Liste der Stolpersteine in Markranstädt
Die Liste der Stolpersteine in Markranstädt enthält sämtliche Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Kunst-Projektes von Gunter Demnig in Markranstädt im Landkreis Leipzig verlegt wurden. Bisher verlegte er bei zwei Terminen[1] an beiden Standorten insgesamt sieben Stolpersteine.
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die 2014 verlegten Stolpersteine sind die erste Gedenkstätte für Juden aus Markranstädt, die Opfer des Nationalsozialismus wurden. Bei der Verlegung hielt Bürgermeister Jens Spiske eine Rede.[2] Es waren auch Schüler einer neunten Klasse des Gymnasiums Markranstädt anwesend.[3]
Für die Stolpersteine für Ehepaar Breslermann recherchierte Oliver Fritzsche mit Hilfe von Jörg Deventer vom Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon-Dubnow. Die CDU Markranstädt hatte das Projekt initiiert.[4]
Verlegte Stolpersteine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Markranstädt wurden bisher sieben Stolpersteine an zwei Adressen verlegt.
Bild | Inschrift | Standort | Name, Leben |
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HIER WOHNTE DAVID CHAIM BRESLERMANN JG. 1898 FLUCHT 1939 BELGIEN INTERNIERT DRANCY DEPORTIERT 1942 ERMORDET IN AUSCHWITZ |
Zwenkauer Straße 11 04420 Markranstädt Lage |
David Chaim Breslermann (* 8. Oktober 1898 in Rowno, † im KZ Auschwitz), Kaufmann und Weinhändler, 1939 Flucht nach Berchem in Belgien, „am 10. oder 15. Mai 1940“ ins Internierungslager Saint-Cyprien deportiert[5], interniert im Sammellager Drancy, am 16. September 1942 gemeinsam mit seiner Frau deportiert ins KZ Auschwitz[6] und ermordet |
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HIER WOHNTE RAHEL JETTY BRESLERMANN GEB. HILSENRATH JG. 1901 FLUCHT 1939 BELGIEN INTERNIERT DRANCY DEPORTIERT 1942 ERMORDET IN AUSCHWITZ |
Rahel Jetty Breslermann, geb. Rosner (* 26. August 1901 in Kolomea, † im KZ Auschwitz)[7], kam mit ihrer Herkunftsfamilie kurz vor oder während des Ersten Weltkriegs nach Leipzig[5] | |
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HIER WOHNTE BRUNO MIELZINER JG. 1879 DEPORTIERT 1942 BELZEC ERMORDET |
Leipziger Straße 13 04420 Markranstädt Lage |
Bruno Mielziner (* 3. Dezember 1879 in Thorn), nach Ende des Ersten Weltkriegs nach Markranstädt gezogen, Inhaber des Warenhauses M. Joske & Co. mit einer Filiale in Leipzig-Plagwitz[2], mit der ganzen Familie (außer Walter) am 10. Mai 1942 deportiert ins Ghetto Belzyce[8] und ermordet. |
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HIER WOHNTE EDITH LUCIE MIELZINER JG. 1925 DEPORTIERT 1942 BELZEC ERMORDET |
Edith Lucie Mielziner (* 3. Mai 1925 in Leipzig), mit der ganzen Familie (außer Walter) am 10. Mai 1942 deportiert ins Ghetto Belzyce[9] und ermordet. | |
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HIER WOHNTE GERTRUD ROSE MIELZINER GEB. FABIAN JG. 1885 DEPORTIERT 1942 BELZEC ERMORDET |
Rose Rosa Gertrud Mielziner, geb. Fabian (* 11. August 1885 in Glogau), mit der ganzen Familie (außer Walter) am 10. Mai 1942 deportiert ins Ghetto Belzyce[10] und ermordet. | |
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HIER WOHNTE STEFFI PAULA MIELZINER JG. 1929 DEPORTIERT 1942 BELZEC ERMORDET |
Steffi Paula Mielziner (* 25. August 1928 in Leipzig), mit der ganzen Familie (außer Walter) am 10. Mai 1942 deportiert ins Ghetto Belzyce[11] und ermordet. | |
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HIER WOHNTE WALTER MIELZINER JG. 1921 KINDERTRANSPORT 1939 ENGLAND 1940 USA |
Walter Mielziner, ging 1939 mit einem Kindertransport nach England und emigrierte 1940 in die USA, er besuchte Markranstädt im Jahr 1998.[2] |
Verlegedaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 5. Mai 2014: Leipziger Straße 13
- 26. Februar 2019: Zwenkauer Straße 11
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Chronik. In: stolpersteine.eu. Gunter Demnig, abgerufen am 19. Dezember 2020.
- ↑ a b c Stadt Markranstädt (Hrsg.): Markranstädt informativ. Nr. 06/2014, 7. Juni 2014, Stolpersteine für Familie Mielziner, S. 1 und 9 (markranstaedt.de [PDF; abgerufen am 19. Dezember 2020]).
- ↑ Jörg ter Vehn: Fünf Stolpersteine gegen das Vergessen. In: Leipziger Volkszeitung. 6. Mai 2014 (lvz.de).
- ↑ Stadt Markranstädt (Hrsg.): Markranstädt informativ. Nr. 04/2019, 13. April 2019, Stolpersteine für das Ehepaar David Chaim und Rahel Jetty Breslermann (Teil 2), S. 38 (markranstaedt.de [PDF; abgerufen am 19. Dezember 2020]).
- ↑ a b Stadt Markranstädt (Hrsg.): Markranstädt informativ. Nr. 03/2019, 16. März 2019, Stolpersteine für das Ehepaar David Chaim und Rahel Jetty Breslermann (Teil 1), S. 25 (markranstaedt.de [PDF; abgerufen am 19. Dezember 2020]).
- ↑ Breslermann, Chaim David. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden. Bundesarchiv; abgerufen am 19. Dezember 2020.
- ↑ Breslermann, Jetty Jetti Rachel. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden. Bundesarchiv; abgerufen am 19. Dezember 2020.
- ↑ Mielziner, Bruno. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden. Bundesarchiv; abgerufen am 19. Dezember 2020.
- ↑ Mielziner, Edith Lucie. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden. Bundesarchiv; abgerufen am 19. Dezember 2020.
- ↑ Mielziner, Rose Rosa Gertrud. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden. Bundesarchiv; abgerufen am 19. Dezember 2020.
- ↑ Mielziner, Steffi Paula. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden. Bundesarchiv; abgerufen am 19. Dezember 2020.