Leichtathletik-Europameisterschaften 2012/3000 m Hindernis der Frauen

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21. Leichtathletik-Europameisterschaften
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Disziplin 3000-Meter-Hindernislauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 26 Athletinnen aus 17 Ländern
Austragungsort Finnland Helsinki
Wettkampfort Olympiastadion
Wettkampfphase 28. Juni (Vorläufe)
30. Juni (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Gülcan Mıngır (Turkei TUR)
Silbermedaille Antje Möldner-Schmidt (Deutschland GER)
Bronzemedaille Gesa Felicitas Krause (Deutschland GER)
Das Olympiastadion Olympiastadion Helsinki im Jahr 2005

Der 3000-Meter-Hindernislauf der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2012 wurde am 28. und 30. Juni 2012 im Olympiastadion der finnischen Hauptstadt Helsinki ausgetragen.

Mit Silber und Bronze errangen die deutschen Hindernisläuferinnen in diesem Wettbewerb zwei Medaillen. Europameisterin wurde die Türkin Gülcan Mıngır. Silber ging an Antje Möldner-Schmidt. Den dritten Rang belegte Gesa Felicitas Krause.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 8:58,81 min RusslandRussland Gulnara Samitowa OS Peking, Volksrepublik China 17. August 2008[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord 9:17,57 min RusslandRussland Julija Saripowa EM Barcelona, Spanien 30. Juli 2010

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte die türkische Europameisterin Gülcan Mıngır im zweiten Vorlauf mit 9:32,39 min, womit sie 14,82 s über dem Rekord blieb. Zum Welt- und Europarekord fehlten ihr 33,58 s.

Überschattet wurde auch dieser Wettbewerb von Dopingfällen, vier an der Zahl:

  • Der Ukrainerin Switlana Schmidt wurde die zunächst erlaufene Silbermedaille nach Unregelmäßigkeiten im Biologischen Pass 2015 aberkannt.[2]
  • Die Russin Ljubow Charlamowa, zunächst eingelaufen als Dreizehnte, wurde nach Verstößen gegen die Antidopingbestimmungen vom russischen Leichtathletikverband RusAF für zwei Jahre gesperrt. Ihr Resultat von diesen Europameisterschaften wurde annulliert.[3]
  • Die Spanierin Marta Domínguez, die ihr Vorlaufrennen nicht beendet hatte, wurde vom Internationalen Sportgerichtshof CAS für drei Jahre gesperrt. Alle ihre zwischen dem 5. August 2009 und dem 4. Januar 2013 erzielten Ergebnisse wurden gestrichen.[4]
  • Die Türkin Binnaz Uslu, die im ersten Vorlauf nicht ins Ziel gekommen war, erhielt eine Sperre von zwei Jahren. Ihre seit dem 13. März 2007 erzielten Resultate wurden annulliert.[5]

Leidtragende waren vor allem drei Läuferinnen:

  • Die Deutsche Gesa Felicitas Krause erhielt ihre Bronzemedaille erst nach langer Zeit. An der Siegerehrung konnte sie nicht teilnehmen.
  • Die Polin Matylda Kowal hätte über die Zeitregel am Finale teilnehmen können.
  • Die Britin Hatti Archer wäre ebenfalls über ihre erzielte Zeit für das Finale teilnahmeberechtigt gewesen.

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

DNF Wettkampf nicht beendet (did not finish)
DSQ disqualifiziert
DOP wegen Dopingvergehens disqualifiziert
IWR Internationale Wettkampfregeln
TR Technische Regeln

28. Juni 2012, 11:40 Uhr

Die Vorrunde wurde in zwei Läufen durchgeführt. Die ersten vier Athletinnen pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus sieben zeitschnellsten Läuferinnen – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Finale.

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Poļina Jeļizarova Lettland Lettland 9:39,92
2 Diana Martín Spanien Spanien 9:40,02
3 Natalja Gortschakowa Russland Russland 9:40,09
4 Clarisse Cruz Portugal Portugal 9:40,30
5 Silwija Danekowa Bulgarien Bulgarien 9:42,72
6 Sanaa Koubaa Deutschland Deutschland 9:43,08
7 Sandra Eriksson Finnland Finnland 9:55,58
8 Matylda Szlęzak Polen Polen 9:56,30 eigentlich für das Finale qualifiziert
9 Hatti Archer Vereinigtes Konigreich Großbritannien 9:57,00 eigentlich für das Finale qualifiziert
DNF Astrid Leutert Schweiz Schweiz
DOP Switlana Schmidt Ukraine Ukraine 09:36,77 für das Finale zugelassen
DOP Marta Domínguez Spanien Spanien 00DNF
DOP Binnaz Uslu Turkei Türkei 00DNF
Platz Name Nation Zeit (min)
1 Gülcan Mıngır Turkei Türkei 09:32,39
2 Antje Möldner-Schmidt Deutschland Deutschland 09:33,47
3 Gesa Felicitas Krause Deutschland Deutschland 09:35,86
4 Ancuța Bobocel Rumänien Rumänien 09:40,88
5 Stephanie Reilly Irland Irland 09:44,15
6 Zulema Fuentes-Pila Spanien Spanien 09:54,18
7 Giulia Martinelli Italien Italien 09:57,19
8 Vaida Žūsinaitė Litauen Litauen 09:58,37
9 Carla Salomé Rocha Portugal Portugal 10:02,00
10 Özlem Kaya Turkei Türkei 10:11,69
11 Marija Schatalowa Ukraine Ukraine 10:15,69
DSQ Swjatlana Kudselitsch Belarus 1995 Belarus IWR 163, TR17.3.2 – Bahnübertreten[6]
DOP Ljubow Charlamowa Russland Russland 09:39,53 für das Finale zugelassen

30. Juni 2012, 109:55 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Gülcan Mıngır Turkei Türkei 09:32,96
2 Antje Möldner-Schmidt Deutschland Deutschland 09:36,37
3 Gesa Felicitas Krause Deutschland Deutschland 09:38,20
4 Ancuța Bobocel Rumänien Rumänien 09:41,32
5 Poļina Jeļizarova Lettland Lettland 09:41,38
6 Natalja Gortschakowa Russland Russland 09:42,98
7 Diana Martín Spanien Spanien 09:45,36
8 Clarisse Cruz Portugal Portugal 09:47,76
9 Sandra Eriksson Finnland Finnland 09:48,19
10 Silwija Danekowa Bulgarien Bulgarien 09:52,45
11 Stephanie Reilly Irland Irland 09:53,90
12 Sanaa Koubaa Deutschland Deutschland 10:02,33
13 Zulema Fuentes-Pila Spanien Spanien 10:05,06
DOP Switlana Schmidt Ukraine Ukraine 09:33,03
Ljubow Charlamowa Russland Russland 09:58,44

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 3.000 m steeplechase - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 5. März 2023
  2. Freudentränen: Vier nachträgliche Medaillengewinner in Nürnberg geehrt, leichtathletik.de 21. Juli 2018, abgerufen am 5. März 2023
  3. Six Russian athletes banned for doping, france24.com 2. August 2017 (englisch), abgerufen am 5. März 2023
  4. Läuferin Dominguez verliert ihren WM-Titel. In: Der Spiegel 20. November 2015, spiegel.de, abgerufen am 5. März 2023
  5. Doping Rule Violation, World Athletics 25. Juni 2007 (englisch), worldathletics.org, abgerufen am 5. März 2023
  6. Internationale Wettkampfregeln (PDF; 7,1 MB), S. 93, leichtathletik.de, abgerufen am 5. März 2023