Janssen Pharmaceutica

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Janssen Pharmaceutica

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Rechtsform N.V.
Gründung 1953
Sitz Beerse, Belgien Belgien
Mitarbeiterzahl 3.700
Branche Pharmazie
Website www.janssen.com
Janssen Pharmaceutica-Gebäude in Leiden

Janssen Pharmaceutica N.V. ist ein belgisches pharmazeutisches Unternehmen mit Sitz in Beerse.

Janssen Pharmaceutica N. V. wurde 1953 von Paul Janssen (1926–2003) gegründet und ist Teil des amerikanischen Konzerns Johnson & Johnson. Ursprünglicher Unternehmenszweck war ausschließlich pharmazeutische Forschung.

1961 wurde Janssen Pharmaceutica die Pharmasparte von Johnson & Johnson (einer von drei Sektoren neben Medical Devices & Diagnostics, Consumer)[1], nachdem sich Paul Janssen wieder vermehrt der Forschung widmen wollte und seine Firma zunächst in Europa vergeblich zum Kauf angeboten hatte. Bis heute beherbergt Janssen Pharmaceutica die weltweite Forschung und Entwicklung neuer Arzneimittel für Johnson & Johnson (Johnson & Johnson Pharmaceutical Research Development (JJPRD)), z. B. im Bereich der Neurologie, Anästhesie, Analgesie, Allergologie, Krebserkrankungen usw. Die deutsche Niederlassung (gegründet 1959) firmiert unter Janssen-Cilag GmbH in Neuss.[1][2]

1985 etablierte Janssen Pharmaceutica als erstes westliches Pharmaunternehmen eine pharmazeutische Fabrik in der VR China. Die erste Fabrik wurde von Joos Horsten in Hanzhong aufgebaut und geleitet. Später folgte eine zweite und größere Fabrik in Xi’an.

2007 wurde Janssen Pharmaceutica zum dritten Mal als attraktivster Arbeitgeber Belgiens ausgezeichnet. Diese Erhebung wird von Randstad in Belgien seit 2001 durchgeführt.

2014 wurde das Präparat Xeplion®, das zur Behandlung von Schizophrenie verwendet wird, mit zahlreichen Todesfällen in Verbindung gebracht.[3][4]

Im Rahmen der COVID-19-Pandemie hat Janssen Pharmaceutica den Impfstoff Ad26.COV2.S entwickelt.

Im September 2023 kündigte Johnson & Johnson an, die Sparten Pharmazie und Medizintechnik stärker unter der Dachmarke J&J vereinen zu wollen. Im Zuge dessen firmiert Janssen seit Herbst 2024 unter dem Namen Johnson & Johnson Innovative Medicine.[5][6]

Medikamente von Janssen Pharmaceutica

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R-code Name Markenname Synthetisiert Vermarktet
R5 Ambucetamid Neomeritine 1953 1955
R79 Isopropamid iodid Priamide-Janssen 1954 1955
R253 Diisopromin Bilagol 1955 1956
R516 Cinnarizin Stugeron 1955 1958
R875 Dextromoramid Palfium 1955 1957
R1132 Diphenoxylat Reasec 1956 1960
R1625 Haloperidol Haldol 1958 1959
R2498 Trifluperidol Triperidol 1959 1961
R3345 Pipamperon Dipiperon 1960 1961
R3365 Piritramid Dipidolor 1960 1967
R4263 Fentanyl Fentanyl 1960 1963
R4584 Benperidol Glianimon 1961 1965
R4749 Droperidol Dehydrobenzperidol 1961 1963
R4845 Bezitramid Burgodin 1961 1971
R6218 Fluspirilen Imap 1963 1971
R6238 Pimozid Orap 1963 1970
R7904 Lidoflazin Clinium 1964 1969
R11333 Bromperidol Impromen 1966 1981
R12564 Levamisol Ergamisol 1966 1969
R13672 Haloperidol decanoat Haldol decanoas 1967 1981
R14889 Miconazol Daktarin 1967 1971
R14950 Flunarizin Sibelium 1967 1977
R15889 Lorcainid Remivox 1968 1983
R16341 Penfluridol Semap 1968 1973
R16470 Dexetimid Tremblex 1968 1972
R16659 Etomidat Hypnomidate 1964 1977
R17635 Mebendazol Vermox 1968 1972
R18553 Loperamid Imodium 1969 1973
R33800 Sufentanil Sufenta 1974 1979
R33812 Domperidon Motilium 1974 1978
R35443 Oxatomid Tinset 1975 1981
R39209 Alfentanil Rapifen 1976 1983
R41400 Ketoconazol Nizoral 1976 1981
R43512 Astemizol Hismanal 1977 1983
R46541 Bromperidol Impromen 1978 1984
R49945 Ketanserin Sufrexal 1980 1987
R50547 Levocabastin Livostin 1979 1989
R51211 Itraconazol Sporanox 1980 1986
R51619 Cisaprid Prepulsid 1980 1989
R64766 Risperidon Risperdal 1984 1993
R Paliperidon Invega 2007

Janssen Pharmaceutica hat im Laufe der Zeit etwa 70 neue Substanzen auf den Markt gebracht. Die bekanntesten unter ihnen sind:

Handelsname Freiname Indikation
Imodium Loperamid Motilitätshemmer
Motilium Domperidon Antiemetikum
Reminyl Galantamin Antidementivum
Daktarin Miconazol Antimykotikum
Nizoral Ketoconazol Antimykotikum
Vermox Mebendazol Anthelminthikum
Risperdal Risperidon Atypisches Neuroleptikum
Durogesic Fentanyl Opioid-Analgetikum

Sieben Janssen-Medikamente sind auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation:

2012 verurteilte ein Gericht im US-Bundesstaat Arkansas den Mutterkonzern von Janssen, Johnson & Johnson, zu einer Strafzahlung von 1,2 Milliarden US-Dollar.[7] Dem Konzern war vorgeworfen worden, bei der Vermarktung seines Neuroleptikums Risperdal Gefahren verharmlost und verschwiegen zu haben. So gab es Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Infarkte bei älteren Menschen, denen Risperdal verabreicht wurde. Zuvor war Janssen bereits in ähnlichen Urteilen in South Carolina und Louisiana zu Strafzahlungen von 327 Millionen bzw. 258 Millionen US-Dollar verpflichtet worden. Auch hatte sich das Unternehmen in Texas auf einen Vergleich in Höhe von 158 Millionen US-Dollar geeinigt.

Commons: Janssen Pharmaceutica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Daten & Fakten, Website von Janssen, abgerufen am 14. August 2017
  2. Das Unternehmen Janssen, Website von Janssen, abgerufen am 14. August 2017
  3. Todesfälle nach Paliperidon-Injektion. 10. April 2014, abgerufen am 4. September 2021.
  4. Paliperidon-Injektion: In Japan sterben 17 Schizophrenie-Patienten. In: Der Spiegel. Abgerufen am 4. September 2021.
  5. Janssen Deutschland rollt neues Corporate Branding aus. Abgerufen am 8. Oktober 2024 (deutsch).
  6. Johnson & Johnson Innovative Medicine. Abgerufen am 8. Oktober 2024.
  7. Katie Thomas: Drug Giant Is Fined $1.2 Billion in Risperdal Case. In: The New York Times. 11. April 2012, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 27. März 2019]).