etwa 0,5 Millimeter dick, 3 bis 4 Millimeter lang und 2,5 bis 3 Millimeter breit (mit Flügeln), die Flügel sind nur etwa 0,5 Millimeter breit.

Chromosomenzahl

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Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40.[5] Auch die Unterarten Gentiana lutea subsp. lutea und Gentiana lutea subsp. symphyandra haben die Chromosomenzahl 2n = 40.[6]

Verwechslungsmöglichkeit

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Nicht blühend ist der Gelbe Enzian leicht mit dem sehr stark giftigen Weißen Germer zu verwechseln, dessen ebenfalls bogennervige und graugrüne Blätter aber nicht kreuzgegenständig, sondern (dreizeilig) wechselständig beziehungsweise schraubig angeordnet sind.

Ökologie und Phänologie

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Beim Gelben Enzian handelt es sich um einen Geophyten oder Hemikryptophyten. Der Gelbe Enzian bildet in den ersten Jahren nach der Keimung oberirdisch nur eine Blattrosette.[3] Dieser Rhizomgeophyt blüht erstmals mit zehn Jahren, kann aber 40 bis 60 Jahre alt werden. Ein Pflanzenexemplar fängt meist erst im 10. bis 20. Jahr an zu blühen und setzt dann jeweils einige Jahre im Blühen aus.[4] Die ausdauernde, fleischig verdickte Speicherwurzel kann bis zu 60 Jahre alt und dann armdick und meterlang werden. Das Rhizom treibt alljährlich einen aus etwa acht dekussierten Blättern gebildeten Schopf.[4] Die miteinander verwachsenen Blattscheiden bilden nach Regenfällen mit Wasser gefüllte „Zisternen“.

Die Blüten sind durch Carotinoide gelb. Blütenökologisch handelt es sich um „Nektar führende Scheibenblumen“. Der Nektar wird offen dargeboten. Fremdbestäubung erfolgt durch verschiedene Insekten, z. B. durch Fliegen, Faltenwespen und Hummeln. Auch Selbstbestäubung ist möglich. Die Blühreife eines Exemplars wird erst etwa ab dem 10. Jahr erreicht. Die Blütezeit reicht je nach Höhenlage von Juni bis August.

Die Fruchtstände enthalten in bis zu sechs „Etagen“ bis zu 150 aufwärts gerichteten zweispaltigen Kapselfrüchte, die als Wintersteher oft über die Schneedecke hinaus ragen. Die Kapselfrüchte sind Windstreuer. Die geflügelten Samen breiten sich als Gleitflieger und Adhäsionshafter aus. Jeder Fruchtstand erzeugt etwa 10.000 Samen. Fruchtreife ist von September bis Oktober. Die Samen sind Licht- und Kältekeimer. Die Tausendkornmasse beträgt etwa 1,0 bis 1,3 Gramm.[7][8][9]

Der Gelbe Enzian ist in den Alpen und anderen Gebirgen Mittel- und Südeuropas verbreitet. Es gibt Fundortangaben für Portugal, Spanien, Frankreich, Deutschland, Österreich, die Schweiz, Italien, Slowenien, Serbien, Kroatien, Bulgarien, Rumänien, Albanien, Griechenland, die westliche Türkei, die Republik Moldau und die Ukraine.[10][2] In deutschen Mittelgebirgen kommt er beispielsweise im Schwarzwald auf dem Feldberg und dem Hohen Randen vor, auf der Kleinen Kalmit bei Ilbesheim, aber besonders häufig auf der Schwäbischen Alb.

Der Gelbe Enzian galt als kalkliebend, wächst aber auch auf kristallinem Gestein (Schwarzwald) und gedeiht in Mitteleuropa auf Weiden-, Block- und Karflure von der Tallage bis in Höhenlagen von 2500 Metern, die wenigstens zeitweise feucht und locker sind. Er kommt in Mitteleuropa in größeren Höhenlagen vor in Gesellschaften des Verbandes Nardion, des Calamagrostion-arundinaceae-Verbands, auch im Verband Erico-Pinion und in der Ordnung der Seslerietalia albicantis.[5] In niedrigen Höhenlagen findet man ihn in Gesellschaften des Mesobromion- und des Verbandes Geranion sanguinei.[5] In den Allgäuer Alpen steigt er im Tiroler Teil zwischen Jöchelspitze und Mutte in Höhenlagen von bis zu 2100 Metern auf.[11] In den Alpen erreicht er vereinzelt Höhenlagen von 2500 Metern.[4]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3 (mäßig feucht), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 2+ (unter-subalpin und ober-montan), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[12]

Gentiana lutea ist in Deutschland geschützt durch die Bundesartenschutzverordnung, Anlage 1. Geschützt sind wild lebende Populationen (Fußnote 8 der Anlage). Allerdings kann er sich aufgrund seiner reichlichen Produktion leicht verwehbarer Samen auf Weideflächen auch zur Plage entwickeln, denn das Nutzvieh meidet ihn.[13]

Die Erstveröffentlichung von Gentiana lutea erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, S. 227.[10] Ein Synonym von Gentiana lutea L. ist Gentiana lutea subsp. aurantiacaM.Laínz[2]

Je nach Autor gibt es von Gentiana lutea etwa vier Unterarten:[2]

  • Gentiana lutea L. subsp. lutea: Sie kommt in Europa sowie in der Türkei vor und findet in den Alpen ihr Optimum in [Pflanzengesellschaft]en des Verbands Seslerion variae.[14][2]
  • Gentiana lutea subsp. montserratii (Vivant ex Greuter) Widler (Syn.: Gentiana montserratii Vivant ex Greuter, Gentiana lutea var. dilatata A.Bolòs): Sie kommt nur in Spanien vor.[2]
  • Gentiana lutea subsp. symphyandra (Murb.) Hayek (Syn.: Gentiana lutea var. symphyandra Murb., Gentiana symphyandra Murb.): Es gibt Fundortangaben für Italien, Österreich, Liechtenstein, Slowenien, Serbien, den Kosovo, Kroatien, Bulgarien, Albanien, Griechenland und die Türkei.[2] Sie findet in den Alpen ihr Optimum in Gesellschaften der Klasse Elyno-Seslerietea variae.[14]
  • Gentiana lutea subsp. vardjanii Wraber: Sie kommt in Österreich und Slowenien vor.[2] Sie findet in den Alpen ihr Optimum in Gesellschaften der Klasse Elyno-Seslerietea variae.[14]

Verwendung und Trivialnamen

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Deutschsprachige Trivialnamen sind beispielsweise Bitterwurz,[15] Fieberwurz,[16] Hochwurz,[17] Großer Enzian, Fieberwurzel, Bergfieberwurzel.[3]

Als Droge Enzianwurzel, Gentianae radix, dienen die getrockneten und zerkleinerten unterirdischen Pflanzenteile, das heißt das Rhizom bzw. die Pfahlwurzel. Sie sind reich an Zuckern (z. B. Gentiobiose) und Bitterstoffen (Gentianopicrin und Amarogentin). Die Bitterstoffe dienen eigentlich als Schutz vor Tierfraß. Arzneilich wird die Droge als Bittermittel, z. B. als appetitanregender Magenbitter, Aperitif und für Schnaps verwendet (z. B. Enzian und Suze). Der Gelbe Enzian wird auch als Fiebermittel benutzt; die Wirksamkeit gegen Fieber konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Es wird ein bitteres und verdauungsanregendes Tonikum gewonnen. Er wird eingesetzt gegen Müdigkeit, Untergewicht, Blutarmut und Appetitmangel in der Rekonvaleszenz. In der Volksmedizin findet er Anwendung gegen Fieber, Gicht, Hypochondrie, Malaria und Darmparasiten.[18][19][20]

Zur Herstellung des Enzianschnapses wird vor allem Gentiana lutea verwendet und gezielt angebaut, seltener die anderen hochwüchsigen Arten, zum Beispiel Gentiana punctata, da sie von allen Enzian-Arten den stärksten Gehalt an Bitterstoffen hat. Ein Extrakt schmeckt noch in einer wässrigen Verdünnung von ca. 1:20.000 deutlich bitter.[21]

Am 15. Oktober 1975 erschien im Rahmen der jährlich von der Deutschen Bundespost ausgegebenen Wohlfahrtsmarken eine Abbildung des Gelben Enzians als Motiv (Michel-Nr. 510), wobei die unterste Blüte rechts in künstlerischer Freiheit oder irrtümlich eine sechszählige Krone zeigt.

Die Pflanze enthält Gentiopikroside und das Aglycon Gentiopikrin. Diese Inhaltsstoffe werden zu den bittersten Substanzen überhaupt gerechnet.[22]

Historische Abbildungen

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Einzelnachweise

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  1. Gentiana lutea L., Gelber Enzian. auf FloraWeb.de
  2. a b c d e f g h i Karol Marhold, 2011+: Gentianaceae. Datenblatt Gentiana lutea In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  3. a b c d Thomas Schöpke: Enzianwurzel – Gentianae radix bei Arzneipflanzenlexikon des Institutes für Pharmazie der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.
  4. a b c d e f g h i j k Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage, unveränderter Textnachdruck Band V, Teil 3, Verlag Carl Hanser, München 1966. S. 1988–1994.
  5. a b c Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 755.
  6. Gentiana lutea bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  7. Bertalan Galambosi, Z. S. Galambosi: Seedling quality and seed yield of Gentiana lutea L. In: Acta Hortic. Volume 860, 2010, S. 255–258, doi:10.17660/ActaHortic.2010.860.38.
  8. Tatyana Nikolaevna Kataeva et al.: Seed Morphology of Some Species in the Family Gentianaceae. In: Biosci. Biotechnol. Res. Asia. Volume 12, Issue 3, 2015, doi:10.13005/bbra/1902.
  9. Vít Bojnanský, Agáta Fargašová: Atlas of Seeds and Fruits of Central and East-European Flora. Springer, 2007, ISBN 978-1-4020-5362-7, S. 531.
  10. a b Gentiana lutea im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 23. Januar 2016.
  11. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 331.
  12. Gentiana lutea L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 21. März 2021.
  13. Keine schützenswerte Pflanze In: Badische-Zeitung. 3. August 2019.
  14. a b c David Aeschimann, Konrad Lauber, Daniel Martin Moser, Jean-Paul Theurillat: Flora alpina. Band 2, Bern, Stuttgart, Wien Haupt-Verlag, 2004, ISBN 3-258-06600-0. S. 10.
  15. Vgl. auch Petrus Uffenbach (Hrsg.): Pedacii Dioscoridis Anazarbaei Kraeuterbuch … (ins Deutsche übersetzt von Johannes Danzius), Frankfurt am Main (bei Johann Bringern) 1610, S. 151 f. („Entian – Gentiana […] Bitterwurtz […] ist von der Jllyrier König Gentio erfunden […]“).
  16. Vgl. Spektrum: Lexikon der Biologie.
  17. www.tgg-leer.de.
  18. (Gentiana lutea) Gelber Enzian als Heilpflanze bei www.awl.ch. (Memento des Originals vom 2. September 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.awl.ch
  19. ESCOP
  20. Heilpflanzen, weitere Referenzen
  21. Rudolf Hänsel, Otto Sticher: Pharmakognosie – Phytopharmazie. 9. Auflage, Springer, 2010, ISBN 978-3-642-00962-4, S. 761.
  22. Gentiopicrin (Gentiopicroside). In: National Center for Biotechnology Information. 2023. Abgerufen am 14. Juni 2023 von PubChem Compound Summary for CID 133550453, Gentiopicrin (Gentiopicroside).
  23. Pedanios Dioskurides. 1. Jh.: De Medicinali Materia libri quinque. Übersetzung. Julius Berendes. Des Pedanius Dioskurides Arzneimittellehre in 5 Büchern. Enke, Stuttgart 1902, S. 262 (Buch III, Kapitel 3): Gentian (Digitalisat)
  24. Plinius der Ältere, 1. Jh.: Naturalis historia Buch XXV, Kapitel xxxiv (§ 71): Gentiana (Digitalisat); Übersetzung Külb 1855 (Digitalisat)
  25. Galen, 2. Jh. De simplicium medicamentorum temperamentis ac facultatibus, Buch VI, Kapitel III/2 (nach der Ausgabe Kühn 1826, Band XI, S. 856): Gentiana (Digitalisat)
  26. Erstdruck: Rom 1481 (Digitalisat)
  27. Avicenna, 11. Jh.: Kanon der Medizin. Übersetzung und Bearbeitung durch Gerhard von Cremona, Arnaldus de Villanova und Andrea Alpago (1450–1521). Basel 1556, Band II, Kapitel 288: Gentiana (Digitalisat)
  28. Konstantin der Afrikaner, 11. Jh.: Liber de gradibus simplicium. Druck. Opera. Basel 1536, S. 367: Gentiana (Digitalisat)
  29. Circa instans 12. Jh. Druck. Venedig 1497, Blatt 199r: Gentiana (Digitalisat)
  30. Pseudo-Serapion 13. Jh., Druck. Venedig 1497, Blatt 133r (No CCLXIII): Gentiana (Digitalisat)
  31. Deutscher Macer. Nach: Bernhard Schnell, William Crossgrove: Der deutsche Macer. Vulgatfassung. Niemeyer, Tübingen 2003, S. 367 (Kapitel 63). Cpg 226, Elsaß, 1459–1469, Blatt 201r (Digitalisat) Transkription: ( .lxj. Enciana heißet encian / Die ist heiß vnd drucken an dem dryten grade ( Vnd hilfft genuczt dem milczen vnd der lebern ob man sie gemilwet nuczt in wasser mit honig gesotten ( Wo die nater gestichet encian als ein plaster daruff geleyt hilfft sie ( Also genuczt fordert sie die wip an jr sucht ( Gemilwet vnd mit warmem wasser zurtiben vnd jn die heimlichen stat mit eym pessario getriben bringt die andern geburt //
  32. Charles Victor Daremberg und Friedrich Anton Reuß (1810–1868). S. Hildegardis Abbatissae Subtilitatum Diversarum Naturarum Creaturarum Libri Novem. Physica, Buch I, Kapitel 31: Gentiana. Migne, Paris 1855. Sp. 1142 (Digitalisat) – Übersetzung: Herbert Reier: Hildegard von Bingen Physica. Nach der Textausgabe von J. P. Migne, Paris 1882 ins Deutsche übersetzt. Kiel 1980, S. 38: Die Gentiana ist ausreichend warm. Wer aber so an Herzschmerzen leidet, als ob sein Herz beinahe still steht, pulverisiere Enzian und esse das Pulver in suffen, und sein Herz wird gestärkt. Wer fiber im Magen hat, trinke oft von demselben Pulver in warmem Wein, der in einem feuerheißen Eisengefäß erhitzt ist, und sein Magen wird vom Fieber gereinigt werden.
  33. Innsbrucker (Prüler) Kreuterbuch, 12. Jh.: Genciana. Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Denkmäler deutscher Prosa des 11. und 12. Jahrhunderts. München 1914/16. Abteilung A: Text, S. 42; Abteilung B: Kommentar, S. 108. Text und Übersetzung: Genciana unte diu hemere gesoteniu mit ezzich. iſt gŏt den tobentigen. – Gelber Enzian und „hemere“ mit Essig gesotten ist gut für die Tobenden.
  34. Nikolaus Frauenlob 15. Jh. – Cpg 583, Süd-West-Deutschland (Mattighofen), 1482–1486, Blatt 24v (Digitalisat). Transkription (rubrizierte Stellen in Fettschrift): Encian der hat iiij tugent guet vnd krefftig Ob der mensch amächtig seÿ ader vnsynnig Man sal enczian mit essich ze stössen mit rawtten sam ader jn essich sÿeden vnd darab trincken das macht den menschen wider synnig Wer vergifft ist es sey gepissen ader geslagen Man sal enczian wurczen mit wein wal zestössen vnd also warm trincken das hilfft wider dÿ gifftigen stich ader stechen Oder piss dÿe dann ain gifftigs tier gepissen ader gestochen hat Item wem dÿ stÿm rauch ader tünper ist Man sal enczian jn wasser wal sieden vnd sal darab trincken das macht dÿ stÿm hell vnd klar Wer dem magen helfen wil mit erczneÿ Man sal enczian mit wasser trincken das hilfft dem magen zuo dewen Ein gemaine ler von entzian Man sal entzian nüczen wann man wil ader dar ab trincken das schadt kainen dingen vnd frumbt auch geesen entzian ist guet für dÿ tempfikaitCpg 666, Kurpfalz, 1478–1480, Blatt 106v–107r (Digitalisat). Transkription: Encian hat v tuget vnd ist gut a Ob der mensch amechtig ader seine synne nit habe Man sal Enczian mit essig zu stossen mit rauten sam ader jn essig syden vnd dor abe trincken daz macht den menschen wider synnig b Wer vergifft jst es seÿ gepyssen ader gestochen Man sal enczian wrcz mit wein wal zu stoz vnd also warm trincken daz hilfft do fur c Wem dy stÿme rauch ist Man sal Enczian jn wasser wal syden vnd dor von trincken daz hilfft d Welcher mensch dem magen helfen wil Man sal Enczian mit wasser trincken daz hilfft dem magen dewen vnd macht jn frisch e Ein gemeyne lere von Enczian kraut vnd wrcz Man sal Enczian nüczen wan man wil ader dor abe trincken daz schatt keinen dingen sunder es frumet alwegen
  35. Herbarius Moguntinus, Mainz 1484, Teil I, Kapitel 68: Genciana (Digitalisat); Teil II, Kapitel 19: Gentiana (Digitalisat
  36. Gart der Gesundheit. Mainz 1485, Kapitel 199: Genciana. Encian (Digitalisat)
  37. Hortus sanitatis 1491, Mainz 1491, Teil I, Kapitel 217: Genciana (Digitalisat)
  38. Hieronymus Brunschwig: Kleines Destillierbuch, Straßburg 1500, Blatt 47r: Encian (Digitalisat)
  39. Otto Brunfels: Ander Teyl des Teütschen Contrafayten Kreüterbůchs. Johann Schott, Straßburg 1537, S. 115: Encian (Digitalisat)
  40. Hieronymus Bock: New Kreütter Bůch. Wendel Rihel, Straßburg 1539, Teil I, Kapitel 56: Entian (Digitalisat)
  41. Leonhart Fuchs: New Kreütterbuch … Michael Isingrin, Basel 1543, Kapitel 74: Entzian (Digitalisat)
  42. Pietro Andrea Mattioli: Commentarii, in libros sex Pedacii Dioscoridis Anazarbei, de medica materia. Übersetzung durch Georg Handsch, bearbeitet durch Joachim Camerarius den Jüngeren, Johan Feyerabend, Franckfurt am Mayn 1586, Blatt 214v–216r: Encian. Bitterwurz (Digitalisat)
  43. Nicolas Lémery : Dictionnaire universel des drogues simples., Paris 1699, S. 322–323: Gentiana (Digitalisat); Übersetzung. Vollständiges Materialien-Lexicon. Zu erst in Frantzösischer Sprache entworffen, nunmehro aber nach der dritten, um ein grosses vermehreten Edition [...] ins Hochteutsche übersetzt / Von Christoph Friedrich Richtern, [...]. Leipzig: Johann Friedrich Braun, 1721, Sp. 488–489: Gentiana (Digitalisat)
  44. Albrecht von Haller (Herausgeber): Onomatologia medica completa oder Medicinisches Lexicon das alle Benennungen und Kunstwörter welche der Arzneywissenschaft und Apoteckerkunst eigen sind deutlich und vollständig erkläret [...]. Gaumische Handlung, Ulm / Frankfurt am Main / Leipzig 1755, Sp. 699: Gentiana maior (Digitalisat)
  45. William Cullen: A treatise of the materia medica. Charles Elliot, Edinburgh 1789. Band II, S. 72–73: Gentian (Digitalisat). Deutsch. Samuel Hahnemann. Schwickert, Leipzig 1790. Band II, S. 85–87: Enzianwurzel (Digitalisat)
  46. Jean-Louis Alibert: Nouveaux éléments de thérapeutique et de matière médicale. Crapart, Paris Band I 1803, S. 131–134: Gentiana. Radix Gentianae rubrae (Digitalisat)
  47. August Friedrich Hecker’s practische Arzneimittellehre. Revidiert und mit neuesten Entdeckungen bereichert von einem practischen Arzte. Camesius, Wien, Band I 1814, S. 208: Radix Gentianae (Digitalisat)
  48. Philipp Lorenz Geiger: Handbuch der Pharmacie zum Gebrauche bei Vorlesungen & zum Selbstunterrichte für Ärzte, Apotheker & Droguisten. Wolters, Stuttgart, 2. Band, 1. Hälfte 1830, S. 557–559: Gentiana lutea (Digitalisat)
  49. François Magendie: Formulaire pour la préparation et l’emploi de plusieurs nouveaux médicamens. Tels que la noix vomique, la morphine, l‘acide prussique, la strychnine, la vératine, les alcalis des quinquinas, l’iode, etc., etc. par F. Magendie, Membre de l’Académie royale de médecine, Médecin du Bureau central d’administration aux hôpitaux et hospices de Paris, etc., etc. Paris : Méquignon-Marvis 1821, S. 63–67: Gentianin (Digitalisat)
  50. Jonathan Pereira’s Handbuch der Heilmittellehre. Nach dem Standpunkte der deutschen Medicin bearbeitet von Rudolf Buchheim. Leopold Voß, Leipzig 1846-48, Band II 1848, S. 349–353: Gentiana lutea. Gelber Enzian (Digitalisat)
  51. August Husemann / Theodor Husemann: Die Pflanzenstoffe in chemischer, physiologischer, pharmakologischer und toxikologischer Hinsicht. Für Aerzte, Apotheker, Chemiker und Pharmakologen. Springer, Berlin 1871, S. 873–875: Gentiansäure. Gentianin. Gentisin (Digitalisat); S. 875–876: Gentiopikrin (Digitalisat)
  52. Robert Bentley, Henry Trimen: Medicinal plants. J. & A. Churchill, London 1880, Band III, No 182: Gentiana lutea (Digitalisat)
  53. Theodor Husemann: Handbuch der gesammten Arzneimittellehre. Springer, Berlin 2. Aufl. 1883, S. 645–646: Radix Gentianae (Digitalisat)
  54. Wolfgang Schneider: Lexikon zur Arzneimittelgeschichte. Sachwörterbuch zur Geschichte der pharmazeutischen Botanik, Chemie, Mineralogie, Pharmakologie, Zoologie. Govi-Verlag, Frankfurt a. M. Band 5/2 (1974), S. 125–127: Gentiana (Digitalisat)
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