Inge Dick

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dick Inge (2022)

Inge Dick (* 15. Jänner 1941 in Wien) ist eine österreichische Fotografin und Malerin.

Inge Dick im Gespräch mit Tomás Rodriguez Soto 2015 in ihrer Ausstellung in der Photo Edition Berlin

Inge Dick studierte nach dem Besuch der Modeschule Wien in Schloss Hetzendorf ab 1962 Gebrauchsgrafik an der Hochschule für angewandte Kunst Wien. In dieser Zeit begegnete sie Werken von Karl Prantl, den ZERO-Künstlern und den Aquarellen Antonio Calderaras. Ab 1971 schuf sie als freischaffende Künstlerin konzeptionelle Malerei in der Tradition der klassischen Moderne.

Schon in ihrer Jugend begann ihre Auseinandersetzung mit der Philosophie des Zen-Buddhismus, wobei sie auch Tuschzeichnungen, insbesondere jene des japanischen Malers Sengai kennenlernte.

Während Mitte der 1960er-Jahre kräftige Farben in einer geometrisierenden Formensprache entstanden, kristallisierte sich in den Folgejahren der Weg in die Monochromie heraus. Als geeignetes Medium der optimalen Reproduktion erkannte sie die Fotografie, die sie sich bei Eva Choung-Fux aneignete.

In den 1980er-Jahren wandte sie sich der Polaroid-Fotografie mit dem Ziel zu, die Themen Zeit und Licht sichtbar werden zu lassen. Die intensive Auseinandersetzung mit der Technik der Polaroids führte zur Arbeit mit immer größeren Polaroid-Kameras, letztlich auch mit der weltweit größten (100 × 200 cm) in Boston.[1] Mit der Abbildung monochromer Flächen in bestimmten zeitlichen Abständen zeigte sie die Veränderungen des Lichts im Tagesverlauf.

1999 war sie eine der Initiatorinnen des Projekts Mondsee Land Art, in dessen Rahmen sechs Land-Art-Objekte von internationalen Künstlern im Mondseeland realisiert wurden.[2]

Ihr erstes, 2007 entstandene Filmprojekt mit dem Titel zinnober zeigt in Echtzeit die Veränderungen einer zinnoberroten Fläche über einen Zeitraum des 13,5 Stunden unter dem Einfluss des Tageslichts im Verlauf eines Augusttages. Der als HD-Video mit Normaloptik im Seitenverhältnis 16:9 mit fixer Blende und einer Auflösung von 1440x1080/50 aufgenommene Film wurde direkt auf die Festplatte gespeichert. Der Film war Anlass für den Schweizer Komponisten Roland Dahinden zur Komposition des Musikstückes zinnober.[3] Ebenso wie beim Filmprojekt zinnober wurden in der Folge auch aus dem Projekt blau, unendlich (2010) Einzelaufnahmen herausgelöst und als Foto- und Pixelarbeiten präsentiert.

Die Künstlerin erhielt fallweise Aufträge im Rahmen von Kunst am Bau und konzipierte und verwirklichte insbesondere in Oberösterreich und Salzburg u. a. Räume in Altersheimen sowie sakrale Räume (Meditationsräume, Kapellen, Aufbahrungshalle). Ihre Werke werden in zahlreichen österreichischen und internationalen Museen und öffentlichen Sammlungen gezeigt.[4]

Ihre Werke befinden sich in den Sammlungen österreichischer und internationaler Museen.

Inge Dick lebt und arbeitet seit 1984 in Innerschwand am Mondsee in Oberösterreich. 2010/2011 beteiligte sie sich an der Restaurierung und den Neugestaltungen der Filialkirche Innerschwand am Mondsee, wo sie auch die Glasfenster schuf.

Ausstellungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Inge Dick – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. MUWA: Inge Dick: Arbeiten aus dem MUWA in neuem Licht (Memento vom 31. Dezember 2013 im Internet Archive)
  2. Mondsee Land Art, mundwerk.at, abgerufen am 24. Juni 2021
  3. fischerfilm.com: In Zinnober ist der Tag noch ganz (Memento vom 19. November 2013 im Internet Archive)
  4. Umfassende Carl Aigner: Biografie Inge Dick, in: Festschrift zum Alfred-Kubin-Preis 2011, Webpräsenz Gemeindeamt Innerschwand (PDF; 711 kB)
  5. a b c d Biografie Inge Dick, in: Festschrift zur Verleihung des Alfred-Kubin-Preises 2011 (PDF; 711 kB)
  6. Malerin Inge Dick erhält Kulturpreis, in: ORF Oberösterreich vom 12. Juli 2011
  7. Österreichischer Kunstpreis vergeben. In: ORF.at. 15. September 2020, abgerufen am 15. September 2020.
  8. Heinrich-Gleißner-Preise 2020; abgerufen am 4. März 2021
  9. Preis Peter C. Ruppert für Konkrete Kunst an Inge Dick. art-in.de, 10. November 2022, abgerufen am 11. November 2022.