Hommerich

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Hommerich
Gemeinde Lindlar
Koordinaten: 51° 0′ N, 7° 17′ OKoordinaten: 51° 0′ 28″ N, 7° 17′ 5″ O
Höhe: 135 m ü. NN
Einwohner: 160 (31. Dez. 2011)
Postleitzahl: 51789
Vorwahlen: 02266, 02207
Hommerich (Lindlar)
Hommerich (Lindlar)
Lage von Hommerich in Lindlar
Ortsansicht von Hommerich
Ortsansicht von Hommerich

Hommerich ist ein Ortsteil der Gemeinde Lindlar, Oberbergischer Kreis, im Regierungsbezirk Köln in Nordrhein-Westfalen.

Lage und Beschreibung

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Hommerich liegt im Westen der Gemeinde Lindlar im Sülztal. In der Nähe von Hommerich verläuft die Kommunal- und Kreisgrenze zur Gemeinde Kürten und zum Rheinisch-Bergischen-Kreis. Bei Tüschen vereinigen sich die Lindlarer und Kürtener Sülz zur Sülz.

1487 wurde der Ort das erste Mal „urkundlich“ als homberg erwähnt.[1] Der Name leitet sich von „homer“, der Himbeere ab.

Im Mittelalter gehörte Hommerich zur Honschaft Tüschen im Kirchspiel Hohkeppel.

Im 18. Jahrhundert begann im Sülztal die Industrialisierung, als Christian Hamm in Welzen einen Eisenhammer in Betrieb nahm. Zu diesem Zwecke verkauften auch verschiedene in Hommerich ansässige Leute Grundstücke.

1830 lebten in Hommerich 24 Menschen. Hommerich gehörte bis 1975 zur Gemeinde Hohkeppel. Aufgrund § 10 und § 14 des Köln-Gesetzes wurde 1975 die Gemeinde Hohkeppel aufgelöst und umfangreiche Teile in Lindlar eingemeindet. Darunter auch Hommerich.[2]

Kriegsgefangenenlager Hommerich

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Während des Zweiten Weltkrieges bestand in Hommerich ein Kriegsgefangenenlager. Zunächst waren kriegsgefangene Franzosen hier interniert, um den Bahnkörper instand zu halten und auszubessern. Traurige Berühmtheit erlangte dieses Lager vor allem ab 1941, als etwa 100 sowjetische Kriegsgefangene nach Hommerich verbracht wurden, die anstelle der Franzosen in dem Kriegsgefangenenlager untergebracht werden sollten. Wie viele Kriegsgefangene tatsächlich lebend eintrafen, ist ungewiss.[3] Der Lagerleiter August Fuchs trieb die sowjetischen Kriegsgefangenen rücksichtslos zur Arbeit an und verwehrte ihnen unter anderem Stroh für ihre Lagerstätte oder Nahrung. Die zahlreichen Todesfälle wurden auch in der Umgebung bekannt. Trotz schärfsten Protestes des Pfarr-Rektors von Offermannsheide und des Ortsgruppenleiters Ossenbach starben in Hommerich 42 Sowjetbürger. Sie wurden bei Nacht und Nebel auf einer Weide in Ebbinghausen oder auf dem Friedhof in Hohkeppel begraben.[4] Im Laufe der Nachkriegszeit wurden die Toten zusammen mit anderen in ein Massengrab auf dem Gemeindefriedhof Engelskirchen umgebettet. Die Tafel dort gibt keine Auskunft über das Verbrechen, dem sie zum Opfer gefallen waren. Es heißt dort lediglich: „Hier liegen die Gebeine von dreiundfünfzig im Krieg in den Jahren 1941 – 1945 verstorbenen russischen Menschen“.[5]

In Hommerich besteht ein altes Lindlarer Industriegebiet. Bis in die 1990er Jahre war hier vor allem die Molkerei Hommerich, später Tuffi-Werke, ein großer Arbeitgeber. Campina übernahm die Werke und legte das Milchwerk still. Die Milchtrocknungsanlage wird von der EUROLAT GmbH weitergeführt.

Des Weiteren gibt es einen Baustoffhandel und einen Natursteinhandel im Ort. Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Tuffi-Milchwerke wurde saniert. Hier siedeln sich kleinere Handwerksfirmen an.

Busverbindungen

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Haltestelle Hommerich:

  • VRS (OVAG) Linie 335 Scheel – Frielingsdorf – Lindlar – Linde – Biesfeld – Bergisch Gladbach

Haltestelle Hommerich-Schmitte:

  • VRS (KWS) Linie 401 Industriegebiet Klause – Lindlar – Schmitzhöhe – Kürten Schulzentrum (nur Schulverkehr)
  • VRS (KWS) Linie 408 Kürten – Offermannsheide – Biesfeld – Kürten (nur Schulverkehr)
Ehemaliges Empfangsgebäude des Bahnhofs Hommerich

Ehemalige Eisenbahnstrecke

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Der Weiterbau der Bahnstrecke Köln-Mülheim–Lindlar auf der Teilstrecke ImmekeppelLindlar ließ lange auf sich warten. Im Januar 1912 wurde zunächst der Streckenabschnitt Immekeppel–Hommerich fertig. Zuletzt eröffnete man im Dezember 1912 den Streckenabschnitt von Hommerich nach Lindlar. Das Ende kam 1960 für Personenzüge. Der Güterverkehr kam 1966 zum Erliegen. Im selben Jahr wurden die Gleise auf dem gesamten Streckenabschnitt demontiert.[6]

Einzelnachweise

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  1. Klaus Pampus: Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte (= Beiträge zur Oberbergischen Geschichte. Sonderbd. 1). Oberbergische Abteilung 1924 e.V. des Bergischen Geschichtsvereins, Gummersbach 1998, ISBN 3-88265-206-3.
  2. Das Köln-Gesetz im Wortlaut. Abgerufen am 7. Juni 2016.
  3. Walfried Höller, Wolfgang Hasberg: Verscharrt zwischen Wald und Weide. Auf den Spuren zum Kriegsgefangenenlager Hommerich. In: Romerike Berge. Zeitschrift für das Bergische Land. Band 74, Nr. 2, 2024, S. 12–27.
  4. zum Prozess gegen Fuchs siehe: LG Köln, 19.Oktober 1951. In: Justiz und NS-Verbrechen. Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Tötungsverbrechen 1945–1966, Bd. VIII, bearbeitet von Adelheid L. Rüter-Ehlermann, H. H. Fuchs, C. F. Rüter. Amsterdam : University Press, 1972, Nr. 294, S. 763–782 Misshandlung von russischen Kriegsgefangenen und Erschiessung eines Kriegsgefangenen wegen angeblicher Gehorsamsverweigerung (Memento vom 3. Dezember 2016 im Internet Archive)
  5. Das Verbrechen von Hommerich. In: "Unser Oberberg ist bunt, nicht braun" e.V., Gummersbach. Abgerufen am 21. September 2024.
  6. Bernd Franco Hoffmann: Die Sülztalbahn. Hrsg. Geschichtsverein Rösrath e. V., Rösrath 2012, S. 104 ff, ISBN 978-3-922413-65-3.