Lande- und Übersetzbataillon

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ein Lande- und Übersetzbataillon (LÜB) war eine Bezeichnung für eine militärische Einheit der Nationalen Volksarmee (NVA).

Die LÜBs waren für das schnelle Übersetzen von Panzer- und Artillerieeinheiten zuständig. Dies geschah mit sowjetischen Kettenfahrzeugen vom Typ PTS, PTS-M und Panzerübersetzfähren GSP. Letztere bildeten mit je zwei Kettenfahrzeugen, die im Wasser zusammengekoppelt waren, eine Panzerfähre. Auf den PTS-Fähren wurden LKWs mit Munition und auf den dahinter gekoppelten Schwimmanhängern PKP die Geschütze, Haubitzen, Granatwerfer transportiert. Mit dieser Technik war ein sehr schnelles Überwinden von großen Wasserhindernissen möglich.

Die DDR war in zwei Militärbezirke aufgeteilt (MB III und MB V), die im Mobilisierungsfall je fünf Divisionen und Korpseinheiten aufgestellt hätten. Im nördlichen Militärbezirk V wurde im November 1973 in Havelberg an der Mündung der Havel in die Elbe das LÜB-5 aufgestellt,[1] das direkt dem Militärbezirk unterstellt war.[2] Im Dezember 1981 ging das Bataillon in das am gleichen Standort stationierte Ponton-Regiment 5 ein.[1] Bei den Panzerdivisionen gab es Pionierbataillone mit einer Landeübersetzkompanie, LÜK genannt. Diese war eine Spezialtruppe der NVA (Pioniertruppe), sie sollte im Einsatzfall dem Oberbefehlshaber der Armee/Front oder dem Oberkommando unterstellt werden. Die Kompanie, die überwiegend aus Unteroffizieren bestand, war an Übersetztechnik ausgebildet, konnte Minenfelder legen, Gassen in diese sprengen und Mienen aufnehmen/entschärfen. Es waren Sprengtechniker, mit dieser Ausbildung konnte die LüK Brückenköpfe am verminten gegnerischen Ufer einrichten. 420 Mot-Schützen oder sechs Lkw Ural-375 mit Geschützen (PaK) und vier Panzer konnten bei jeder Wasserpassage übergesetzt werden. Die Ausrüstung bestand in K61, sechs PTS-M Kfz-Fähren mit PKP, vier GSP Panzerübersetzfähren, ein SPW als Führungsfahrzeug und ein Robur LO mit Feldküche. Die Regelwaffe der Kompanie war die MPi Kalaschnikow mit Seitengewehr, die Offiziere und Unteroffiziere waren zusätzlich mit der Pistole Makarow bewaffnet.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Bestände und Findmittel zum DVH 18-13 Lande- und Übersetzbataillon-5@1@2Vorlage:Toter Link/www.bundesarchiv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. im Bundesarchiv
  2. Standortdatenbank des MGFA (Kein Permalink möglich, im Suchformular mit Abkürzung = LÜB suchen.)