Liste der Naturdenkmale im Landkreis Kassel
Die Liste der Naturdenkmale im Landkreis Kassel nennt die einzelnen Listen der in den jeweiligen Städten und Gemeinden im Landkreis Kassel gelegenen Naturdenkmale.
Im Landkreis Kassel sind gegenwärtig Bäume an 186 Standorten als Naturdenkmal geschützt.[1] Dies sind mehrheitlich Einzelbäume, es gibt aber auch etliche Baumgruppen, Baumkreise und Baumreihen.
Weiterhin sind 57 Gebiete als sogenannte Flächenhafte Naturdenkmale unter Schutz gestellt.[2] Dabei handelt es sich häufig um geologische Besonderheiten, sog. Geotope, außerdem existieren Feuchtgebiete, Magerrasen und Feldgehölze.
Listenübersicht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Systematik des Katasters
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kennung der einzelnen Naturdenkmale (beispielsweise 6.33.021, Traubeneiche bei Sand) setzt sich zusammen aus:
6 = Regierungsbezirk Kassel
33 = Landkreis Kassel
021 = laufende Nummer zwischen 001 und 999, wobei einzelne Nummernblöcke den jeweiligen Städten und Gemeinden im Landkreis zugeordnet sind.
Das behördliche Kataster der Naturdenkmale im Landkreis Kassel fasst – anders als das Kataster der Naturdenkmale in der Stadt Kassel – mitunter mehrere Bäume an einem Standort zusammen. Dies bedeutet, dass sich eine Kennung auf mehrere Bäume beziehen kann, die benachbart, aber nicht unbedingt direkt nebeneinander stehen. Die Zuordnung ist insofern nicht eineindeutig, beispielsweise bezieht sich 6.33.435 auf 3 Bäume (1 Ahorn, 1 Linde, 1 Eibe mit unterschiedlichen Pflanzjahren), die verteilt im Stiftsbezirk von Oberkaufungen stehen.
Altersbestimmte Bäume
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2005 erfolgte eine wissenschaftliche Datierung einiger ausgewählter Bäume im Landkreis Kassel aufgrund von Jahresringanalysen (vgl. Dendrochronologie). Hierzu wurde mit einem Zuwachsbohrer ein Bohrkern mit 5 mm Durchmesser entnommen und untersucht. Dabei erwiesen sich auch äußerlich intakt wirkende Baumstämme als mehr oder weniger hohl, was eine genaue Altersbestimmung erschwerte. Durch den Vergleich mit weitgehend kompletten Stämmen wurden aber Werte ermittelt, die als vergleichsweise exakt gelten können.[3]
Kennung | Bild | Baum | siehe | festgestelltes Alter in Jahren (2005) |
Pflanzjahr ca. |
---|---|---|---|---|---|
6.33.673 | „Gerichtseiche“ im südlichen Reinhardswald | Liste der Naturdenkmale im Gutsbezirk Reinhardswald | 550 | 1455 | |
6.33.361 | Huteeiche nordöstlich von Beberbeck[4] | Liste der Naturdenkmale in Hofgeismar | 450 | 1555 | |
6.33.017 | Eibe im Schlosspark Riede | Liste der Naturdenkmale in Bad Emstal | 350 | 1655 | |
6.33.275 | „Gerichtslinde“ bei Schachten | Liste der Naturdenkmale in Grebenstein | 350 | 1655 | |
6.33.706 | Linde vor der Kirche in Hoof | Liste der Naturdenkmale in Schauenburg | 300 | 1705 | |
6.33.582 | Eichen im ehemaligen Landschaftspark Windhausen | Liste der Naturdenkmale in Niestetal | 300 | 1705 | |
6.33.130 | Linde auf dem Friedhof von Obermeiser | Liste der Naturdenkmale in Calden | 160 | 1845 | |
6.33.492 | Wieseneiche bei Lohfelden | Liste der Naturdenkmale in Lohfelden | 100 | 1905 |
Hinweis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Details zu den als Naturdenkmal geschützten Bäumen und Baumgruppen im Landkreis Kassel wurden ab dem Jahr 2005 im Rahmen eines inzwischen eingestellten Projekts der Universität Kassel erfasst und veröffentlicht.[5][6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rüdiger Germeroth, Horst Koenies, Reiner Kunz: Natürliches Kulturgut – Vergangenheit und Zukunft der Naturdenkmale im Landkreis Kassel, Herausgeber: Kreisausschuss des Landkreises Kassel, Untere Naturschutzbehörde, Wolfhagen, 2005
- Anlage zur Verordnung zum Schutze der Naturdenkmale im Landkreis Kassel (incl. Änderungen vom 23.07.2007) – Listenhafte Aufstellung aller Naturdenkmale, kann bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises angefordert werden.
Belege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Anzahl nach dem amtlichen Kataster der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Kassel laut Anlage 2007, s. "Literatur". Im Baumkataster der Buchpublikation Natürliches Kulturgut (2005) sind 184 Standorte erfasst. Änderungen sind 1 x Abgang: 6.33.611 Rotbuche in Gewissenruh, 3 x Zugang: 6.33.921 „Rohrbacheiche“ bei Zierenberg, 6.33.702 Pyramideneiche in Schauenburg, 6.33.703 Linde in Elmshagen bei Schauenburg.
- ↑ Anzahl nach dem amtlichen Kataster der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Kassel laut Anlage 2007, s. "Literatur". Im Kataster der Buchpublikation Natürliches Kulturgut (2005) sind ebenfalls 57 Flächen erfasst.
- ↑ Absatz und Angaben in folgender Tabelle nach Rüdiger Germeroth, Horst Koenies, Reiner Kunz: Natürliches Kulturgut - Vergangenheit und Zukunft der Naturdenkmale im Landkreis Kassel, Herausgeber: Kreisausschuss des Landkreises Kassel, Untere Naturschutzbehörde, Wolfhagen, 2005, S. 100–101. Das Pflanzjahr wurde über das ermittelte Alter und das Erscheinungsjahr (2005) der Publikation zurückgerechnet. Auf die Auflistung zwischenzeitlich verschwundener Bäume (Gerichtslinde in Vollmarshausen) wurde verzichtet.
- ↑ Der Quelle Natürliches Kulturgut ist nicht zu entnehmen, welche der 4 Eichen aus der Gruppe untersucht wurde.
- ↑ Register der ND-Bäume. Universität Kassel, 2012, archiviert vom am 6. Mai 2012; abgerufen am 24. Juni 2016.
- ↑ Auflistung der Einzelobjekte (Bäume und Baumgruppen), Stand 07.09.2007; Yumpu.com, Online pdf-Dokument. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juni 2016; abgerufen am 24. Juni 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- OSM-Abfrage nach Bäumen als Naturdenkmal
- OSM-Abfrage nach Flächenhaften Naturdenkmalen (Die OpenStreetMap-Datenbank wird in Echtzeit durchsucht (einige Sekunden Wartezeit), das Ergebnis wird auf einer interaktiven Karte dargestellt.)