Lukjanowo (Kaliningrad)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Siedlung
Lukjanowo
Lenkonischen (Großschenkendorf)

Лукьяново
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Neman
Frühere Namen Alt Lingkonischken (nach 1785),
Alt Linkonischken (nach 1815),
Alt Lenkonischken (vor 1871),
Lenkonischken (bis 1938),
Großschenkendorf (1938–1946)
Bevölkerung 20 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Höhe des Zentrums 36 m
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40162
Postleitzahl 238724
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 221 000 033
Geographische Lage
Koordinaten 55° 1′ N, 21° 50′ OKoordinaten: 55° 0′ 36″ N, 21° 49′ 41″ O
Lukjanowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lukjanowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Lukjanowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lukjanowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Lukjanowo (russisch Лукьяново, deutsch Lenkonischken, 1938 bis 1945 Großschenkendorf, litauisch Lenkoniškiai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad und gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Neman im Rajon Neman.

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lukjanowo liegt neun Kilometer südwestlich der einstigen Kreisstadt Tilsit (heute russisch: Sowetsk) und 13 Kilometer südwestlich der jetzigen Rajonshauptstadt Neman (Ragnit) und ist über eine Stichstraße von der russischen Fernstraße A 216 (einstige deutsche Reichsstraße 138, heute auch Europastraße 77) aus in östlicher Richtung zu erreichen. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Das einst Lenkonischken genannte kleine Dorf[2] war zwischen 1875 und 1945 in den Amtsbezirk Neu Argeningken[3] (ab 1939: „Amtsbezirk Argenbrück“) eingegliedert, der bis 1922 zum Kreis Tilsit, danach zum Landkreis Tilsit-Ragnit im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Der Ort hieß seit dem 3. Juni 1938 „Großschenkendorf“.

In Kriegsfolge kam der Ort 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1947 die russische Bezeichnung Lukjanowo.[4] Gleichzeitig wurde der Ort in den Dorfsowjet Nowokolchosnenski selski Sowet im Rajon Sowetsk eingeordnet. Von 2008 bis 2016 gehörte der Ort zur Landgemeinde Schilinskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Neman.

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Einwohner[5]
1910 125
1933 127
1939 126
2002 26
2010 29

Mit seiner mehrheitlich evangelischen Bevölkerung war Lenkonischken resp. Großschenkendorf bis 1945 in das Kirchspiel der Kirche Neu Argeningken (1938 bis 1946: Argenbrück, heute russisch: Nowokolchosnoje) eingepfarrt. Sie war Teil der Diözese Tilsit im Kirchenkreis Tilsit-Ragnit innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Lukjanowo im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Slawsk (Heinrichswalde), die zur Propstei Kaliningrad[6] (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland gehört.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen/Großschenkendorf
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Neu Argeningken/Argenbrück
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR vom 17. November 1947: Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad)
  5. Volkszählungsdaten
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info