Liste der Wüstungen im Landkreis Jerichower Land

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Die Liste der Wüstungen im Landkreis Jerichower Land umfasst alle wüsten Dörfer, Siedlungen, Vorwerke und Mühlen im Gebiet des sachsen-anhaltischen Landkreises Jerichower Land. Der Landkreis befindet sich östlich der Elbe zwischen Havelwinkel, Magdeburg und Fläming.

Liste der Wüstungen

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Die Liste orientiert sich Größtenteils an dem Buch "Wüstungskunde der Kreise Jerichow I und Jerichow II" von Gustav Reischel, welches 1930 von der Historischen Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt herausgegeben wurde.[1]

Name Weitere bekannte Namen Heutige Gemarkung Vermuteter Wüstungszeitpunkt Wüstungsursache Anmerkungen
Niendorf Nyendorf, Nygendorp, Niendorp Biederitz unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Erzbischof Wichmann im Jahr 1188.
Potztrigami Gerwisch unbekannt unbekannt
Seedorf Sehdorf, Sehedorf Gerwisch unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Friedrich von Borne im Jahr 1197.
Wilnitz Willeniz, Willis Gübs unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Erzbischof Wichmann im Jahr 1185.
Name Weitere bekannte Namen Heutige Gemarkung Vermuteter Wüstungszeitpunkt Wüstungsursache Anmerkungen
Gossel Gosle, Goszle, Goszel Niegripp unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Erzbischof Konrad im Jahr 1136.
Hohenhafen Hohenhavelle, Honhauve, Honhawene, Hogenhaven, Hohenhagen Parchau unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch den Mönch Bernhard von Domersleben im Jahr 1117.
Holewege Burg unbekannt unbekannt
Troxel Droxelo, Drochsell Burg unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch den Richter Heinrich in Burg am 2. Januar 1263.
Kerstedt Ihleburg unbekannt unbekannt
Lesegow Liuzewa, Leseghof, Lesegow, Lessow, Leszegow, Lesouw, Lesow Burg unbekannt unbekannt
Löbekühn Lubechune, Lebeychune, Lebbekune, Lebbekun, Libbechun, Lobichun, Lobechun, Löbbechün Burg unbekannt unbekannt
Luben Lubyn, Lüben Burg unbekannt unbekannt
Lüdersdorf Lüderstorp, Luderstorp, Ludestorf Burg unbekannt unbekannt
Neuendorf Nyendorf, Nyvendorf, Niendorf, Nyndorf, Nigendorf, Alendorf Burg Bereits bei erster Erwähnung 1339 wüst. unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Bischof Ludwig von Brandenburg am 23. Februar 1339.
Nosdorf Nostorp, Nastorp, Notstorp Burg unbekannt unbekannt
Prädetz Pretyche, Britetz, Pritetz, Partetz, Parteitz, Predätz Reesen unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Johann von Plote im Jahr 1314.
Plumerdunk Plumerdunch, Plumerdung, Plumperdung, Plumperdunk Burg Im 13. Jahrhundert unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Papst Innocenz III. am 18. Dezember 1209 als Besitz des St. Johannis Klosters in Magdeburg.
Scharlieben Schullubbe, Schaliepen, Scharliepe, Scharlüben Burg unbekannt unbekannt
Stottersdorf Stotterstorf Burg unbekannt unbekannt
Stridewisch Uussolizi, Wische, Wisse, Zurwisch Burg unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Otto III. am 28. September 992 in einer Tauschurkunde an das Kloster Memleben.
Wenddorf Wentdorp, Wenttorf Burg unbekannt unbekannt
Werder Werdere, Werthere Burg unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Papst Innocenz III. am 18. Dezember 1209 als Besitz des St. Johannis Klosters in Magdeburg.
Wolfshagen Magna Wulfhagen, Wulfhagen, Gütter unbekannt unbekannt
Zibkeleben Cybekeleve, Cybbekleue, Zcybbekeleue, Sybbekeleuen, Zibbeklebe, Zcipbekeleuen Burg unbekannt unbekannt
Name Weitere bekannte Namen Heutige Gemarkung Vermuteter Wüstungszeitpunkt Wüstungsursache Anmerkungen
Burgstall Bergzow Um 1400 unbekannt Erste urkundliche Erwähnung am 3. Dezember 1150 durch König Konrad III.
Glawe to der Louen Ferchland unbekannt unbekannt
Pennigsdorf Penekesthorp, Penneksdorp, Pennigestorp, Pennigesdorf, Penningstorf Güsen 1916 Verkauf an die Deutsche Sprengstoff AG und Errichtung eines Werks für Schießwolle. Erste urkundliche Erwähnung durch Papst Innocenz III. am 18. Dezember 1209 als Besitz des St. Johannis Klosters in Magdeburg.
Name Weitere bekannte Namen Heutige Gemarkung Vermuteter Wüstungszeitpunkt Wüstungsursache Anmerkungen
Golitz Parchen unbekannt unbekannt
Gottesstiege Gotstige, Ghostige Genthin unbekannt unbekannt
Jeserick Dretzel unbekannt unbekannt
Kloderim Kloderun, Klodrim, Caldrunne, Caldrune Parchen unbekannt unbekannt
Krakau Crakowe, Krakow, Krakou Genthin unbekannt unbekannt
Rohrbeck Rohrbecke, Rorbecke Parchen unbekannt unbekannt
Schönfurt Schonenuorde, Schonenfurde, Schonenforde, Schönenforde Parchen unbekannt unbekannt
Webbede Webber, Webde Gladau unbekannt unbekannt
Name Weiter bekannte Namen Heutige Gemarkung Vermuteter Wüstungszeitpunkt Wüstungsursache Anmerkungen
Bösendorf Busdorf, Wühsdorf Vehlitz Im ausgehenden 12. Jahrhundert. unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Bischof Otto von Brandenburg im Jahre 1266, als Geschenk an das Kloster Plötzky.
Eckholt Ekholt Leitzkau Im 13. Jahrhundert unbekannt
Gowen Gouune, Gouene, Gawene, Gowene, Ladeburg unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Bischof Herbert von Brandenburg im Jahr 1114.
Grieben Gruplitz Lübs unbekannt unbekannt
Grüneberg Forsthaus Grüneberg Lübs 1986 Brandstiftung
Hoplake Lübser Hoplake Lübs 1970er
Kanekop Wahlitz Bereits bei erster Erwähnung 1370 wüst. unbekannt
Klützow Cluzowe, Cluzow, Clutzow, Clutsowe, Clittsowe, Klotschau Dannigkow Im 15. Jahrhundert unbekannt
Köthen Kothene, Kothen, Köten Gommern unbekannt unbekannt
Kolebik Colibike, Colebick, Colibik Leitzkau unbekannt unbekannt
Kone Kuene Gommern unbekannt unbekannt
Krakeborn Kruckeborne, Kokeburne, Krukeborne, Gross Kakeborne, Krakeborne, Krackeborn Lübs unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Bischof Wilmar von Brandenburg im Jahr 1173.
Kulenhagen Culenhagen Gommern unbekannt unbekannt
Metern Meterne, Mecteren Leitzkau unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Bischof Wilmar von Brandenburg im Jahr 1173.
Muschau Muschawe, Muscowe, Musskow, Muschow Leitzkau Im 15. Jahrhundert unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Bischof Wilmar von Brandenburg im Jahr 1173.
Nebelitz Neuplizi Vehlitz Im 15. Jahrhundert unbekannt
Niendorf Niendorp Leitzkau unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Bischof Wigger von Brandenburg im Jahr 1139.
Quabitz Kiebitz Leitzkau Im 13. Jahrhundert unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Bischof Wilmar von Brandenburg im Jahr 1173.
Rosenhagen Lübs unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung am 16. August 1402.
Schadegommern Schadegummere, Schadegummer Gommern Bereits bei erster Erwähnung 1358 wüst. unbekannt
Schlaatz Slauditz, Slautiz, Schlatz Leitzkau unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Bischof Wilmar von Brandenburg im Jahr 1173.
Sielitz Soliteso, Scilice, Silitz, Czidelitz Leitzkau unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Otto III. am 28. September 992 in einer Tauschurkunde an das Kloster Memleben.
Tuchovele Ladeburg unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Bischof Wilmar von Brandenburg im Jahr 1173.
Twergow Thuergowe, Twergowe, Tuvergowe, Twargou, Twargaw, Twargowe, Zerckow, Czerkow, Starckau, Zerckau Dannigkow unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Erzbischof Wichmann im Jahr 1170.
Uzikisdorf Vtzikistorp, Vizikistorp, Uzekestorp Leitzkau unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Bischof Wilmar von Brandenburg im Jahr 1173.
Veterzeb Veterzib Ladeburg Im 13. Jahrhundert unbekannt
Waltersdorf Ladeburg Bereits bei erster Erwähnung 1431 wüst. unbekannt
Weddingsdorf Wedingstorf, Wenstorf, Wensdorf Vehlitz unbekannt unbekannt
Wedelwitz Wedelwicz, Wedelbitz Lübs Bereits bei erster Erwähnung 1377 wüst. unbekannt
Zebeker Zebecore, Zebekere, Zeibbekere, Czibbeker Leitzkau unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Bischof Wilmar von Brandenburg im Jahr 1173.
Zitzerbe Cicelo, Cessarue, Cicerue, Cicerwe, Ccycerwe, Scycerwe, Zizerber Leitzkau unbekannt unbekannt
Name Weiter bekannte Namen Heutige Gemarkung Vermuteter Wüstungszeitpunkt Wüstungsursache Anmerkungen
Gernreich Gernryck, Gernrick Kleinwulkow unbekannt unbekannt
Heydebleck Heidebleck, Heidebeke, Heudebleck Klietznick 1791 Aufgrund ständiger Hochwasser
Jeske Kade unbekannt unbekannt
Langenhausen Lanchusen, Lankhusen, Langhusen, Langenhusen Brettin unbekannt unbekannt
Rüdow Rudow Wulkow unbekannt unbekannt
Name Weiter bekannte Namen Heutige Gemarkung Vermuteter Wüstungszeitpunkt Wüstungsursache Anmerkungen
Degenitz Trägenitz Möckern unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung am 17. März 1525 durch Kardinal Albrecht.
Dore Silva Durn, Dure, Dvore, Dorremark Brandenstein unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung im Jahre 1009 durch König Heinrich II.
Dudendorf Dudendorp Ziepel unbekannt unbekannt
Gesow Jeso, Zesaw, Jesow, Gesaw Bereits bei erster Erwähnung 1445 wüst. unbekannt
Gloine Dulgeziz, Gloyna, Kerkglune, Glyne, Glaue, Gline Truppenübungsplatz Altengrabow 1894 Errichtung des Truppenübungsplatz Altengrabow
Ginow Ghinowe, Ginowe, Ghynow, Kinau, Ginau Zeddenick unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Bischof Balderan im Jahr 1187.
Goritz Isterbies unbekannt unbekannt
Grätz unbekannt unbekannt
Gröden Greden, Grodene, Groden Loburg unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Erzbischof Albrecht III. am 18. Oktober 139.
Güssen Gussin, Gussen, Geusen, Grossin Loburg Bereits bei erster Erwähnung 1447 wüst. unbekannt
Judasdorf Rosian unbekannt unbekannt
Kallow Calilo, Kallo, Kalow Möckern unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Bischof Ludwig von Brandenburg am 25. April 1329.
Kahme Kame, dye Kam Pabsdorf Bereits 1382 wüst gefallen. unbekannt
Klitsche Klitzke Truppenübungsplatz Altengrabow 1894 Errichtung des Truppenübungsplatz Altengrabow
Klopsdorf
Kupel Cubil, Kuppel, Kubel, Küpel Loburg unbekannt unbekannt
Leimbach Leynbach, Leymbach Dalchau unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung am 4. April 1294.
Möckernitz Mockernisse, Mokernick, Mockernitz Loburg unbekannt unbekannt
Nieplitz Uuiplizili, Nipelicz, Nybelitz, Niplitz, Nuplitz Theeßen Im 19. Jahrhundert. Die Häuser wurden abgetragen und im nahegelegenen Räckendorf wieder aufgebaut. Erste urkundliche Erwähnung durch Otto III. am 28. September 992 in einer Tauschurkunde an das Kloster Memleben.
Pamelitz Pameliz, Pomolicz, Pomelitz, Pemelitz, Pamlitz, Pomlitz, Pomnitz Zeddenick unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Bischof Balderan im Jahr 1187.
Parschwinkel Perswinkel, Perschwinkel Tryppehna Bereits bei erster Erwähnung 1410 wüst. unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch die Grafen Ulrich und Günther von Lindau am 7. September 1410.
Portez Pessets, Pothez, Pottez, Potetz Theeßen unbekannt unbekannt
Pokeritz Pokeris, Pockeritz, Poeckeritz Büden unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Erzbischof Ludolf im Jahr 1203.
Polzuhn Bultzin, Pletzim, Boltzun, Balsune, Bolsin, Polzhuhn Grabow unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung am 6. Januar 1306.
Predemitz Premmnitz, Predenitz, Predewitz, Prämlitz Möckern unbekannt unbekannt
Radersdorf Raderstorp, Reynstorf, Ranstorf Stegelitz Bereits bei erster Erwähnung 1464 wüst. unbekannt
Roschau Roskaw, Rosskaw, Roschkow, Roschow Möckern unbekannt unbekannt
Schröps Screptz, Schrepptz, Schroptz Wörmlitz unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung am 6. Januar 1306.
Schwienau Swynow, Swinowe Wörmlitz unbekannt unbekannt
Taltenaw Hobeck unbekannt unbekannt
Thümermark Thümen, Thumen, Thuemen, Thümar, Thümark Truppenübungsplatz Altengrabow 1894 Errichtung des Truppenübungsplatz Altengrabow
Wahl Walle Loburg Bereits bei erster Erwähnung 1338 wüst. unbekannt
Wiware Winare, Wineri, Winere, Wiemer Göbel Im 13. Jahrhundert unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Bischof Wilmar von Brandenburg im Jahr 1173.
Wusten Friedensau unbekannt unbekannt
Zugberg Zubyer, Zeubergk Stegelitz unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung am 6. Januar 1306.
Zumitz Zobemeh, Zcemitz, Zeumitz, Zunnitz, Zummitz, Ziemnitz Loburg unbekannt unbekannt Erste urkundliche Erwähnung durch Otto III. am 28. September 992 in einer Tauschurkunde an das Kloster Memleben.
Name Weiter bekannte Namen Heutige Gemarkung Vermuteter Wüstungszeitpunkt Wüstungsursache Anmerkungen
Popelitz Popelicz Körbelitz Im 14. Jahrhundert. unbekannt

Einzelnachweise

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  1. SLUB Dresden: Wüstungskunde der Kreise Jerichow I und Jerichow II. Abgerufen am 22. Oktober 2024 (deutsch).