Leichtathletik-Europameisterschaften 1969/100 m Hürden der Frauen

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9. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin 100-Meter-Hürdenlauf der Frauen
Stadt Königreich Griechenland Athen
Stadion Karaiskakis-Stadion
Teilnehmerinnen 18 Athletinnen aus 12 Ländern
Wettkampfphase 18. September: Vorläufe
19. September: Halbfinale
20. September: Finale
Medaillengewinnerinnen
Gold Gold Karin Balzer (Deutschland Demokratische Republik 1949 GDR)
Silbermedaillen Silber Bärbel Podeswa (Deutschland Demokratische Republik 1949 GDR)
Bronzemedaillen Bronze Teresa Nowak (Polen 1944 POL)
Das Karaiskakis-Stadion im Jahr 2009

Der 100-Meter-Hürdenlauf der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1969 wurde vom 18. bis 20. September 1969 im Athener Karaiskakis-Stadion ausgetragen.

Der Wettbewerb stand in dieser Form erstmals auf dem Programm einer großen internationalen Meisterschaft und ersetzte den bis dahin ausgetragenen 80-Meter-Hürdenlauf. Diese Umstellung wurde vor allem vorgenommen, um der Schrittlänge der Athletinnen zwischen den Hürden besser gerecht zu werden.

Die Hürdensprinterinnen aus der DDR verzeichneten hier einen Doppelsieg. Es gewann die Europameisterin von 1966 und Olympiasiegerin von 1964 über 80 Meter Hürden Karin Balzer, gleichzeitig auch Halterin des Weltrekords über 100 Meter Hürden. Den zweiten Platz belegte Bärbel Podeswa. Bronze ging an die Polin Teresa Nowak.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 12,9 s Deutschland Demokratische Republik 1949 Karin Balzer Ost-Berlin, DDR
(heute Berlin, Deutschland)
5. September 1969[1]
Europarekord
EM-Rekord Wettbewerb in dieser Form erstmals im Programm der Europameisterschaften

Die Läuferinnen hatten es schwer, gute Zeiten zu erzielen. In allen Rennen trafen sie auf unterschiedlich starke, teils heftige Gegenwinde. Als erste Meisterschaftsrekorde wurden folgende Zeiten gelaufen:

13,7 s Sowjetunion 1955 Lija Chytrina erster Vorlauf, Gegenwind: 1,7 m/s 18. September 1969
Polen 1944 Teresa Nowak erstes Halbfinale, Gegenwind: 1,9 m/s 19. September 1969
Deutschland Demokratische Republik 1949 Bärbel Podeswa
Sowjetunion 1955 Lija Chytrina
13,5 s Deutschland Demokratische Republik 1949 Karin Balzer zweites Halbfinale, Gegenwind: 1,7 m/s
13,3 s Finale, Gegenwind: 1,0 m/s 20. September 1969
18. September 1969, 16.20 Uhr

Die Vorrunde wurde in vier Läufen durchgeführt. Die ersten vier Athletinnen pro Lauf – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale.

Nicht ganz nachvollziehbar bleibt, weshalb die Organisatoren bei der geringen Zahl von achtzehn Teilnehmerinnen überhaupt diese vier Vorläufe durchführten. Nur zwei Athletinnen überhaupt schieden dabei aus. In zwei Rennen mussten die Sportlerinnen lediglich das Ziel erreichen, um im Halbfinale dabei zu sein. Stattdessen wären drei Vorläufe mit je fünf Starterinnen möglich gewesen, die ersten beiden Läuferinnen jeden Rennens und zwei weitere zeitschnellste Athletinnen hätten dann das Finale bestritten.

Wind: −1,7 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Lija Chytrina Sowjetunion 1955 Sowjetunion 13,7 CR
2 Teresa Sukniewicz Polen 1944 Polen 13,9
3 Jeanne Schoebel Frankreich Frankreich 14,1
4 Magaly Vettorazzo Italien Italien 14,7

Wind: −2,6 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Teresa Nowak Polen 1944 Polen 14,1
2 Milena Piackova Tschechoslowakei Tschechoslowakei 14,3
3 Sirkka Norrlund Finnland Finnland 14,3
4 Regina Höfer Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 14,4
5 Anne Van Rensbergen Belgien Belgien 14,6
DNS Meta Antenen Schweiz Schweiz

Wind: −4,1 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Bärbel Podeswa Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 14,0
2 Susan Hayward Vereinigtes Konigreich Großbritannien 14,3
3 Eva Kucmanová Tschechoslowakei Tschechoslowakei 14,7
4 Emina Pilav Jugoslawien Jugoslawien 14,9
5 Charoula Sasagianni Königreich Griechenland Griechenland 15,9

Wind: −3,1 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Karin Balzer Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 14,0
2 Marlène Canguio Frankreich Frankreich 14,4
3 Christine Perera Vereinigtes Konigreich Großbritannien 14,4
4 Gun Olsson Schweden Schweden 14,7
19. September 1969, 17.20 Uhr

In den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten vier Athletinnen – hellblau unterlegt – für das Finale.

Wind: −1,9 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Teresa Nowak Polen 1944 Polen 13,7 CRe
2 Bärbel Podeswa Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 13,7 CRe
3 Lija Chytrina Sowjetunion 1955 Sowjetunion 13,7 CRe
4 Christine Perera Vereinigtes Konigreich Großbritannien 14,1
5 Marlène Canguio Frankreich Frankreich 14,1
6 Milena Piackova Tschechoslowakei Tschechoslowakei 14,5
7 Emina Pilav Jugoslawien Jugoslawien 14,8
DNS Gun Olsson Schweden Schweden
Als Fünfte des zweiten Halbfinals verpasste Jeanne Schoebel (links) das Finale um nur einen Platz

Wind: −1,7 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Karin Balzer Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 13,5 CR
2 Regina Höfer Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 13,8
3 Teresa Sukniewicz Polen 1944 Polen 14,0
4 Sirkka Norrlund Finnland Finnland 14,0
5 Jeanne Schoebel Frankreich Frankreich 14,1
6 Susan Hayward Vereinigtes Konigreich Großbritannien 14,1
7 Magaly Vettorazzo Italien Italien 14,8
DNS Eva Kucmanová Tschechoslowakei Tschechoslowakei
Die Weltrekordlerin und auf der bislang ausgetragenen kürzeren Distanz erfolgreiche Karin Balzer wurde die erste Europameisterin auf der neuen Strecke
20. September 1969

Wind: −1,0 m/s

Platz Name Nation Offizielle Zeit (s)
handgestoppt
Inoffizielle Zeit (s)
elektronisch
1 Karin Balzer Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 13,3 CR 13,29
2 Bärbel Podeswa Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 13,6000 13,68
3 Teresa Nowak Polen 1944 Polen 13,7000 13,77
4 Lija Chytrina Sowjetunion 1955 Sowjetunion 13,8000 13,86
5 Teresa Sukniewicz Polen 1944 Polen 13,8000 13,89
6 Regina Höfer Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 13,9000 13,96
7 Christine Perera Vereinigtes Konigreich Großbritannien 14,0000 14,03
8 Sirkka Norrlund Finnland Finnland 14,1000 14,16

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 100 m hurdles - Women. sport-record.de, abgerufen am 24. Juli 2022