Klein Holzhausen

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Klein Holzhausen
Koordinaten: 52° 54′ N, 11° 48′ OKoordinaten: 52° 54′ 3″ N, 11° 47′ 57″ O
Höhe: 21 m ü. NHN
Fläche: 6,26 km²[1]
Eingemeindung: 1. April 1940
Eingemeindet nach: Schönberg
Postleitzahl: 39615
Vorwahl: 039396
Klein Holzhausen (Sachsen-Anhalt)
Klein Holzhausen (Sachsen-Anhalt)

Lage in Sachsen-Anhalt

Klein Holzhausen ist ein Wohnplatz im Ortsteil Schönberg der Hansestadt Seehausen (Altmark) im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[2]

Das Marschhufendorf Klein Holzhausen liegt 3½ Kilometer nordöstlich von Seehausen im Nordwesten der Altmark im Biosphärenreservat Mittelelbe. Der Süden des Dorfes wird vom Flurgraben Klein Holzhausen entwässert, der im Westen in den Landwehrgraben Seehausen strömt.[3] Nachbarorte sind der Hof zur Hufe direkt im Nordwesten, Ostorf und Oberkamps im Norden, Schüring im Nordosten, Schönberg am Deich im Osten, Herzfelde und Neuhof im Süden sowie Nienfelde im Westen.[3]

Mittelalter bis Neuzeit

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Die erste urkundliche Erwähnung von Klein Holzhausen stammt aus dem Jahre 1319, als Waldemar, Markgraf der Mark Brandenburg, Besitzungen in Holtzhausen an das Kloster Amelungsborn schenkte. In der Urkunde wird der Hof des Markgrafen (die Burg) curia Aulosen genannt, zu dem 17 Dörfer gehörten, darunter das Dorf Holtzhausen.[4][5][1][6]

Weitere Nennungen sind 1345 obernholczhusen, 1346 in Holthusen, 1436 in dem dorffe czu holthusen; 1472 Im dorff zu holtzhausenn bey hertzfelde, 1608 Lutkeholthüsen, 1687 Lütken Holthusen.[1] Im Jahre 1804 heißt das Dorf Klein Holzhausen mit dem Freihof die Oehre, dem Hof zur Hufe.[7][8]

Zur Gemeinde Klein Holzhausen gehörten 1931 neben dem Dorf selbst das Freigut Klein Wegenitz, die Wohnplätze Groß Wegenitz, das Freigut Neuhof am Damm, sowie Oberkamps und Unterkamps.[9]

Eingemeindungen

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Am 30. September 1928 wurde der nicht bewohnte[10] Gutsbezirk Rühstedter Werder (Rühstedt) mit der Landgemeinde Klein Holzhausen vereinigt.[11]

Am 1. April 1940 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinden Herzfelde und Klein Holzhausen ohne deren Ortsteile[12] Oberkamps und Unterkamps bis einschließlich der Wässerung mit den Rühstedter Wiesen sowie der Ortsteile[12] Groß Wegenitz und Klein Wegenitz (sie kamen zu Beuster) und dem südlichen Teil der Gemeinde Ostorf, die Höfe Falke (Hof zur Hufe), Herper und Neubauer sowie von den Gemeinden Falkenberg und Schönberg die unmittelbar an der Elbe liegenden Enklaven zu einer Gemeinde mit dem Namen Herzfelde.[13] Alle Gemeinden lagen damals im Landkreis Osterburg.

Mit der Eingemeindung von Herzfelde in die Gemeinde Schönberg am 20. Juli 1950[14] kam der Ortsteil Klein Holzhausen zu Schönberg. Seit der Eingemeindung von Schönberg in die Hansestadt Seehausen (Altmark) am 1. September 2010[15] gibt es nur noch den Wohnplatz Klein Holzhausen.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1734 52
1775 41
1789 52
1798 54
1801 56
1818 [0]75[8]
Jahr Einwohner
1840 111
1864 394
1871 [00]352[16]
1885 [00]290[17]
1892 [00]262[17]
1900 [00]277[17]
Jahr Einwohner
1905 [00]225[10]
1910 [00]280[17]
1925 [00]232[17]
1939 210

Quelle, wenn nicht angegeben:[1]

Die evangelischen Christen aus Klein Holzhausen gehörten früher zur Kirchengemeinde Schönberg und damit zur Pfarrei Schönberg bei Seehausen in der Altmark.[18] Die evangelische Kirchengemeinde Schönberg wurde 2005 mit der Kirchengemeinde Falkenberg zum Kirchspiel Schönberg-Falkenberg zusammengeschlossen. Sie wird betreut vom Pfarrbereich Seehausen des Kirchenkreises Stendal im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[19]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Ein Bauernhof im Dorf und der benachbarte Hof zur Hufe stehen unter Denkmalschutz.

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 986–989, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 173 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 372–373, 63. Klein-Holzhausen (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Johann Marchal, Wilhelm Fascher: Beuster – ein Altmarkdorf an der Alten Elbe. Chronik aus nachgelassenen Aufzeichnungen. Hrsg.: Peter Marchal. Gemeinde Beuster, Beuster 2007, DNB 984510834, S. 10, 13, 27, 43, 63.

Einzelnachweise

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  1. a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 986–989, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 117 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 24. August 2019]).
  3. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 2. Band 1. Berlin 1843, S. 434, 433 (Digitalisat).
  5. Johann Christoph Becmann, Bernhard Ludwig Beckmann: Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg. Band 2, 5. Teil, 1. Buch. Berlin 1753, V. Kapitel, Spalte 53 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10936702~SZ%3D00361~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  6. Der Historiker Peter P. Rohrlach erläutert dazu, dass eine Zuordnung des Belegs zu Groß Holzhausen sicher unzutreffend wäre, da Holtzhausen in der Urkunde zwischen Niendorp und Neukirchen aufgeführt ist; die älteren Belege sind zwischen Groß und Klein Holzhausen nicht eindeutig zu trennen.
  7. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 316 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00338~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. a b J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 372–373, 63. Klein-Holzhausen (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen. Band VIII, Provinz Sachsen. Nach dem endgültigen Ergebnis der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und anderen amtlichen Quellen unter Zugrundelegung des Gebietsstandes vom 1. Februar 1931. Berlin 1931, S. 70, Nr. 67.
  10. a b Königlich Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Sachsen. Aufgrund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905. 1909, DNB 365941735, S. 98, 102, Nr. 69 und 177.
  11. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 214.
  12. a b Im Amtsblatt heißt es „Gebiete“
  13. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1939, ZDB-ID 3766-7, S. 86, Nr. 367.
  14. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
  15. Gesetz über die Neugliederung der Gemeinden im Land Sachsen-Anhalt betreffend den Landkreis Stendal (GemNeuglG SDL) Vom 8. Juli 2010. 8. Juli 2020, GVBl. LSA 2010, 419, § 4, § 5 (sachsen-anhalt.de [abgerufen am 25. Dezember 2020]).
  16. Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihrer Bevölkerung. Band VI, Provinz Sachsen. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. Berlin 1873, S. 4 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A11157796~SZ%3D00014~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  17. a b c d e Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 173 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  18. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 108 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  19. Pfarrbereich Seehausen. Abgerufen am 11. April 2020.