Mösenthin
Mösenthin Stadt Kalbe (Milde)
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Koordinaten: | 52° 45′ N, 11° 17′ O | |
Höhe: | 41 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,1 km²[1] | |
Einwohner: | 33 (31. Dez. 2023)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 6 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 20. Juli 1950 | |
Eingemeindet nach: | Jeggeleben | |
Postleitzahl: | 39624 | |
Vorwahl: | 039009 | |
Lage von Mösenthin in Sachsen-Anhalt | ||
Dorfkirche Mösenthin
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Mösenthin ist ein Ortsteil der Ortschaft Jeggeleben und der Stadt Kalbe (Milde) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mösenthin, ein ehemaliges Rundplatzdorf mit Kirche,[1] liegt etwa 13 Kilometer nordwestlich der Stadt Kalbe (Milde) am Baarser Mühlengraben in der Altmark.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mittelalter bis Neuzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1297 wurde berichtet, dass die Kirche im Dorf Mösentin jährlich eine Wispel Roggen erhalten sollte.[4] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird der Ort als Mösentin aufgeführt. Er war teilweise unbewohnt – 21⁄2 frusta sunt deserta.[5] 1420 war der Ort total wüst.[6] Weitere Nennungen sind 1444 Mosentin, 1435 dorp Mosentin, 1492 Massenthin, 1541 Moseltin, 1600 Mosentin, 1687 Mösentien.[1]
Bei der Bodenreform wurde festgestellt: Eine Besitzung mit über 100 Hektar hat 301 Hektar, 12 Besitzungen unter 100 Hektar haben zusammen 200 Hektar und der Kirche gehört 1 Hektar. 1946 wurde die Herrschaft Beetzendorf II enteignet, sie umfasste 304 Hektar.[1]
Im Jahre 1986 hatte die Revierförsterei Jeggeleben des Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebs Salzwedel ihren Sitz in Mösenthin.[1]
Erste Erwähnung 1160
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Adolph Friedrich Riedel schrieb im Jahre 1831, dass Mösenthin „vermutlich der Wohnsitz des Marod von Musithin war, der sich im Jahre 1160 im Gefolge des Markgrafen Albrecht des Bären befand“.[7] Diese Angabe bezieht sich auf den Zeugen Marold de Musitsin in einer Urkunde über die heutige Wüstung Hohenköthen.[8][9] Der Ort Musitsin, auch Musizin oder Möst an der Fuhne genannt, liegt zwischen Löbejün und Zörbig[10] und ist das heutige Dorf Mösthinsdorf.
Der Historiker Peter P. Rohrlach schreibt daher: „Die Angabe bei Hermes-Weigelt,[11] der Ort werde urkundlich schon um 1160 erwähnt, ist nicht zu belegen.“[1]
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ursprünglich gehörte das Dorf zum Arendseeischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Zwischen 1807 und 1813 lag der Ort im Kanton Groß Apenburg auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen gehörte die Gemeinde ab 1816 zum Landkreis Salzwedel.[1]
Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Mösenthin in die Gemeinde Jeggeleben eingemeindet.[12] Am 1. Januar 2011 wurde Jeggeleben nach Kalbe (Milde) eingemeindet. So kam Mösenthin als Ortsteil zur neuen Ortschaft Jeggeleben und zur Stadt Kalbe (Milde).[13]
Einwohnerentwicklung
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Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946[1] und 2015 bis 2018[16]
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die evangelische Kirchengemeinde Mösenthin, die früher zur Pfarrei Winterfeld gehörte,[17] wird heute betreut vom Pfarrbereich Apenburg im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[18] Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Winterfeld stammen aus dem Jahre 1600.[19]
Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Laurentius in Salzwedel im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[20]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die evangelische Dorfkirche Mösenthin ist eine rechteckige Feldsteinkirche mit hochgezogenem Glockenträger.[21]
- Der Ortsfriedhof ist auf dem Kirchhof.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1513–1516, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 124 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 340–341, 115. Mösenthin (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Einheitsgemeinde Stadt Kalbe (Milde): Ortsteile. In: stadt-kalbe-milde.de.
- Mösenthin im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1513–1516, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- ↑ a b c Conny Kaiser: Kalbe verliert 69 Einwohner. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 16. Januar 2024, DNB 954815971, S. 20.
- ↑ Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 290 (Digitalisat – A.8).
- ↑ Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 400 (uni-potsdam.de ( vom 22. Januar 2018 im Internet Archive)).
- ↑ Lieselott Enders: Neue Details zur Wüstungsgeschichte der Altmark. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 76. Jahresbericht, 2004, S. 17 (altmark-geschichte.de [PDF]).
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Die Mark Brandenburg im Jahre 1250 oder historische Beschreibung der Brandenburgischen Lande und ihrer politischen und kirchlichen Verhältnisse um diese Zeit. Band 1. Dümmler, Berlin 1831, S. 78 (Digitalisat ).
- ↑ Hermann Krabbo: Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg (= Veröffentlichungen des Vereins für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung). Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S. 60, Nr. 307 (Online).
- ↑ Otto von Heinemann: Codex diplomaticus Anhaltinus. Band 1,2. Dessau 1869, S. 334 (Digitalisat ).
- ↑ Otto von Heinemann: Codex diplomaticus Anhaltinus. 6: Orts- und Personenregister. Dessau 1883, S. 175 (Digitalisat ).
- ↑ J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 340–341, 115. Mösenthin (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
- ↑ Gesetz über die Neugliederung der Gemeinden im Land Sachsen-Anhalt betreffend den Landkreis Altmarkkreis Salzwedel (GemNeuglG SAW). 8. Juli 2010, abgerufen am 22. August 2021.
- ↑ a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 124 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- ↑ a b Doreen Schulze: Geburten steigen, Sterbefälle sinken. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 12. Januar 2022, DNB 954815971, S. 19.
- ↑ Einwohnermeldeamt der Stadt Kalbe (Milde): Einwohnerdaten zum 31.12. der Jahre 2015 bis 2018. 4. März 2019.
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 25 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Pfarrbereich Apenburg. In: ekmd.de. Abgerufen am 19. März 2023.
- ↑ Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 2 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 31. Oktober 2022.
- ↑ Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 330 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).