Johann Nepomuk von Alpenburg
Johann Nepomuk von Alpenburg, oft auch Johann Nepomuk Mahl-Schedl von Alpenburg (* 27. Oktober 1806 in Grünburg; † 1. April 1873 in Innsbruck), war ein österreichischer Autor und Mäzen.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er wurde als Johann Nepomuk Simon Thaddäus Schedl als Sohn eines Gastwirtes geboren. Er arbeitete zunächst im heimischen Betrieb und später als Zahlkellner, Buchhalter und dann auch Geschäftsführer bei seinem Onkel mütterlicherseits in Innsbruck. Dieser nahm ihn 1826, da selbst kinderlos, als Sohn an und er erhielt den Nachnamen Mahl-Schedel. Durch zwei Heiraten (1832 mit der Tochter des Schlossherrn von Büchsenhausen, Aloisia von Lama, die nach der Geburt des ersten Kindes starb, und 1841 mit der Tochter des Generals Wenzel Freiherr von Eliatschek-Siebenburg, Emilie, mit der er acht Kinder hatte) gelang ihm ein gesellschaftlicher und finanzieller Aufstieg.
Auf seinem Schloss Büchsenhausen veranstaltete er einen wöchentlichen Literaturkreis, dessen Mitglieder sich „Nibelungen“ nannten. Er selbst verfasste lyrische und epische Beiträge. 1848 rüstete er auf eigene Kosten eine Schützenkompanie aus und kämpfte als Hauptmann bei Pieve di Bono im Trentino. Dafür wurde er am 9. Juli 1851 in den Ritterstand erhoben und durfte den Namen „von Alpenburg“ (so bezeichnete er sein Schloss) benutzen. Neben der Gründung des Radetzky-Vereins für invalide Kaiserjäger[1] (später entstand unter seiner Federführung dann die Sammlung Radetzky-Album), spendete er 1853 seinem Heimatort eine Badeanstalt und gründete 1856 den ersten Arbeiter-Unterstützungsverein.
Nach dem Verkauf seines Besitzes 1865 begleitete er eine Gruppe Auswanderer aus Sankt Nikolaus nach Peru und siedelte zusammen mit ihnen in Pozuzo. Sieben Jahre später kehrte er zurück und verstarb in Innsbruck. Begraben ist er im städtischen Hauptfriedhof in der Gruft Nr. 140.
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Alpenzither, auch Die Alpenzither aus Tirol, Gedichte, Innsbruck 1853
- Märzveilchen, auch Märzenveilchen, Innsbruck 1855
- Mythen und Sagen Tirols, Zürich 1857 (online)
- Deutsche Alpensagen, Wien 1861
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Constantin von Wurzbach: Mahl-Schedl Ritter von Alpenburg, Johann Nepomuk. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 16. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1867, S. 285–288 (Digitalisat).
- Rudolf Granichstaedten-Czerva: Beiträge zur Familiengeschichte Tirols. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 1954.
- Weiß: Mahl-Schedl von Alpenburg Johann Nep.. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1972, S. 410 f. (Direktlinks auf S. 410, S. 411).
- Gertrud Pfaundler: Tirol Lexikon. Innsbruck 1983.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Johann Nepomuk von Alpenburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Johann Nepomuk Mahl-Schedl von Alpenburg. In: sagen.at (Kurzbiografie).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ellen Hastaba: Radetzky-Album. In: sammellust.ferdinandeum.at. Abgerufen am 28. März 2020.
Personendaten | |
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NAME | Alpenburg, Johann Nepomuk von |
ALTERNATIVNAMEN | Schedl, Johann Nepomuk Simon Thaddäus (Geburtsname); Mahl-Schedl, Johann Nepomuk Simon Thaddäus (1826–1851); Mahl-Schedl von Alpenburg, Johann Nepomuk Simon Thaddäus (seit 1851) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Autor und Mäzen |
GEBURTSDATUM | 27. Oktober 1806 |
GEBURTSORT | Grünburg |
STERBEDATUM | 1. April 1873 |
STERBEORT | Innsbruck |