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Duftveilchen

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Duftveilchen

Duftveilchen (Viola odorata)

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Veilchengewächse (Violaceae)
Gattung: Veilchen (Viola)
Art: Duftveilchen
Wissenschaftlicher Name
Viola odorata
L.

Das Duftveilchen (Viola odorata), auch Märzveilchen oder Wohlriechendes Veilchen genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Veilchen (Viola) innerhalb der Familie der Veilchengewächse (Violaceae). Das Duftveilchen ist vor allem wegen seines süßen Dufts bekannt. Im Garten wird es seit der Antike kultiviert, weil es sowohl im religiösen Ritus als auch in der Heilkunde schon sehr früh Verwendung fand; spätestens seit dem frühen Mittelalter wurde es auch in Mitteleuropa als Zier- und Heilpflanze angebaut.

Illustration
Blüte im Detail aus vielen Blickwinkeln
Blüte
Samen mit Arillus

Vegetative Merkmale

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Es handelt sich um eine rhizombildende, ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 5 bis 15 Zentimetern erreicht. Sie entwickelt 10 bis 20 Zentimeter lange meist erst im 2. Jahr Blüten treibende Ausläufer, die sich bewurzeln.[1] Die in einer grundständigen Blattrosette zusammenstehenden Laubblätter sind in einen 1 bis 5 Zentimeter langen Blattstiel[1] und die Blattspreite gegliedert. Die grasgrünen, einfachen Blattspreiten sind etwa gleich lang wie breit und rundlich nierenförmig bis breit-eiförmig. Sie sind am Grund tief und eng ausgebuchtet und am Rand dicht und fein gekerbt.[1] Die breit lanzettlichen bis eiförmigen Nebenblätter tragen einzelne Fransen oder sind ganzrandig.[1]

Generative Merkmale

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Die Blütezeit erstreckt sich von März bis April. Am rückwärts behaarten, 3 bis 7 Zentimeter langen Blütenstiel befinden sich in der Mitte zwei Vorblätter.[1] Die wohlriechenden, manchmal kleistogamen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind etwa 4 bis 5 Millimeter lang und stumpf. Die Anhängsel der Kelchblätter stehen deutlich vom Blütenstiel ab.[1] Die fünf dunkelviolettfarbenen Kronblätter bilden eine 2 bis 3 Zentimeter große Krone. Der Sporn ist meist gerade oder wenig gebogen ausgebildet und 5 bis 7 Millimeter lang.[1] Die Fruchtkapsel ist kugelig und deutlich dicht kurzhaarig.[1] Die Samen haben ein großes Elaiosom.[1] Die Ausbreitung der Diasporen erfolgt durch Autochorie oder durch Ameisen (Myrmekochorie).

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20.[2]

Die Erstveröffentlichung von Viola odorata erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus II, S. 934.[3]

Das Duftveilchen ist im Mittelmeerraum bis hin zum Kaukasusraum und Iran beheimatet und in weiten Teilen Europas eingebürgert. Außer Europa kommt es ursprünglich in Nordafrika, auf den Kanarischen Inseln, auf Madeira, in Westasien und Indien vor.[3] In Mitteleuropa wächst es in Gebüschen, an Waldrändern, an schattigen Wegrainen auf frischen, nährstoffreichen, milden bis mäßig sauren, humosen Lehmböden in mild-humider Klimalage. Es kommt vor allem im Alliario-Chaerophylletum temuli aus dem Alliarion-Verband vor und ist eine Charakterart der Ordnung Glechometalia hederaceae.[2] Es steigt in der Schweiz im Münstertal bis in Höhenlagen von 1410 Metern, im Kaukasus bis 1400 Metern auf.[1]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3 (mäßig feucht), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 4 (kollin), Nährstoffzahl N = 4 (nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[4]

Standorte in Parks und Gärten

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Habitus, Laubblätter und Blüten
Habitus und gestielte, einfache Laubblätter

Das Duftveilchen gedeiht meist auf lichten bis halbschattigen Standorten und fühlt sich unter sommergrünen, nicht zu dicht stehenden Sträuchern beispielsweise gemeinsam mit Leberblümchen oder auch als Rosenbegleiter im Garten sehr wohl. In der freien Natur ist es an Waldrändern und in sommergrünen Hecken und Gebüschen zu finden.

Das Duftveilchen breitet sich durch Ausläufer (Stolonen) aus, so dass es allmählich weite Flächen besiedeln kann, wenn man es ungestört wachsen lässt. Die Diasporen werden auch von Ameisen ausgebreitet (Myrmekochorie), so dass das Duftveilchen, einmal angesiedelt, überall im Garten auftauchen kann.

Das ätherische Öl der frischen Blüten enthält u. a. Parmon (trans-α-Ionon, das Duftprinzip des Öles), ferner Undecanon-2, Isoborneol, 2,6-Nonadien-1-al sowie u. a. die Sesquiterpene (−)-Zingiberen, (+)-α-Curcumen, α- und β-Ionon, die getrockneten Blüten enthalten überdies Flavonoide, Schleimstoffe und Salicylsäuremethylester. Zur Blütezeit gesammelte und an der Luft getrocknete Laubblätter enthalten Schleimstoffe, Triterpene, u. a. Friedelin, β-Sitosterol, Salicylsäuremethylester, Phenolcarbonsäuren, u. a. Ferulasäure und Sinapinsäure, sowie das Alkaloid Violin. Die getrockneten unterirdischen Pflanzenteile enthälen ätherisches Öl (0,038 %) mit β-Nitropropionsäure und Salicylsäuremethylester (gebildet als Spaltprodukt bei der Wasserdampfdestillation), das Salicylsäureglucosid Gaultherin sowie das Alkaloid Violin.[5]

Verwendung als Duftpflanze

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Das Wohlriechende Veilchen ist nicht das einzig duftende Art der Gattung Viola in Europa, wird aber, vom früher ebenfalls genutzten Parma-Veilchen abgesehen, als einziges zur Produktion von Rohstoffen für die Parfümerie verwendet. Die Veilchenparfüms, die im 19. Jahrhundert entwickelt wurden, enthielten das nach Veilchen riechende Absolue aus der Wurzel der florentinischen Schwertlilie (Iris germanica 'Florentina' oder Iris pallida). Bereits seit etwa 1895 enthalten Parfüms stattdessen überwiegend synthetische Jonone. In ganz geringem Umfang wird überdies auch heute noch ein Absolue aus Veilchenblüten produziert. Vor allem jedoch verwendet die Parfümerie-Industrie in großem Umfang die Blätter des Veilchens, aus denen ein so genannter „grüner“ Duft extrahiert werden kann.[6]

Kulinarische Verwendung

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Die Blüten des Veilchens lassen sich zur Herstellung von aromatisiertem Sirup, Essig oder Veilcheneis sowie zum Dekorieren von Salaten und Desserts verwenden. Kandierte Veilchen verwendet man ebenfalls als Dekoration von Torten und Desserts. Dafür werden die Veilchenblüten mit halbsteif geschlagenem Eiweiß bestrichen und mit feinem Zucker dünn bestreut. Anschließend lässt man sie auf einem feinen Gitter etwa zwei Tage trocknen. Die „Violettes de Toulouse“ sind in Frankreich eine bekannte Süßigkeit.

Veilchentee kann man sehr einfach selbst herstellen. Dazu werden zwei Esslöffel getrockneter Veilchenblüten unter 100 g schwarzen Tee gemischt.

Parfait Amour ist ein Likör, bei dem Veilchen und fernöstliche Blütenessenzen die Basis bilden. Abgerundet mit Destillaten und Konzentraten aus Zitrone, Orange und Koriander erhält er sein Aroma, Cocktails lassen sich damit violett einfärben. Der Likör war besonders zu Beginn des 20. Jahrhunderts und nach dem Ersten Weltkrieg beliebt.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

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Bereits Hippokrates und Dioscurides verwendeten Veilchen als Arzneipflanzen.[7][8] Veilchen sollen bei Ekzemen helfen. Im 19. Jahrhundert vermutete man auch eine Wirkung gegen Krebs. Im Kraut von Viola odorata konnten Alkaloide, Gerbstoffe, Saponine, Cumarine und Flavonoide ausgemacht werden.[9]

2007 wurde das Duftveilchen zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Moderne Forschungen konnten für Extrakte aus Viola odorata eine blutfettsenkende und vasodilatative Wirkung feststellen.[9] Dies würde unterstützende Anwendung bei erhöhten Blutfettwerten und Hypertonie zumindest teilweise erklären. Die blutfettsenkende Wirkung soll auf einer verminderten Aufnahme und Synthese von Lipiden als auch auf den antioxidativen Eigenschaften von Viola odorata beruhen.[9] Für ein Peptid aus Viola odorata, das Cyclopeptid Cyclovioloycin 02 (ein Cyclotid), konnten krebswidrige, chemosensibilisierende[10] als auch antibakterielle[11] Effekte aufgezeigt werden. Neben ihrer potentiell antitumoralen Wirkungen könnten Cyclotide aus Viola odorata auch auf Grund ihrer besonderen chemischen und biologischen Stabilität als Muster für neue Medikamente gegen Krebserkrankungen dienen.[12]

Die auch heute noch verwendete „Veilchenwurzel“, sie wird traditionell gegen Schmerzen und Beschwerden beim Zahnen von Säuglingen und Kleinkindern eingesetzt, stammt nicht vom Duftveilchen. Es handelt sich dabei um das Rhizom der zur Produktion von Duftstoffen verwendeten Iris-Arten. Der missverständliche deutsche Name bezieht sich auf diese Verwendung.

Verwendung als Schnittblume

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Bis in die 1930er Jahre gehörten die Veilchen zu den beliebtesten Schnittblumen. Für die Veilchentreiberei wurden besondere großblütige und langstielige, auch gefüllte Sorten gezüchtet, nur wenige davon werden heute noch von Sammlern und Liebhabern gezogen. Einzig die Sorte ‘Königin Charlotte’ ist noch weit verbreitet.

Die Erzeugung von Schnittveilchen erfolgte großenteils durch Treiberei unter Glas und begann im Dezember; Freilandkulturen belieferten den Markt bis in den April. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Anbau zum Erliegen, da die gestiegenen Lohnkosten die Produktion unrentabel machten.

Ausgewählte Sorten des Duftveilchens

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  • ‘Königin Charlotte’, mittelblau, über dem Laub blühend, remontierend, die Blütenstiele sind nicht gebogen, so dass die Blüte nach oben zeigt
  • ‘Reine des Neiges’, eine eisblaue, fast weiße Form von 'Königin Charlotte'
  • ‘Red Charm’, violettrot
  • ‘Sulfurea’, aprikosenfarbig
  • ‘Triumph’, tiefblau, riesenblütig
  • ‘Alba’, die manchmal auftretende weiße Wildform, charakterisiert durch ihren violetten Sporn
  • ‘Czar Blanc’, großblumig reinweiß
  • ‘Flore Pleno’, die seltene gefüllte Form
  • ‘Reine Victoria’ (Syn.: ‘Czar Bleu’), wird in Südfrankreich noch vereinzelt für die Parfümindustrie angebaut
  • ‘Countess of Shaftesbury’, eine der wenigen überlebenden halbgefüllten Sorten

Das Duftveilchen in Mythologie, Brauchtum, Kunst und Literatur

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Das Duftveilchen war im griechischen und römischen Altertum eine mehreren Gottheiten geweihte Kultpflanze. Am Tag des Saturns bekränzten sich die Feiernden mit Veilchenblüten; Pan wurden Veilchensträuße dargebracht und auch Persephone war die Pflanze geweiht. Aufgrund des Duftes und der dunklen Blüten galt das Veilchen den Griechen auch als Blume der Liebe. Schon sie schenkten Veilchen gerne der Angebeteten, um so auf die sich regende Zuneigung hinzuweisen.

Wie bei vielen anderen Pflanzenarten auch erklärten sich die Griechen das Entstehen des Veilchens mythologisch: Eine für ihre Schönheit bekannte Tochter des himmeltragenden Titanen Atlas wurde vom Sonnengott mit seinen Strahlen verfolgt. Die spröde Schönheit floh jedoch vor ihm und bat Zeus verzweifelt um Beistand. Er hatte Mitleid und verwandelte das verschüchterte und verzweifelte Mädchen in ein Veilchen.[1] Geschützt vor den Strahlen des Sonnengottes wächst es seitdem im Gebüsch des Waldes.

Die römische Mythologie behauptet auch, dass es dem keineswegs gutaussehenden Gott Vulkan, der hoffnungslos in Venus verliebt war, dennoch gelang, von der Göttin geküsst zu werden, weil er nach Veilchen duftete. Und Zeus, der die Nymphe Io als Schutz vor der eifersüchtigen Hera in eine bezaubernde Färse (Kuh, die noch kein Kalb zur Welt gebracht hat) verwandelte, ließ für sie eine ganze Wiese duftender Veilchen erblühen. Einzig diese Pflanze war eine ihrer Schönheit angemessene Speise.

Nach einer wendischen Sage wurde die Tochter des Götzen Tschernebog in ein Veilchen verwandelt, das alle zehn Jahre einmal in der Walpurgisnacht blüht. Wer es dann pflückt, erlöst die Jungfrau und erhält sie mit all den Schätzen ihres Vaters als Frau.

Als einer der ersten Boten des Frühlings erfreute sich das wohlriechende Veilchen von jeher besonderer Wertschätzung. Am Wiener Hof wurde schon um 1200 das erste Veilchen mit einem rauschenden Fest gefeiert. Nach dem Sagensammler Anton von Perger war das Feiern des ersten Veilchens ein im Mittelalter in ganz Süddeutschland gefeierter Brauch.

Die Anhänger Napoléons erkoren das Veilchen zu ihrem Emblem, als der Kaiser nach Elba verbannt wurde und schwor, dass er mit den Veilchen nach Paris zurückkehren werde. Mit Veilchensträußen und dem Tragen veilchenfarbener Kleidungsstücke demonstrierten die Anhänger Napoleons ihre politische Gesinnung. Angeblich war das Veilchen die Lieblingspflanze Napoleons, nachdem ihm seine große Liebe Joséphine de Beauharnais am Abend ihres Kennenlernens einen Veilchenstrauß zugeworfen hatte. Nach seinem Tod fand man auf seiner Brust in einer goldenen Kapsel zwei getrocknete Veilchen.

Veilchen symbolisieren Demut und Bescheidenheit.

Man findet das Duftveilchen gelegentlich als Attributpflanze Mariens auf Bildern des späten Mittelalters und der Renaissance – z. B. auf dem Bild Madonna mit dem Veilchen von Stefan Lochner. Wiederum nach Beuchert symbolisieren Veilchen neben dem Kreuz Christi als violette Trauerfarbe sowohl den Schmerz über Christi Tod wie auch die weltweite Verbreitung seiner Lehre, die in diesem Augenblick begann.

Auf Postkarten und Postern weit verbreitet ist auch ein Albrecht Dürer zugeschriebener Veilchenstrauß. Das eigentliche Kunstwerk stammt jedoch nach heutigem Stand der Forschung nicht von Dürer selbst (siehe hier).

Sehr bekannt ist auch das Gedicht Das Veilchen von Goethe, das besonders von Mozart (KV 476) vertont wurde.

Dioskurides und Plinius beschrieben eine Pflanze, die dem Duftveilchen ähnelt und die sie „Purpurfarbiges Ion“ oder „Viola purpurea“ nannten. Diese Pflanze sollte kühlende Kraft besitzen und Umschläge mit seinen Blättern sollten bei Magenentzündung, bei Augenentzündung, bei Mastdarmvorfall und bei Gebärmuttervorfall helfen. Die mit Wasser aufgekochte Blüte getrunken, sollte bei Halsentzündung und bei Epilepsie der Kinder nützlich sein.[13][14][15][16]

Arabisches und Lateinisches Mittelalter

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Die Ärzte der Antike hatten angegeben, die Wirkung der Blätter des blauen Veilchens sei „kühlend (Dioskurides)“, bzw. „wässrig und leicht kühlend (Galen)“. Darauf aufbauend ordneten die Ärzte des Arabischen Mittelalters und die Ärzte des Lateinischen Mittelalters diese Pflanze im Schema der Säftelehre als „frigida et humida in prima – kalt und feucht im ersten Grad (Avicenna)“ bzw. genauer als „frigida in fine primi gradus, humida in initio secundi – kalt im Ende des ersten Grades und feucht im Beginn des zweiten Grades (Konstantin)“ ein.[17][18][19][20][21][22][23][24][25][26][27][28][29][30][31]

Die Blüten von Rosen, Borretsch, Ochsenzungen und Duftveilchen wurden „Flores cordiales“ – „Herz-Blüten“ genannt. Sie dienten zur Bereitung von Zuckervereibungen, die den Namen Manus Christi erhielten.[32]

Otto Brunfels 1532[33] --- Hieronymus Bock 1539[34] --- Leonhart Fuchs 1543[35] --- Mattioli / Handsch / Camerarius 1586[36] --- Nicolas Lémery 1699/1721[37] --- Onomatologia medica completa 1755[38] --- William Cullen 1789/90[39] --- Jean-Louis Alibert 1805/05[40] --- Philipp Lorenz Geiger 1830[41] --- Pereira / Buchheim 1846/48[42] --- van Hasselt 1862[43] --- August Husemann / Theodor Husemann 1871[44] --- Theodor Husemann 1883[45] --- Hagers Handbuch 1902[46] - - - Wolfgang Schneider 1974[47]

Bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Blüten des Duftveilchens und ein aus ihnen hergestellter Sirup in den Arzneibüchern des deutschsprachigen Raumes aufgeführt.[48] Eine in diesen Arzneibüchern aufgeführte „Violenwurzel“ war jedoch nicht die Wurzel des Duftveilchens, sondern sie war die Wurzel einer Schwertlilienart (Iris florentina).[49][50]

Historische Abbildungen

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Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Pteridophyta, Spermatophyta. 2. Auflage. Band V. Teil 1: Angiospermae: Dicotyledones 3 (1) (Linaceae – Violaceae). Carl Hanser bzw. Paul Parey, München bzw. Berlin/Hamburg 1966, ISBN 3-489-72021-0, S. 649–653 (unveränderter Nachdruck von 1925 mit Nachtrag).
  2. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Seite 677. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001, ISBN 3-8001-3131-5.
  3. a b Viola odorata im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 10. November 2022.
  4. Viola odorata L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 10. November 2022.
  5. Karl Hiller, Matthias Melzig: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen. Spektrum Akademischer Verlag, 2009, ISBN 978-3-8274-2053-4.
  6. Günther Ohloff: Irdische Düfte - Himmlische Lust. Birkhäuser, 1992, ISBN 3-7643-2753-7.
  7. Eduard Winkler: Vollständiges Real-Lexikon der medicinisch-pharmaceutischen Naturgeschichte und Rohwaarenkunde ... Brockhaus, 1842, S. 890 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. J. K. Crellin, Jane Philpott, A. L. Tommie Bass: Herbal Medicine Past and Present: A reference guide to medicinal plants. Duke University Press, 1990, ISBN 0-8223-1019-8, S. 439 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. a b c H. S. Siddiqi, M. H. Mehmood, N. U. Rehman, A. H. Gilani: Studies on the antihypertensive and antidyslipidemic activities of Viola odorata leaves extract. In: Lipids in health and disease. Band 11, 2012, ISSN 1476-511X, S. 6, doi:10.1186/1476-511X-11-6, PMID 22233644, PMC 3286389 (freier Volltext).
  10. S. L. Gerlach, R. Rathinakumar, G. Chakravarty, U. Göransson, W. C. Wimley, S. P. Darwin, D. Mondal: Anticancer and chemosensitizing abilities of cycloviolacin 02 from Viola odorata and psyle cyclotides from Psychotria leptothyrsa. In: Biopolymers. Band 94, Nummer 5, 2010, ISSN 0006-3525, S. 617–625, doi:10.1002/bip.21435, PMID 20564026.
  11. M. Pränting, C. Lööv, R. Burman, U. Göransson, D. I. Andersson: The cyclotide cycloviolacin O2 from Viola odorata has potent bactericidal activity against Gram-negative bacteria. In: The Journal of antimicrobial chemotherapy. Band 65, Nummer 9, September 2010, ISSN 1460-2091, S. 1964–1971, doi:10.1093/jac/dkq220, PMID 20558471.
  12. P. Lindholm, U. Göransson, S. Johansson, P. Claeson, J. Gullbo, R. Larsson, L. Bohlin, A. Backlund: Cyclotides: a novel type of cytotoxic agents. In: Molecular cancer therapeutics. Band 1, Nummer 6, April 2002, ISSN 1535-7163, S. 365–369, PMID 12477048.
  13. Pedanios Dioskurides. 1. Jh. De Medicinali Materia libri quinque. Übersetzung. Julius Berendes. Des Pedanius Dioskurides Arzneimittellehre in 5 Büchern. Enke, Stuttgart 1902, S. 432–433 (Buch IV, Kapitel 120): Ion (Digitalisat)
  14. Plinius der Ältere, 1. Jh. Naturalis historia, Buch XXI, Kapitel xiv (§ 27): Violae (Digitalisat); Übersetzung Külb 1855 (Digitalisat). - Buch XXI, Kapitel lxxvi (§ 130–131): Viola silvestris (Digitalisat); Übersetzung Külb 1855 (Digitalisat)
  15. Galen, 2. Jh. De simplicium medicamentorum temperamentis ac facultatibus, Buch VI, Kapitel IX/3 (nach der Ausgabe Kühn 1826, Band XI, S. 889): De Io, Viola (Digitalisat)
  16. Pseudo-Dioscorides de herbis femininis. 6. Jh. Edition: H. F. Kästner. Pseudo-Dioscorides de herbis femininis. In: Hermes, Bd. 31 (1896), Kapitel 64 (S. 634): Purpurea (Digitalisat)
  17. Avicenna, 11. Jahrhundert, Kanon der Medizin. Übersetzung und Bearbeitung durch Gerhard von Cremona, Arnaldus de Villanova und Andrea Alpago (1450–1521). Basel 1556, Band II, Kapitel 726: Viola (Digitalisat)
  18. Konstantin der Afrikaner, 11. Jahrhundert, Liber de gradibus simplicium. Druck. Opera. Basel 1536, S. 344: Viola (Digitalisat)
  19. Pseudo-Serapion 13. Jahrhundert, Druck. Venedig 1497, Blatt 117v (No CXLI): Viola (Digitalisat)
  20. Abu Muhammad ibn al-Baitar, 13. Jahrhundert, Kitāb al-jāmiʿ li-mufradāt al-adwiya wa al-aghdhiya. Übersetzung. Joseph Sontheimer unter dem Titel Große Zusammenstellung über die Kräfte der bekannten einfachen Heil- und Nahrungsmittel. Hallberger, Stuttgart Band I 1840, S. 170–172: Viola odorata (Digitalisat)
  21. Pseudo-Macer. Edition: Ludwig Choulant. Macer floridus de virtutibus herbarum … Leipzig 1832, Kapitel XL (S. 83–85): Viola (Digitalisat)
  22. Deutscher Macer. Nach: Bernhard Schnell, William Crossgrove: Der deutsche Macer. Vulgatfassung. Niemeyer, Tübingen 2003, S. 339 (Kapitel 17): Viola. - Cpg 226, Elsaß, 1459–1469, Blatt 186v–187v: Vyoly (Digitalisat)
  23. Charles Victor Daremberg und Friedrich Anton Reuß (1810–1868). S. Hildegardis Abbatissae Subtilitatum Diversarum Naturarum Creaturarum Libri Novem. Physica, Buch I, Kapitel 103: Viola. Migne, Paris 1855. Sp. 1170 (Digitalisat) – Übersetzung: Herbert Reier: Hildegard von Bingen Physica. Nach der Textausgabe von J. P. Migne, Paris 1882 ins Deutsche übersetzt. Kiel 1980, S. 91 : Viola ist zwischen warm und kalt. Es ist von der Luft kalt, in der es wächst, die nach dem Winter sich gerade zu erwärmen beginnt. Es hilft gegen die Dunkelheit der Augen. Nimm gutes Öl, lasse es an der Sonne oder im Feuer in einem neuen Topfe sieden. Dann tue Violas hinein, sodass es davon verdickt wird, lege es in ein gläsernes Gefäß und hebe es so auf. Zur Nacht salbe mit dem Öl die Augenbrauen und deine Augen rings herum, doch ohne die Augen innen zu berühren. Die Finsternis der Augen wird entfliehen. - Wer von der Melancholie in seinem Sinn belästigt und bedrängt wird, und seine Lunge leidet, koche Violas in reinem Wein, seihe sie durch ein Tuch, füge diesem Wein Galgan hinzu und so viel Süßholz, wie er will. Er mache einen luterdranck daraus und trinke ihn. Das besänftigt die Melancholie und macht ihn fröhlich, und heilt die Lunge.
  24. Konrad von Megenberg, 14. Jh. Buch der Natur. Ausgabe. Franz Pfeiffer. Aue, Stuttgart 1861, S. 424–425 (V/85): Viola (Digitalisat)
  25. Galgant-Gewürz-Traktat 13. / 14. Jh. Latein: Clm 13 076, ohne Ort, 1356, Blatt 21v (Digitalisat) - Alemannisch: Cpg 620 Rezeptsammlung, Nordbayern, um 1450, Blatt 83v–84r (Digitalisat)]
  26. Michael Puff. Büchlein von den ausgebrannten Wässern. 15. Jh. Druck Augsburg (Johannes Bämler) 1478 (Digitalisat)
  27. Nikolaus Frauenlob 15. Jh. Cpg 583, Süd-West-Deutschland (Mattighofen), 1482–1486, Blatt (Digitalisat)
  28. Herbarius Moguntinus, Mainz 1484, Teil I, Kapitel 146: Viola, violen (Digitalisat
  29. Gart der Gesundheit. Mainz 1485, Kapitel 413: Viola (Digitalisat)
  30. Hortus sanitatis 1491, Mainz 1491, Teil I, Kapitel 492: Viola (Digitalisat)
  31. Hieronymus Brunschwig. Kleines Destillierbuch, Straßburg 1500, Blatt 30v–31r (Digitalisat)
  32. Hieronymus Brunschwig. Liber de arte distillandi de compositis. Basel 1512, Blatt 151r-151v (Digitalisat)
  33. Otto Brunfels. Contrafayt Kreüterbůch. Johann Schott, Straßburg 1532, S. 95: Zamme Violaten (Digitalisat)
  34. Hieronymus Bock. New Kreütter Bůch. Wendel Rihel, Straßburg 1539, Teil I, Kapitel 190: Mertzen violen (Digitalisat)
  35. Leonhart Fuchs. New Kreütterbuch … Michael Isingrin, Basel 1543, Kapitel 117: Mertzen Violen (Digitalisat)
  36. Pietro Andrea Mattioli. Commentarii, in libros sex Pedacii Dioscoridis Anazarbei, de medica materia. Übersetzung durch Georg Handsch, bearbeitet durch Joachim Camerarius den Jüngeren, Johan Feyerabend, Franckfurt am Mayn 1586, Blatt 412r–413r: Braune oder blawe Veiel (Digitalisat)
  37. Nicolas Lémery. Dictionnaire universel des drogues simples., Paris 1699, S. 811–812 (Digitalisat); Übersetzung. Vollständiges Materialien-Lexicon. Zu erst in Frantzösischer Sprache entworffen, nunmehro aber nach der dritten, um ein grosses vermehreten Edition [...] ins Hochteutsche übersetzt / Von Christoph Friedrich Richtern, [...]. Leipzig: Johann Friedrich Braun, 1721, Sp. 1185–1186 (Digitalisat)
  38. Albrecht von Haller (Hrsg.): Onomatologia medica completa oder Medicinisches Lexicon das alle Benennungen und Kunstwörter welche der Arzneywissenschaft und Apoteckerkunst eigen sind deutlich und vollständig erkläret [...]. Gaumische Handlung, Ulm / Frankfurt am Main / Leipzig 1755, S. 1324–1325: Viola (Digitalisat)
  39. William Cullen A treatise of the materia medica. Charles Elliot, Edinburgh 1789. Deutsch. Samuel Hahnemann. Schwickert, Leipzig 1790. Band II, S. 513: Veilchenwurzel als Brustmittel (Digitalisat); Band II, S. 581: Veilchen als Laxiermittel (Digitalisat)
  40. Jean-Louis Alibert Nouveaux éléments de thérapeutique et de matière médicale. Crapart, Paris Band I 1803, S. 250–252 (Digitalisat)
  41. Philipp Lorenz Geiger: Handbuch der Pharmacie zum Gebrauche bei Vorlesungen & zum Selbstunterrichte für Ärzte, Apotheker & Droguisten. Wolters, Stuttgart, 2. Band, 1. Hälfte 1830, S. 539–541: Viola odorata (Digitalisat)
  42. Jonathan Pereira’s Handbuch der Heilmittellehre. Nach dem Standpunkte der deutschen Medicin bearbeitet von Rudolf Buchheim. Leopold Voß, Leipzig Band II 1848, S. 731–733 (Digitalisat)
  43. Alexander Willem Michiel van Hasselt. J. B. Henkel (Übersetzer): Handbuch der Giftlehre für Chemiker, Ärzte, Apotheker und Gerichtspersonen. Vieweg, Braunschweig 1862, Teil I Allgemeine Giftlehre und die Gifte des Pflanzenreichs, S. 485: Violariae (Digitalisat)
  44. August Husemann / Theodor Husemann: Die Pflanzenstoffe in chemischer, physiologischer, pharmakologischer und toxikologischer Hinsicht. Für Aerzte, Apotheker, Chemiker und Pharmakologen. Springer, Berlin 1871, S. 105–106: Violin (Digitalisat)
  45. Theodor Husemann: Handbuch der gesammten Arzneimittellehre. Springer, Berlin 2. Aufl. 1883, S. 418: Veilchenöl (Digitalisat); S. 589: Violin (Digitalisat)
  46. Hagers Handbuch der pharmaceutischen Praxis für Apotheker, Ärzte, Drogisten und Medicinalbeamte. Springer Berlin 1902, Band II, S. 1147 – 1149: Viola (Digitalisat)
  47. Wolfgang Schneider: Lexikon zur Arzneimittelgeschichte. Sachwörterbuch zur Geschichte der pharmazeutischen Botanik, Chemie, Mineralogie, Pharmakologie, Zoologie. Govi-Verlag, Frankfurt a. M., Band V/3 (1974), S. 400–403: Viola (Digitalisat)
  48. Carl Wilhelm Juch: Pharmacopoea Borussica oder Preußische Pharmakopoe. Stein, Nürnberg 1805, S. 51: Blaue Veilchen (Digitalisat); S. 328: Veilchen Syrup (Digitalisat)
  49. Carl Wilhelm Juch: Pharmacopoea Borussica oder Preußische Pharmakopoe. Stein, Nürnberg 1805, S. 119: Violenwurzel (Digitalisat)
  50. Theodor Husemann: Handbuch der gesammten Arzneimittellehre. Springer, Berlin 2. Aufl. 1883, S. 410–411: Rhizoma iridis – Veilchenwurzel (Digitalisat)
  51. Übersetzung des Textes durch Franz Unterkircher. Tacuinum sanitatis ... Graz 2004, S. 77: Veilchen. Veilchen: kalte Komplexion im ersten, feuchte im 2. Grad. Vorzuziehen: lazulisblaue mit vielen Blättern. Nutzen: gut duftende, die bei Frenesis getrunken werden, reinigen die Galle. Schaden: sie schaden wegen ihrer Kälte durch Katarrh. Was sie erzeugen: nichts. Zuträglich für Menschen mit warmer und trockener Komplexion, für Jugendliche, im Sommer und in südlichen Gegenden.
  52. Otto Karl Berg, C. F. Schmidt: Darstellung und Beschreibung sämmtlicher in der Pharmacopoea Borussica aufgeführten offizinellen Gewächse oder der Theile und Rohstoffe, welche von ihnen in Anwendung kommen, nach natürlichen Familien. Förstner, Leipzig, Band 2 (1859), No XVI.b.: Viola odorata (Digitalisat)
  53. Otto Karl Berg, C. F. Schmidt: Darstellung und Beschreibung sämmtlicher in der Pharmacopoea Borussica aufgeführten offizinellen Gewächse oder der Theile und Rohstoffe, welche von ihnen in Anwendung kommen, nach natürlichen Familien. Förstner, Leipzig, Band 2 (1859), No X.f.: Iris florentina (Digitalisat)
Commons: Duftveilchen (Viola odorata) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien