Kluchorpass
Der Kluchorpass (russisch Клухорский перевал, Kluchorski perewal; georgisch კლუხორის უღელტეხილი, Kluchoris ugheltechili) ist ein Gebirgspass im Großen Kaukasus an der Grenze zwischen Russland und Georgien (beziehungsweise der de facto unabhängigen, aber nur von wenigen Staaten anerkannten Republik Abchasien).
Die Passhöhe liegt bei 2781 m. Über den Kluchorpass führt die historische Suchumer Heerstraße, die auf der russischen Seite von Tscherkessk über Teberda den Kuban und dessen linken Nebenfluss Teberda aufwärts und südlich des Passes durch das Kodori-Tal nach Sochumi (Suchumi) verläuft.[1] Der unmittelbare Abschnitt über den Pass ist heute nur ein unbefestigter Fahrweg; auf russischer Seite führt die Fernstraße föderaler Bedeutung A155 bis einige Kilometer unterhalb des Passes, auf georgischer die Nationalstraße Sch10 (შ10).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während des Zweiten Weltkrieges stießen deutsche Einheiten der 1. Gebirgs-Division im Rahmen des Unternehmens Edelweiß am 17. August 1942 von Norden auf den Kluchorpass vor. Der Vorstoß zielte darauf ab, die sowjetische Verbindungsstraße längs des Schwarzen Meeres bei Suchumi abzuschneiden.[2] In den nächsten Tagen griffen deutsche Verbände auch die bis zu etwa 15 km südlich des Passes im Tal des zum Kodori abfließenden Klytsch gelegenen Dörfer Klytsch und Gwandra an, konnten aber von der Roten Armee bis Anfang September auf die Passhöhe zurückgedrängt werden. Dort hielten sie sich bis Januar 1943, als die Wehrmacht aufgrund des Vorrückens der Roten Armee fast den gesamten Nordkaukasus aufgeben musste.[3] Der Kluchorpass zählt somit zu den wenigen Gebirgsübergängen, die die Wehrmacht zeitweise erobert hatte.
Klima
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Kluchorpass 1991–2020
Quelle: Погода и климат
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Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Historischer Reisebericht in Moriz von Déchy: Kaukasus : Reisen und Forschungen im Kaukasischen Hochgebirge. Band 2. Berlin, 1906
- ↑ Hermann Frank Meyer: Blutiges Edelweiß: die 1. Gebirgs-Division im Zweiten Weltkrieg. Berlin: Ch. Links, 2008. S. 86
- ↑ Andrei Gretschko: Die Schlacht um den Kaukasus. Berlin, 1972.
Koordinaten: 43° 14′ 38″ N, 41° 52′ 2″ O