Irmgard Harder

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Irmgard Harder bei einer Lesung (1983)

Irmgard Selk-Harder (* 20. August 1922 in Hamburg; † 3. September 2012 in Kiel) war eine deutsche Schauspielerin, Schriftstellerin und Hörfunksprecherin.

Nach dem Abitur, das sie 1942 in Hamburg ablegte, absolvierte Irmgard Harder eine Ausbildung zur Schauspielerin und hatte Engagements an verschiedenen Bühnen, unter anderem trat sie fünf Jahre lang am Hamburger Ohnsorg-Theater auf. Ab 1948 begann sie journalistisch zu arbeiten, zunächst für Zeitschriften, später als ständige Mitarbeiterin für den Norddeutschen Rundfunk, hier zunächst in Hamburg, seit 1952 im NDR-Studio Flensburg und ab 1965 im Funkhaus Kiel. Dort leitete sie von Beginn an bis zu ihrer Verabschiedung in den Ruhestand 1984 die Niederdeutsche Redaktion (später Heimatredaktion). Zwischen 1970 und 1973 war Harder darüber hinaus als Realisatorin von Kurzfilmen für das ZDF tätig.[1]

1954 begann Irmgard Harder mit dem Schreiben plattdeutscher Beiträge in Form von Kurzgeschichten und Features sowohl für den Hörfunk als auch für das damals noch junge Medium Fernsehen. Als der NDR 1956 die Sendung Hör mal’n beten to aus der Taufe hob, war Harder Autorin und Sprecherin der ersten Stunde. Über ihre Pensionierung hinaus blieb sie der Sendereihe bis 1997 erhalten. Daneben hatte sie großen Anteil am Erfolg der Sendung Von Binnenland und Waterkant, der ältesten Hörfunksendung Schleswig-Holsteins.[2]

Neben zahlreichen Büchern mit plattdeutschen Erzählungen, die zum Teil in mehreren Auflagen gedruckt wurden, schrieb Irmgard Harder auch das 1955 vom NDR ausgestrahlte Hörspiel Asmus Karsten söcht en niege Heimat. Außerdem sind viele ihrer Arbeiten in Sammelbänden mit plattdeutschen Geschichten enthalten.

Irmgard Harder, die in ihrer Karriere verschiedene Auszeichnungen erhalten hat, war mit dem 1996 verstorbenen Volkskundler Paul Selk verheiratet.[1] Nach ihrem Tod wurde die Selk-Harder-Stiftung in Kraft gesetzt, deren Ziele und Zweck sie unter Einbeziehung der Vorstellungen ihres verstorbenen Ehemannes festgelegt hatte.[3] Zuletzt lebte sie in Schleswig.[4]

  • 1946: De politsche Kannengeter – Regie: Curt Becker
  • 1946: Stratenmusik – Regie: Curt Becker
  • 1950: Erpressung – Übersetzung und Regie: Heinrich Fischer
  • 1950: Einer zahlt seine Schuld – Regie: Fritz Schröder-Jahn
  • 1950: Das Teufelsrad – Regie: Kurt Reiss
  • 1951: Thies un Ose – Regie: Hans Freundt
  • 1951: Snaaksche Wienachten – Regie: Hans Freundt
  • 1951: Krut gegen den Dood – Regie: Hans Freundt
  • 1952: Vom Fischmarkt zum Dovenfleet – Regie: Hans Freundt
  • 1952: Lütt Seelken – Autor und Regie: Werner Perrey
  • 1954: Hallig-Weihnacht – Regie: Nicht angegeben
  • 1955: De ol Mann, de wedder nah Schol geiht – Regie: Günter Jansen
  • 1956: De ruge Hoff – Regie: Hans Tügel
  • 1958: De Doden sünd dod – Regie: Hans Tügel
  • 1958: Leege Fracht – Regie: Günter Jansen
  • 2003: Also, ahoi erstmal ... – Regie: Frank Grupe
Commons: Irmgard Harder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Autorenseite beim Zentrum für Niederdeutsch in Holstein (Memento vom 25. August 2012 im Internet Archive), abgerufen am 21. Juli 2015
  2. NDR: NDR trauert um Irmgard Harder - "Plattdeutsch-Legende" starb im Alter von 90 Jahren. Abgerufen am 9. September 2024.
  3. Selk-Harder-Stiftung. Abgerufen am 9. September 2024.
  4. Ostholsteiner Anzeiger: Irmgard Harder unvergeten: Ehr Hart slöög för Plattdüütsch | SHZ. 21. Oktober 2013, abgerufen am 9. September 2024.