Kaillie Humphries

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Kaillie Simundson)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kaillie Humphries
Kaillie Humphries (2020)
Nation Kanada Kanada
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geburtstag 4. September 1985 (39 Jahre)
Geburtsort CalgaryKanada
Größe 170 cm
Gewicht 76 kg
Karriere
Disziplin Bobsport
Trainer Stephan Bosch
Mike Kohn
Nationalkader seit 2019 (Vereinigte Staaten)
2003–2018 (Kanada)
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 3 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 5 × Goldmedaille 4 × Silbermedaille 5 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 0 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold 2010 Vancouver Zweierbob
Gold 2014 Sotschi Zweierbob
Bronze 2018 Pyeongchang Zweierbob
Gold 2022 Beijing Monobob
 Bob-Weltmeisterschaften
Silber 2008 Altenberg Mannschaft
Bronze 2011 Königssee Zweierbob
Bronze 2011 Königssee Mannschaft
Gold 2012 Lake Placid Zweierbob
Bronze 2012 Lake Placid Mannschaft
Gold 2013 St. Moritz Zweierbob
Bronze 2013 St. Moritz Mannschaft
Silber 2016 Igls Zweierbob
Silber 2017 Königssee Zweierbob
Gold 2020 Altenberg Zweierbob
Gold 2021 Altenberg Zweierbob
Gold 2021 Altenberg Monobob
Silber 2023 St. Moritz Monobob
Bronze 2023 St. Moritz Zweierbob
 Bob-Junioren-WM
Silber 2006 Igls Zweierbob
Silber 2007 Altenberg Zweierbob
Platzierungen im Bob-Weltcup
 Debüt im Weltcup 25. November 2004
 Weltcupsiege 34 (Erfolge)
 Gesamtweltcup Mono 01. (2022/23)
 Gesamtweltcup Zweier 01. (2012/13, 2013/14,

2015/16, 2017/18)

 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Monobob 4 2 1
 Zweierbob 30 13 20
letzte Änderung: 19. Februar 2023

Kaillie Humphries, geborene Simundson (* 4. September 1985 in Calgary, Alberta) ist eine bis 2018 kanadische, jetzt US-amerikanische Bobsportlerin. Sie ist insgesamt dreifache Olympiasiegerin, fünffache Weltmeisterin und vierfache Gesamtweltcupsiegerin.

Kaillie Humphries lebt in ihrer Geburtsstadt Calgary und begann 2002 mit dem Bobsport. Sie trainierte auf der Bobbahn im Canada Olympic Park, ihr Trainer ist Stephan Bosch. 2003 schloss sie die National Sport School ab. Zunächst war sie drei Jahre Bremserin, bevor sie als Pilotin begann. Im Bob-Weltcup debütierte Humphries im November 2004 bei einem Rennen in Winterberg als Bremserin von Helen Upperton. In Cesana Torinese erreichten beide als Zehntplatzierte im Januar 2005 ihr erstes Top-Ten-Resultat. Im Dezember des Jahres verpassten sie als Viertplatzierte in Cortina d’Ampezzo ein erstes Podiumsresultat. 2006 gewann sie bei der Juniorenweltmeisterschaft in Igls Silber mit Helen Upperton. Ab der folgenden Saison startete die Kanadierin als Pilotin im Bob-Europacup. Gleich ihr erstes Rennen im Dezember 2006 in Igls konnte Humphries mit der Anschieberin Kaylyn Best gewinnen. Ein zweiter Sieg folgte im Januar 2007 in Winterberg, Bremserin war Nadine Walker. Einen Monat später bestritt sie an selber Stelle ihr erstes Weltcup-Rennen als Pilotin und kam auf den 14. Platz. Bei der Junioren-WM in Altenberg gewann sie wie im Vorjahr Silber, dieses Mal jedoch als Pilotin mit Jaime Cruickshank als Bremserin. Im November 2007 erreichte sie als Viertplatzierte mit Shelly-Ann Brown auf ihrer Heimbahn in Calgary erstmals ein Top-Ten-Resultat. In Lake Placid fuhr Humphries mit Brown erstmals aufs Podest. Erstes Großereignis wurde die Bob-Weltmeisterschaft 2008 in Altenberg. Im Zweierbob wurde Humphries mit Brown Fünfte, im Teamwettbewerb gewann sie mit der kanadischen Mannschaft hinter dem deutschen Team die Silbermedaille. Im Bob-Weltcup 2008/09 erreichte sie zwei zweite Plätze und wurde Siebte im Gesamtweltcup. Bei der Bob-Weltmeisterschaft 2009 in Lake Placid wurde sie erneut Fünfte.

Im Dezember 2009 gewann Humphries mit Heather Moyse in Altenberg erstmals ein Weltcuprennen. In den übrigen Saisonrennen platzierte sie sich immer unter den besten sechs und erreichte den zweiten Rang im Gesamtweltcup hinter Sandra Kiriasis. Bei den Olympischen Winterspielen 2010 im heimischen Vancouver gewannen Humphries und Moyse vor ihren Teamkolleginnen Helen Upperton und Shelley-Ann Brown sowie Erin Pac/Elana Meyers die Goldmedaille. Vor den Winterspielen hatte sie als einheimische Sportlerin deutlich mehr Trainingsläufe als die Konkurrentinnen auf der schwierigen Bahn absolvieren können. In der Folgesaison erreichte das Duo den dritten Platz im Gesamtweltcup und bei der Bob-Weltmeisterschaft 2011 am Königssee ebenfalls den Bronzerang. In der Saison 2011/12 folgten drei weitere Weltcup-Siege mit Anschieberin Emily Baadsvik und bei der Bob-Weltmeisterschaft 2012 in Lake Placid wurde Humphries gemeinsam mit Jennifer Ciochetti erstmals Weltmeisterin; zudem gewann sie Bronze im Teamwettbewerb. Im Bob-Weltcup 2012/13 belegte Humphries in allen neun Saisonrennen Podestplatzierungen, darunter sechs Siege, und gewann dadurch überlegen die Gesamtwertung vor Sandra Kiriasis und Cathleen Martini. Sie verteidigte außerdem mit Chelsea Valois ihren Titel bei der Weltmeisterschaft in St. Moritz und gewann mit der Mannschaft erneut die Bronzemedaille. Im Winter 2013/14 folgten drei weitere Weltcupsiege mit Heather Moyse und Humphries gewann zum zweiten Mal in Folge den Gesamtweltcup. Zum Abschluss der Saison gewann das Duo Humphries/Moyse in Sotschi erneut Gold bei den Olympischen Spielen und ließ dabei die US-amerikanischen Teams Meyers/Williams sowie Greubel/Evans hinter sich.

Zur Saison 2014/15 öffnete der internationale Bobverband die Viererbobwettbewerbe für gemischte Teams und Kaillie Humphries wurde neben Elana Meyers Taylor die erste Pilotin, die an internationalen Rennen im Viererbob teilnahm. Nach Starts beim Nordamerikacup, wo sie unter anderem einen zweiten Rang einfuhr, durfte sie im Dezember 2014 auch im Weltcup im Viererbob an den Start gehen und wurde in ihrem ersten Rennen in Calgary 15. Es folgten fünf weitere Einsätze mit einem 14. Rang in Sotschi als bestes Saisonresultat. Im Zweierbob platzierte sie sich viermal auf dem Podest und wurde hinter Meyers Taylor Zweite im Gesamtklassement. Bei der Weltmeisterschaft in Winterberg wurde sie Siebte im Zweier, Vierte mit dem Team und 27. im Viererbob. In der Saison 2015/16 fuhr Humphries in allen acht Saisonrennen des Weltcups auf das Podest, holte dabei vier Siege und gewann den Gesamtweltcup mit deutlichem Vorsprung vor Jamie Greubel Poser. Bei der Weltmeisterschaft in Igls gewann sie mit ihrer Stammanschieberin Melissa Lotholz Silber im Zweierbob und wurde Fünfte im Teamwettbewerb.

Seit der Weltcup-Saison 2019/20 startet die gebürtige Kanadierin für den Bob- und Skeletonverband der USA. Der Trennung war eine Belästigungsklage durch Humphries gegen einen Trainer beim kanadischen Verband vorausgegangen.[1] Auch unter US-amerikanischer Flagge gehörte Humphries zur absoluten Weltspitze und feierte einige Weltcupsiege. Bis zu ihrer Einbürgerung im Dezember 2021 startete sie für die USA mit einer Sondergenehmigung.

Humphries heiratete 2007 den britisch-kanadischen Bobfahrer Dan Humphries. Mittlerweile ist das Paar geschieden.[2] 2019 heiratete sie den US-amerikanischen Bobpiloten Travis Armbruster.[1]

Weltcupsiege Monobob

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Datum Ort Bahn
01. 2. Dez. 2022 Vereinigte Staaten Park City Bobbahn Park City
02. 14. Jan. 2023 Deutschland Altenberg Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg
03. 21. Jan. 2023 Deutschland Altenberg Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg
04. 18. Feb. 2023 Lettland Sigulda Rennrodel- und Bobbahn Sigulda

Weltcupsiege Zweierbob

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Datum Ort Bahn
01. 19. Dez. 2009 Deutschland Altenberg Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg
02. 19. Dez. 2011 Frankreich La Plagne Piste de La Plagne
03. 3. Feb. 2012 Kanada Whistler Whistler Sliding Centre
04. 10. Feb. 2012 Kanada Calgary Bob- und Rennschlittenbahn im Canada Olympic Park
05. 9. Nov. 2012 Vereinigte Staaten Lake Placid Olympia-Bobbahn Lake Placid
06. 17. Nov. 2012 Vereinigte Staaten Park City Bobbahn Park City
07. 24. Nov. 2012 Kanada Whistler Whistler Sliding Centre
08. 8. Dez. 2012 Deutschland Winterberg Bobbahn Winterberg
09. 14. Dez. 2012 Frankreich La Plagne Bob- und Rennschlittenbahn La Plagne
10. 11. Jan. 2013 Deutschland Königssee Kombinierte Kunsteisbahn am Königssee
11. 30. Nov. 2013 Kanada Calgary Bob- und Rennschlittenbahn im Canada Olympic Park
12. 14. Dez. 2013 Vereinigte Staaten Lake Placid Olympia-Bobbahn Lake Placid
13. 11. Jan. 2014 Schweiz St. Moritz Olympia Bob Run St. Moritz–Celerina
14. 27. Nov. 2015 Deutschland Altenberg Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg
15. 11. Dez. 2015 Deutschland Königssee Kombinierte Kunsteisbahn am Königssee
16. 15. Jan. 2016 Vereinigte Staaten Park City Bobbahn Park City
17. 23. Jan. 2016 Kanada Whistler Whistler Sliding Centre
18. 3. Dez. 2016 Kanada Whistler Whistler Sliding Centre
19. 6. Jan. 2017 Deutschland Altenberg Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg
20. 9. Nov. 2017 Vereinigte Staaten Lake Placid Olympia-Bobbahn Lake Placid
21. 25. Nov. 2017 Kanada Whistler Whistler Sliding Centre
22. 6. Jan. 2018 Deutschland Altenberg Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg
23. 7. Dez. 2019 Vereinigte Staaten Lake Placid Olympia-Bobbahn Lake Placid
24. 14. Dez. 2019 Vereinigte Staaten Lake Placid Olympia-Bobbahn Lake Placid
25. 25. Jan. 2020 Deutschland Königssee Kombinierte Kunsteisbahn am Königssee
26. 1. Feb. 2020 Schweiz St. Moritz Olympia Bob Run St. Moritz–Celerina
27. 30. Jan. 2021 Osterreich Innsbruck-Igls Olympia Eiskanal Igls
28. 4. Dez. 2021 Deutschland Altenberg Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg
29. 18. Dez. 2022 Vereinigte Staaten Lake Placid Olympia-Bobbahn Lake Placid
30. 22. Jan. 2023 Deutschland Altenberg Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg
Commons: Kaillie Humphries – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Kanadischer Bob-Star Humphries startet zukünftig für die USA. In: Der Spiegel. 29. September 2019, abgerufen am 1. Februar 2020.
  2. Jen Reynolds: Watching Kaillie Humphries win gold. Parents rejoice! 20. Februar 2014, abgerufen am 16. November 2015 (englisch).