Analgetikum

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Kopfschmerztablette)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zwei Retardkapseln Morphinsulfat (5 mg und 10 mg)

Ein Analgetikum (Plural Analgetika; von altgriechisch ἄλγος álgos, deutsch Schmerz mit Alpha privativum; ursprünglich lateinisch remedium analgeticum) oder Schmerzmittel ist ein Stoff, der schmerzstillend (analgetisch) wirkt. Meistens soll die Schmerzempfindung unterdrückt werden, ohne dabei Bewusstsein, sensorische Wahrnehmung und andere wichtige Funktionen des Zentralnervensystems zu beeinflussen bzw. ohne die Leitung von Aktionspotentialen in afferenten Nervenfasern zu unterdrücken. Analgetika werden wirkmechanistisch abgegrenzt von anderen Stoffen zur Schmerzausschaltung wie Anästhetika und Lokalanästhetika und sind eine fundamentale Säule der Schmerztherapie. Sie zählen zu den am häufigsten verwendeten Arzneimitteln, werden aber auch oft unkontrolliert und teilweise missbräuchlich eingenommen. Eine veraltete Bezeichnung für Schmerzmittel ist Anodyna.

Analgetika lassen sich hinsichtlich der Chemie, des Wirkungsorts, der Wirkungsdauer, der Wirkungsstärke und des Wirkungsspektrums einschließlich der beeinflussten Schmerzen bzw. Schmerzqualitäten einteilen. Gebräuchlich ist meist die Einteilung in Opioide und Nicht-Opioide:

Zur Therapie von Dauerschmerzen hat die WHO 1986 Schmerzmittel einem eskalierenden Stufenplan zugeordnet, der bei zunehmenden Schmerzen Schritt für Schritt durchlaufen werden kann und inzwischen weithin anerkannt ist.

Analgetika (Opioide):

  • Akute und chronische Schmerzen
  • Symptomatische Behandlung von Reizhusten
  • Symptomatische Behandlung von Durchfall
  • Verwendung in der Anästhesie

Analgetika (Nicht-Opioide):

Pharmakoepidemiologische Studien

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Untersuchungen zur Pharmakoepidemiologie der Analgetika wurden vom Robert Koch-Institut vorgelegt.[4][5]

Wiktionary: Analgetikum – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. S. Fitzal: Medikamentöse Therapie, Inhalationstherapie. In: J. Kilian, H. Benzer, F. W. Ahnefeld (Hrsg.): Grundzüge der Beatmung. Springer, Berlin u. a. 1991, ISBN 3-540-53078-9. 2., unveränderte Auflage: ebenda 1994, ISBN 3-540-57904-4, S. 290–295 (Sedierung/Analgesierung und Relexation).
  2. Unique CRISPR gene therapy offers opioid-free chronic pain treatment. In: New Atlas. 11. März 2021, abgerufen am 26. April 2024 (englisch).
  3. Ana M. Moreno, Fernando Alemán, Glaucilene F. Catroli, Matthew Hunt, Michael Hu, Amir Dailamy, Andrew Pla, Sarah A. Woller, Nathan Palmer, Udit Parekh, Daniella McDonald, Amanda J. Roberts, Vanessa Goodwill, Ian Dryden, Robert F. Hevner, Lauriane Delay, Gilson Gonçalves dos Santos, Tony L. Yaksh, Prashant Mali: Long-lasting analgesia via targeted in situ repression of NaV1.7 in mice. In: Science Translational Medicine. Band 13, Nr. 584, 10. März 2021, ISSN 1946-6234, doi:10.1126/scitranslmed.aay9056 (englisch, sciencemag.org).
  4. G. Sarganas, A. K. Buttery, W. Zhuang, I. K. Wolf, D. Grams, A. S. Rosario, C. Scheidt-Nave, H. Knopf: Prevalence, trends, patterns and associations of analgesic use in Germany. In: BMC Pharmacol Toxicol., 1. Oktober 2015, 16, S. 28. PMID 26428626
  5. H. U. Melchert, H. Knopf, E. Pabel, M. Braemer-Hauth, Y. Du: Co- and multimedication in users of ASA and vitamin E drugs in the Federal Republic of Germany. Results of the Federal Health Surveys 1984–1999. In: Int J Clin Pharmacol Ther. November 2001, 39(11), S. 488–491. PMID 11727969