Liste der Gerichte in Mecklenburg-Strelitz
Diese Liste führt die Gerichte in Mecklenburg-Strelitz auf.
Gerichtsorganisation 1818 bis 1879
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Oktober 1818 wurde das Oberappellationsgericht Parchim für beide Mecklenburgischen Staaten als Oberappellationsgericht gegründet und löste damit das Mecklenburgische Land- und Hofgericht ab. 1840 wurde es nach Rostock verlegt. Gericht zweiter Instanz war die Justizkanzlei Strelitz und bei deren erstinstanzlichen Entscheidungen die Landesregierung.
Eingangsgerichte waren
- die Amtsgerichte
- die Stadtgerichte
- die Patrimonialgerichte
Die großherzoglichen Amtsgerichte waren:
Die großherzoglichen Stadtgerichte waren:
Patrimonialgerichte befanden sich in:
Ort | Ort | Ort |
---|---|---|
Brunn | Groß- und Klein Miltzow | Rossow |
Bresewitz | Helpte | Ramelow |
Beseritz | Holzendorf | Rattey |
Basow | Ihlenfeldt | Roggenhagen |
Brohm | Jatzke | Rohrbecks-Sandhagen |
Barsdorf | Krumbeck | Riepke |
Blumenow | Klockow | Rutheim |
Boltenhof | Kotelow | Sadelkow |
Coelpin | Krackow | Salow |
Cammin | Leppin | Schönhausen |
Gantzow | Lichtenberg | Sophienhof |
Garsluft | Liepen | Staven |
Dischley | Lübberstorf | Stolpe |
Dahlen | Matzdorf | Tornow |
Dannenwalde | Mildenitz | Trollenhagen |
Eichhorst | Möllenbeck | Ulrichshoff |
Ganzkow | Neddemin | Voigtsdorf |
Gahlenbeck | Neverin | Wittenborn |
Gehren | Neuenkirchen | Wittenhagen |
Gentzkow | Neuhornshagen | Wrechen |
Gevezin | Oertzenhof | Dodow (Fürstentum Ratzeburg) |
Glocksin | Pleez | Horst (Fürstentum Ratzeburg) |
Godenswege | Podewall | Torriesdorf (Fürstentum Ratzeburg) |
Göhren | Quadenschönfeld | |
Groß-Daberkow | Roga |
Daneben hatten folgende Institutionen auch eine Gerichtsfunktion:
- das großherzogliche Hofmarschall-Amt in Neustrelitz
- das großherzogliche Militär-Kollegium in Neustrelitz
- das großherzogliche Forst-Kollegium in Neustrelitz
- die Steuer-Stuben
- die großherzogliche Kammer in Neustrelitz
- das provisorische Forstgericht im Fürstentum Ratzeburg in Schönberg
Nach der Einführung der Reichsjustizgesetze
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit der Verordnung zur Ausführung des Gerichtsverfassungsgesetzes vom 27. Januar 1877 vom 17. Mai 1879 wurden die Änderungen der Reichsjustizgesetze umgesetzt. Die bisherigen Gerichte wurden aufgehoben und es wurden 10 Amtsgerichte, ein Landgericht (das Landgericht Neustrelitz) und ein Oberlandesgericht (das gemeinsame Oberlandesgericht Rostock) geschaffen.[1]
Arbeitsgerichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemäß Arbeitsgerichtsgesetz vom 23. Dezember 1926[2] wurden in Deutschland Arbeitsgerichte gebildet. Diese waren nur in der ersten Instanz unabhängig, die Landesarbeitsgerichte waren den Landgerichten zugeordnet. Am Landgericht Neustrelitz entstand so 1927 das Landesarbeitsgericht Neustrelitz als Landesarbeitsgericht von Mecklenburg-Strelitz. Dem Landesarbeitsgericht Neustrelitz waren folgende Arbeitsgerichte zugeteilt: Arbeitsgericht Neustrelitz, Arbeitsgericht Neubrandenburg und Arbeitsgericht Schönberg.[3][4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Friedrich Kratzsch: Tabellarische Übersicht des Justiz-Organismus der sämtlichen Deutschen Bundesstaaten, 1836, S. 100 ff., online
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Großherzoglich Mecklenburg-Strelitzischer officieller Anzeiger für Gesetzgebung und Staatsverwaltung, 1879, Teil 26, S. 167 f., Digitalisat.
- ↑ RGBl. I S. 507
- ↑ Bekanntmachung vom 22. Juni 1927 zur Durchführung des Arbeitsgerichtsgesetzes vom 23. Dezember 1926; in: Amtl. Anz. 1927, S. 357
- ↑ Mecklenburg-Strelitzsches Staatshandbuch, 1927, S. 53, Digitalisat