Liste der Stolpersteine in Duisburg-Süd
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Die Liste der Stolpersteine in Duisburg-Süd enthält alle Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Projekts von Gunter Demnig in Duisburg-Süd verlegt wurden. Mit ihnen soll an Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden, die in Duisburg lebten und wirkten. Es ist bekannt, dass etwa 1300 Juden zur Zeit des Nationalsozialismus in Duisburg lebten.
Bissingheim
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Adresse | Name | Verlege- datum |
Inschrift | Bild | Anmerkung |
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Dorfplatz 9 |
Friedrich Henkel | 8. Okt. 2012 | Berglehne 27 wohnte Friedrich Henkel Jg. 1888 Im Widerstand / SPD Verhaftet 1943 'Wehrkraftzersetzung' Zuchthaus Sonnenburg 'Massaker von Sonnenburg' Erschossen 31.1.1945 |
Friedrich Henkel[1] wurde am 25.03.1888 in Essen geboren, er arbeitet als Schlosser im Reichsbahnbetriebswerk in Wedau. Mitte 1943 wurde er wegen „staatsfeindlicher“ bzw. „defätistischer Äußerungen“ denunziert, von der Gestapo verhaftet und zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 30.01.1945 wurde Friedrich von der SS („Massaker von Sonnenburg“) erschossen. | |
Kurt-Heintze-Straße 11 |
Alfred Ledermann | 12. Sep. 2018 | Hier wohnte Alfred Ledermann Jg. 1921 mehrmals verhaftet und verurteilt §175 'Vorbeugehaft' 1942 Sachsenhausen Aktion Klinker ermordet 12.7.1942 |
Hüttenheim
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Adresse | Name | Verlege- datum |
Inschrift | Bild | Anmerkung |
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Förkelstraße 13 |
Christian Bertram | 4. Apr. 2008 | Hier wohnte Christian Bertram Jg. 1938 Verhaftet 1938 Sachsenhausen Ermordet 1942 in Dachau |
Christian Bertram wurde am 18.08.1907 als Sohn von Hermann Bertram und Christine Bertram, geb. Kallentin in Mülheim an der Ruhr geboren. Während einer kurzen Arbeitslosigkeit wurde Christian 1938 als „arbeitsscheu“ verhaftet und ins KZ Sachsenhausen deportiert. Im Mai 1941 wurde er ins KZ Dachau verbracht, wo er ein Jahr später ermordet wurde. |
Wanheim-Angerhausen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Adresse | Name | Verlege- datum |
Inschrift | Bild | Anmerkung |
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Rahmer Straße 22 |
Paul Friederich | 12. Sep. 2018 | Hier wohnte Paul Friederich Jg. 1909 mehrfach verhaftet 1943 angeklagt §175 eingewiesen 18.9.1944 Heilanstalt Brauweiler 1944 Mauthausen ermordet 20.3.1945 |
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Wanheimer Straße 648 |
Arnold Jessel | 23. Mai 2005 | Hier wohnte Arnold Jessel Jg. 1885 Deportiert 1942 Ermordet 1944 Auschwitz |
Arnold Jessel[2][3][4][5][6] wurde am 09.02.1885 in Weilburg geboren. Er heiratete Martha Wolf, drei Kinder werden genannt. Am 25.07.1942 wurde er mit dem Transport VII/2, nr. 558 ab Düsseldorf ins Ghetto Theresienstadt verbracht. Von dort aus wurde er am 15.05.1944 mit dem Transport Dz, nr. 1855 ins KZ Auschwitz deportiert, wo er am 01.11.1944 ermordet wurde. | |
Martha Jessel | 23. Mai 2005 | Hier wohnte Martha Jessel Geb. Wolf Jg. 1886 Deportiert 1942 Ermordet 1944 Auschwitz |
Martha Wolf[7][8] wurde am 12.05.1886 als Tochter von Albert und Lina Wolf in Kaiserswerth geboren. Sie heiratete Arnold Jessel, drei Kinder werden genannt. Am 25.07.1942 wurde sie ab Düsseldorf ins Ghetto Theresienstadt verbracht. Von dort aus wurde sie mit dem Transport VII/2 Dz 1856 am 15.05.1944 ins KZ Auschwitz deportiert, wo sie am 01.11.1944 ermordet wurde. | ||
Ruth Jessel | 23. Mai 2005 | Hier wohnte Ruth Jessel Jg. 1911 Deportiert Ermordet 1942 Lublin |
Ruth Jessel[9][10] wurde am 17.11.1911 geboren. Sie heiratete (Waldmann) und wurde am 25.03.1942 ins Lager Piaski deportiert, wo sie am 30.09.1942 ermordet wurde. |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Andreas Kinast: „Das Kind ist nicht abrichtfähig.“ Euthanasie in der Kinderfachabteilung Waldniel 1941–1943. Böhlau Verlag, Köln, 2014, ISBN 978-3-412-22274-1; Buchauszug (PDF)
- Martin Dietzsch: Dreihundert Stolpersteine in Duisburg. (PDF; 61,5 MB) Eine Bestandsaufnahme. November 2019. Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung, 2019, abgerufen am 16. März 2022.
- Cordula Klümper: Duisburger Juden gestern und heute. (PDF; 22,1 MB) Gesellschaft für Christlich‐Jüdische Zusammenarbeit Duisburg‐Mülheim‐Oberhausen e. V. und Salomon‐Ludwig‐Steinheim‐Institut für deutsch‐jüdische Geschichte an der Universität Duisburg‐Essen, 2009, abgerufen am 8. April 2022.
- Eine interaktive Stadtführung zu Duisburger Erinnerungsorten. (PDF; 2,8 MB) Ein Bildungsprojekt des Fanprojekts Duisburg von und mit Fußballfans. Stadt Duisburg, abgerufen am 8. April 2022.
- Die Verfolgung der Duisburger Sinti in der NS-Zeit. (PDF; 6,3 MB) Einführung, Biografien & Graphic Novel. Stadt Duisburg, April 2020, abgerufen am 8. April 2022.
- Stolpersteine in Duisburg. (PDF; 3,2 MB) Wir erinnern an Naziopfer und zwei Täter. Evangelischer Kirchenkreis Duisburg und Evangelisches Familienbildungswerk, 2005, abgerufen am 8. April 2022.
- Jenny Bünning; Kurt Walter: Stolpersteine in Duisburg. (PDF; 1,7 MB) Band II. Erinnerung an Opfer der Nazidiktatur. Gedenksteine 2006-2009. Evangelischer Kirchenkreis Duisburg und Evangelisches Familienbildungswerk, 2009, abgerufen am 8. April 2022.
- Martin Dietzsch, Bente Giesselmann, Iris Tonks: Spurensuche zur Verfolgungsgeschichte der Sinti und Roma in Duisburg. (PDF; 13,6 MB) Eine Handreichung für die politische Bildung. Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung, 2014, abgerufen am 27. Januar 2016.
- Rudolf Tappe, Manfred Dietz: Tatort Duisburg 1933–1945. Widerstand und Verfolgung im Nationalsozialismus. Geschichtskommission der VVN-Bund der Antifaschisten /Kreis Duisburg. Klartext Verlag, Essen 1989, ISBN 3-88474-140-3
- Rudolf Tappe, Manfred Dietz: Tatort Duisburg 1933–1945. Band II: Widerstand und Verfolgung im Nationalsozialismus. Geschichtskommission der VVN-Bund der Antifaschisten /Kreis Duisburg. Klartext Verlag, Essen 1993, ISBN 3-88474-023-7
- Tatort Duisburg 1933–1945. (PDF; 55,8 MB) VVN/BdA Duisburg e. V., 15. September 2018, abgerufen am 14. April 2022.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Commons: Stolpersteine in Duisburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Gunter Demnigs Website zum Stolperstein-Projekt
- Gedenkbuch der Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Bundesarchiv
- Verzeichnis der Auschwitz-Opfer
- Totenbuch des KZ Sachsenhausen
- Opferdatenbank des Ghettos Theresienstadt
- Abfrage der in OSM eingetragenen Stolpersteine
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ „Stolpersteinverlegung für Friedrich Henkel am 8. Oktober in Bissingheim“ in bz-duisburg.de
- ↑ Arnold Jessel holocaust.cz
- ↑ Arnold Jessel bundesarchiv.de
- ↑ Arnold Jessel yadvashem.org
- ↑ Arnold Jessel yadvashem.org (2)
- ↑ Arnold Jessel ushmm.org
- ↑ Martha Jessel yadvashem.org
- ↑ Martha Jessel yadvashem.org (2)
- ↑ Ruth Jessel yadvashem.org
- ↑ Ruth Jessel yadvashem.org (2)