Kommandobehörde
Eine Kommandobehörde (KdoBeh) bezeichnet (in der Bundeswehr) eine militärische Dienststelle, die in der Regel truppendienstliche und fachliche Führungsaufgaben gegenüber unterstellten Truppenteilen und nachgeordneten Dienststellen wahrnimmt.
Eine Höhere Kommandobehörde (HöhKdoBeh) ist eine militärische Dienststelle der Streitkräfte, welche dem Bundesministerium der Verteidigung unmittelbar nachgeordnet ist.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der deutschen Wehrmacht waren zur Organisation der Streitkräfte unterschiedliche Einstufungen einer Dienststelle üblich. Zu den Kommandobehörden gehörten:[2]
- Oberkommandos (Wehrmacht (OKW), Heer (OKH), Marine (OKM) und Luftwaffe (OKL))
- Heeresgruppen-Kommandos
- Armee-Oberkommandos (auch Panzerarmee / Gebirgs-Armee / Fallschirmjäger-Armee)
- Armeegruppen-Oberkommandos
- Korpskommandos (auch Panzerkorps / Gebirgskorps / Fallschirmjägerkorps)
Ergänzend wurden auch Armeeabteilungen und Korpsabteilungen als Kommandobehörden klassifiziert.
In der Vergangenheit wurde als Kommandobehörde eine militärische Dienststelle, die in der Regel Großverbände auf der Ebene Brigade oder Division führt, definiert. Eine Höhere Kommandobehörde war eine militärische Dienststelle vom Korpskommando oder von entsprechenden Dienststellen an aufwärts.[3][4]
Dienststellen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Höhere Kommandobehörden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aktuell
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Operatives Führungskommando der Bundeswehr (Aufstellung zum 1. Oktober 2024)
- Einsatzführungskommando der Bundeswehr
- Territoriales Führungskommando der Bundeswehr
- Kommando Heer
- Kommando Luftwaffe
- Marinekommando
- Unterstützungskommando der Bundeswehr
- Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr
- Kommando Streitkräftebasis
- Kommando Cyber- und Informationsraum
- Führungsakademie der Bundeswehr
- Luftfahrtamt der Bundeswehr
- Planungsamt der Bundeswehr
- Zentrum Innere Führung
Ehemalig
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heeresführungskommando
- Heeresamt
- Heeresunterstützungskommando
- Luftflottenkommando/Luftwaffenführungskommando
- Luftwaffenamt
- Luftwaffenunterstützungskommando
- Kommando Einsatzverbände Luftwaffe
- Kommando Unterstützungsverbände Luftwaffe
- Zentrum Luftoperationen
- Luftwaffentruppenkommando
- Flottenkommando
- Marineamt
- Marineunterstützungskommando
- Kommando der Flottenbasis
- Kommando der Marineausbildung
- Zentrale Marinedienststelle
- Zentrales Marinekommando
- Streitkräfteunterstützungskommando
- Streitkräfteamt
- 1. Deutsch-Niederländisches Korps
- Eurokorps
- Multinationales Korps Nord-Ost
- Multinationales Kommando Operative Führung
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Herausgegeben unter Mitarbeit von Brün Meyer. 2. Auflage. Band 1. Die Waffengattungen. Gesamtübersicht. Biblio-Verlag, Bissendorf 1977, ISBN 3-7648-1097-1.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Streitkräfteamt (Hrsg.): A2-500/0-0-1 - Grundbegriffe der militärischen Organisation, Unterstellungsverhältnisse, Dienstliche Anweisungen, Nr. 209 f. 13. Dezember 2019 (fragdenstaat.de [PDF; 822 kB; abgerufen am 9. August 2021]).
- ↑ Tessin Die Landstreitkräfte Bd. 1 1977 S. 1–20
- ↑ Zentrale Dienstvorschrift 1/50 - Grundbegriffe der militärischen Organisation, Unterstellungsverhältnisse, Dienstliche Anweisungen, Nr. 113 f. Neufassung 1996. In: Bundeswehrkalender B19. S. 4 (Stand 2004/II).
- ↑ A2-500/0-0-1 - Grundbegriffe der militärischen Organisation, Unterstellungsverhältnisse, Dienstliche Anweisungen. In: Bundeswehrkalender B19, Stand 2019/1. (Herausgabe der Vorschrift am 27.02.2018).