Isterbies

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Isterbies
Stadt Möckern
Koordinaten: 52° 5′ N, 12° 8′ OKoordinaten: 52° 5′ 13″ N, 12° 7′ 36″ O
Höhe: 86 m ü. NHN
Einwohner: 119 (31. Dez. 2018)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Eingemeindet nach: Rosian
Postleitzahl: 39279
Vorwahl: 039245
Rittergut Isterbies um 1860 – Sammlung Alexander Duncker
Rittergut Isterbies um 1860 – Sammlung Alexander Duncker

Isterbies ist ein Ortsteil von Möckern im Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt.[2]

Das Dorf liegt zwei Kilometer südwestlich von Rosian. Knapp zwei Kilometer südlich von hier stößt die Gemarkung auf die Kreisgrenze, gleichzeitig nordwestliche Grenze vom Naturpark Fläming und rund 1,5 km nördlich befindet sich das 105 Hektar große Naturschutzgebiet Bürgerholz bei Rosian. Dieses ist ebenso ein FFH-Gebiet mit gleichem Namen, zum Schutze von hier zu findenden Auwäldern mit Übergängen zu Stieleichen-Hainbuchenwäldern im Komplex mit Bachläufen.[3]

Naturräumlich gehört der Ort zum Zerbster Land, einer ackergeprägten offenen Kulturlandschaft und 536 km² großen Haupteinheit der übergeordneten Haupteinheitengruppe des Fläming im norddeutschen Tiefland. Das Zerbster Land bildet die Südwestabdachung des Flämings zur Elbe und gehört zum Einzugsgebiet dieses Flusses.[4]

Ein erster urkundlicher Nachweis zum Ort findet sich im Jahre 1370, allerdings unter dem Namen Istewist. Später wechselte das Dorf Ystebis durch Verkauf zum Kirchspiel Ziesar. Dies genehmigte der Erzbischof Günther von Magdeburg am 16. September 1427.[5] In einem Beleg aus dem Jahre 1562 wird der Ortsname dann mit Ysterbiest angegeben.[6]

Noch im Jahre 1796 wird eine in der Flur Isterbies vorhandene Mühle an der Ehle genannt, die jedoch bereits kurze Zeit später verschwunden sein muss, denn schon in den Karten von 1800 und auch später wird hier eine solche Einrichtung nicht mehr verzeichnet.[7]

Im Jahre 1848 befindet sich hier, laut einer statistischen Darstellung des Regierungsbezirkes Magdeburg der preußischen Provinz Sachsen, ein Kirchdorf und landtagsfähiges Rittergut mit 32 Häusern und 243 Einwohnern. Zum Gut gehörten darüber hinaus eine Ziegelei, sowie die Wind- und Wassermühle Kiepermühle, welche sich allerdings nicht in dessen Flur befand.[8]

Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Isterbies mit der Landgemeinde Isterbies vereinigt.[9] Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Isterbies im Zuge einer Verwaltungsreform dem Kreis Loburg zugeordnet. Am 20. Juni 1957 wurde die Gemeinde in den Kreis Zerbst umgegliedert. Am 1. Januar 1974 erfolgte die Eingemeindung in die Gemeinde Rosian.[10] Seit der Eingemeindung von Rosian am 1. Januar 2007 in Möckern ist Isterbies ein Ortsteil von Möckern.

Die Patronatskirche Isterbies geht bis auf die Zeit der Spätromanik zurück. Im 18. Jahrhundert entstand das Herrenhaus Isterbies.

Persönlichkeiten

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  • Gustav Rudolf von Bennigsen-Foerder (1770–1809), Landrat, erbte am 14. April 1795 das hiesige Gut und verstarb hier am 22. Mai 1809.[11]
  • Heiko Robert Garibian, ein Berliner Immobilienkaufmann, erwarb das historische Rittergut im Jahre 2000 in desolaten Zustand. Das Herrenhaus wurde seitdem durchgreifend modernisiert und dient nun als privates Wohnhaus. Die heutige Ansicht spiegelt den Originalzustand des Herrenhauses von 1793 wider, welcher in Alexander Dunckers Lithographie aus 1881 originalgetreu wiedergegeben wurde.
Commons: Isterbies – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Stadt Möckern – Hauptamt (Hrsg.): Entwicklung der Einwohner in den Ortsteilen und Ortschaften der Stadt Möckern – Basis: Einwohnermeldedatei der Stadt – Stand 31.12.2018. 25. Januar 2019.
  2. Hauptsatzung der Stadt Möckern in der Fassung vom 25. September 2014 – einschließlich 1. und 2. Änderung. 1. Juni 2018 (verwaltungsportal.de [PDF; 115 kB; abgerufen am 28. Dezember 2018]).
  3. Lage von Isterbies gem. Geodienste. Schutzgebiete in Deutschland. Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 17. April 2013 (Ausschnitt).
  4. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden (u. a.). 1869, S. 50 (google.de).
  6. Gustav Reischel: Wüstungskunde der Kreise Jerichow I und Jerichow II. Hrsg.: Historische Kommission. 1930, S. 398 (google.de).
  7. Historische Kommission: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und des Freistaates Anhalt. Hrsg.: Landesgeschichtliche Forschungsstelle. S. 381 (google.de).
  8. Eugen Huhn: Das Königreich Preußen geographisch, statistisch und topographisch dargestellt. 1848, S. 57 (google.de).
  9. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 202.
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 314–315.
  11. Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. In: Historische Kommission zu Berlin (Hrsg.): Einzelveröffentlichungen. 85. K. G. Saur Verlag, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9, S. 61 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).