Matthias Jakisic

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Matthias Jakisic, 2015

Matthias Jakisic, auch bekannt unter dem Künstlernamen „JIG“, (* 14. Mai 1977 in Niederösterreich) ist ein österreichischer Geiger, Musikproduzent und Komponist für Theater.

Musikalische Entwicklung

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Jakisic wuchs als Sohn einer österreichischen Mutter und eines kroatischen Vaters mit drei Geschwistern in Niederösterreich auf. Seine Eltern, beide Opernsänger, förderten die musikalische Erziehung ihrer Kinder und erkannten schon früh Jakisics besonderes Talent. Im Alter von sechs Jahren begann er mit dem Violinunterricht.[1]

Seine Spielweise, durch die er später unter anderem als „Teufelsgeiger“[2] bekannt wurde, sowie seine besondere musikalische Note entwickelte Jakisic laut eigenen Aussagen außerhalb seiner Musikausbildung: „In der Musikschule lernst du die Technik, im Leben lernst du das Hören und das Zuhören. Und auch spielerisch ergibt sich nach Jahren so etwas wie eine eigene Note. Das merkt man selbst eigentlich gar nicht wirklich, aber prinzipiell würde ich mal sagen, dass alles, was ich abseits der Geige gelernt habe, auf dem Prinzip ‚learning by doing‘ basiert.“[1]

Heute bewegt sich Jakisic als Geiger, Produzent und Komponist zwischen Klassik, elektronischer Musik und Pop und ist neben vielzähligen Kooperations- und Soloprojekten auch als Komponist und Musiker für Theaterproduktionen, unter anderem am Wiener Burgtheater, tätig. In der heimischen und internationalen Musikszene ist Jakisic vor allem für seine musikalische Vielseitigkeit und seinen avantgardistischen Stil bekannt: „Matthias Jakisic ist unberechenbar. Unberechenbar in seiner musikalischen Vielfalt.“ (Sam Vahdat, Trackshittaz).[3]

Nationale und internationale Projekte

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Bereits in seiner Jugend war Jakisic als Songwriter, Geiger und Sänger an unterschiedlichen CD-Produktionen beteiligt – unter anderem für die Bands Nameless, Sadjewuschek, Ballycotton und Faust.a.d.D.

Im Alter von 21 Jahren veröffentlichte Jakisic sein erstes Soloalbum „Reset“, an dem über 20 nationale und internationale Künstler mitwirkten, unter anderem Christian Eigner (Schlagzeuger der Band Depeche Mode), Al Slavik (ehemaliger Bassist der Band Alphaville) sowie der Jazzmusiker Dhafer Youssef.[1][4] Von 1998 bis 2000 lebte und arbeitete Jakisic in London. Nach mehreren internationalen Tourneen kehrte er für die Zusammenarbeit mit der österreichischen Beatbox-Band Bauchklang, die er drei Jahre lang als Co-Produzent begleitete, zurück nach Österreich.[5][1]

Jakisic war als Musiker und Produzent an über 100 CD-Produktionen beteiligt, unter anderem mit und für Künstler und Bands wie Ballycotton, Bauchklang, Peter Kruder, Fritz Fitzke, Hallucination Company, Francis International Airport, Phil Gould (Level 42), Archive, Rodney Hunter, Legat Team, Alexander Bisenz, Dieter Libuda, FSHW, Christian Eigner, Al Slavik, Slava Grigorjan, Otto Lechner, Karl Ritter, Peter Rosmanith, Thomas Lang (Robbie Williams), Still, Phil Dearing, Albin Janoska (Count Basic, SOHN), GuGabriel, Yok, ROIA, Sam Vahdat, Sober Killer, Zebo Adam (Russkaja), IYASA, Faust a. d. D., Excuse Me Moses, Otmar Binder, Alexander Nefzger, Marlene Johnson, I-Wolf, Paul Coxx, Radio Days, Woidfish, Mario Lang, Nameless, Kommando Elefant und Julia A. Noack.

2015 präsentierte Jakisic sein neues Soloprogramm "Live in Loops" in Wien, am London International Arts Festival,[6] im Österreichischen Kulturforum Istanbul[7] sowie an der 21 Rio International Cello Encounter 2015 in Rio de Janeiro.[8]

2006 startete Jakisic seine Zusammenarbeit mit Dschungel Wien – Theaterhaus für junges Publikum und begleitete in den darauffolgenden fünf Jahren die teils preisgekrönten und international erfolgreichen Stücke „Wiegentanz“, „Überraschung“, „Geheime Welten“, „Duftträume“, „Popcorn“, „Sand“, „Diktator“, „Maxima und Moritza“ und „Spiegelspiele“ als Komponist und Live-Musiker.[1]

Mit der Jungen Burg – Jugendtheater des Wiener Burgtheaters – kooperierte Jakisic erstmals 2010 in der Inszenierung des Stücks „Parzival / Short Cut“. Diese Zusammenarbeit wurde in den darauffolgenden Stücken „Bonny und Clyde“, „Tristan und Isolde“, „Alice im Wunderland“, „Peter Pan“, „Yellow Moon“, „In 80 Tagen um die Welt“, „Die Fledermaus“, „Kohlhaas“ und „Ich sehe was, was du nicht siehst – Don Quijote“ fortgesetzt.[1]

2011 wurde Jakisic für seine Musik in „Sand“, „Diktator“, „Parzival / Short Cut“ und „Bonny und Clyde“ mit dem STELLA – Darstellender.Kunst.Preis für junges Publikum in der Kategorie „Herausragende Musik“ ausgezeichnet.[5]

2014 ist Jakisic als Komponist für die Salzburger Festspiele und das Burgtheater Wien („Die letzten Tage der Menschheit“ unter der Regie von Georg Schmiedleitner)[9] sowie für das Theater in der Josefstadt („Liebelei“, unter anderem mit Otto Schenk)[10] tätig.

Im Jahr 2015 folgte eine erneute Zusammenarbeit mit Georg Schmiedleitner für das Stück „Engel des Vergessens“ von Maja Haderlap am Wiener Burgtheater.[11] Unter Regisseur Antú Romero Nunes arbeitete Jakisic des Weiteren an den Stücken „Die Macht der Finsternis“ (Musiker) und „Hotel Europa oder der Antichrist“ (Komposition).[12] Für die Junge Burg komponierte Jakisic den Soundtrack für das Stück „Der Kick“ unter der Regie Peter Raffalts.[13]

In der Saison 2015/16 komponierte Matthias Jakisic erstmals gemeinsam mit Wolfgang Schlögl (Sofa Surfers) für das Stück „Lichter der Vorstadt“ am Landestheater Niederösterreich. Die Produktion in der Fassung und Inszenierung von Alexander Charim wurde mit dem Nestroy-Theaterpreis 2016 in der Kategorie „Beste Bundesländer-Aufführung“ ausgezeichnet[14].

Vollständige Liste bisheriger Theaterproduktionen.

CD-Produktionen (Auswahl)

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Jahr Interpret/ Titel Beitrag
1997 Ballycotton, Joanna's Wedding Songwriting, Violine
Ballycotton, Fairytale Songwriting, Violine
1999 Jig, Reset Songwriting, Violine, Produktion
Dieter Libuda, Timelight Violine
2001 Bauchklang, Don't Ask Me Remix
Still, Crystalline Violine
2004 Still, Still 3 Violine, Programming
2005 Bauchklang, Don't Step Songwriting, Arrangement
Slava Grigoryan / Al Slavic, Continental Shift Violine, String Arrangement
2006 Bauchklang, Rhythm of Time / Barking news Songwriting
Bauchklang, Many People Songwriting, Co-Produktion
Roia, Cute Little Fear Violine
2008 Yok, Yok Produktion, Violine, Programming
2009 Phil Gould, Watertight String Arrangement
Al Slavik, Trust String Arrangement
Peter Rosmanith, Schneesand Violine
Excuse Me Moses, Pole Shift String Arrangement
2010 Francis International Airport, In The Woods Violine
2012 Bauchklang, Ray Remixed Remix
Hallucination Company, Circus der Hallucinationen Violine
Gugabriel, Adam & Eve String Arrangement
2013 I-Wolf, Skull & Bones Violine
Archive, Hatchet Remix
Rodney Hunter, Hunter Express Violine
Dieter Libuda, Sofatimes Gesang
2014 Kommando Elefant, Tabula Rasa Songwriting, Produktion, Programming

Theaterproduktionen

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Theater Stück Beitrag
Burgtheater Wien Parzival / Short Cut Komposition
Tricky Love / Tristan und Isolde Komposition
Bonnie und Clyde Komposition
Alice im Wunderland Komposition
Peter Pan Komposition / Live
Die Fledermaus Komposition
Yellow Moon Komposition / Live
In 80 Tagen um die Welt Musiker
Weihnachten mit Pettersson und Findus Musiker
Ego Shooter – Michael Kohlhaas Komposition
Don Quijote Komposition
König Lear Live
Die letzten Tage der Menschheit Komposition / Live
Engel des Vergessens Komposition / Live
Hotel Europa oder der Antichrist Komposition / Live
Die Macht der Finsternis Musiker
Der Kick Komposition
Theater an der Josefstadt Liebelei Komposition
Schauspielhaus Salzburg Zur schönen Aussicht Komposition
Schauspielhaus Graz Fräulein Julie Komposition
Schauspielhaus Wien Salon Désir. Sade. Im Namen des Vaters. Sprachmaschinenaufnahmen / Schnitt
Freestyle Tonaufnahmen
Akademietheater Die Macht der Finsternis Live
Dschungel Wien Sand Komposition / Live
Überraschung Komposition / Live
Diktator Komposition / Live
Popcorn Komposition / Live
Geheime Welten Komposition
Wiegentanz Komposition
Maxima und Moritza Komposition
Duftträume Komposition / Live
Spiegelspiele Komposition
Wolkenträume Komposition
Theater ohne Grenzen Remember me – Shakespeare's Hamlet revisited Komposition / Violine
Theater Caprile Wunderbare Biester Komposition
Theater Perpetuum Nach Moskau Live / Violine
Szene bunte Wähne Übermorgen Komposition / Live
Theater Akzent Wind im Mund Violine
Lilarium Das Konzert der Frösche Komposition (mit Otto Lechner)
Schäxpir Theater für junges Publikum Ich Jane – Du Tarzan Komposition
Landestheater Niederösterreich Lichter der Vorstadt Komposition
Komödienspiele Sophienalpe Der Kleidertausch Komposition

1997 erhielt Jakisic den Youngsters of Arts Award – den Jugendförderpreis der Stadt St. Pölten für junge Kunstschaffende.

2012 wurde Jakisic mit fünf Stücken für den STELLA – Darstellender.Kunst.Preis für junges Publikum in der Kategorie „Herausragende Musik“ nominiert („Bonny und Clyde“ / Junge Burg, „Parzival / Short Cut“ / Junge Burg, „Popcorn“ / Dschungel Wien, „Diktator“ / Dschungel Wien, „Sand“ / Dschungel Wien). Ausgezeichnet wurde er für seine Musik in „Sand“, „Diktator“, „Parzival / Short Cut“ und „Bonny und Clyde“.[15]

Begründung der nationalen Jury:

Die Musik von der die Rede ist, ist Akzentsetzer, Impulsgeber, greift in das Bühnengeschehen ein und wird zum selbstständigen Spielpartner. Mal ist sie leise und minimalistisch, mal laut und schräg – aber immer ist sie Teil der Inszenierung mit der sie eine innige Beziehung eingeht und ihren unverwechselbaren Klang entwickelt. Für seine Musik steht er mal als Darsteller mit seiner Violine selbst auf der Bühne, mal als Komponist, mal Sound-Designer und Arrangeur – aber immer bleibt seine Musik unverwechselbar und verleiht der Inszenierung eine neue Dimension. Seit mittlerweile 5 Jahren tut er dies für den DSCHUNGEL WIEN und seit 2010 auch an der Jungen Burg. Seine Musik ist vielseitig und eigenwillig, sie ist Gesamtkunstwerk und Soloperformer und deshalb ist er ein echter Theatermusiker.[15]

2016 wurde das Stück „Lichter der Vorstadt“ mit dem Nestroypreis in der Kategorie „Beste Bundesländer-Aufführung“ ausgezeichnet.

Commons: Matthias Jakisic – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f „Mit Musik in andere Welten entführen: Interview mit Matthias Jakisic“ (Memento des Originals vom 4. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kulturwoche.at Auf kulturwoche.at. Zuletzt abgerufen am 2. Juli 2014.
  2. „Kurzprofil von Matthias Jakisic“ Offizielle Seite von Limmitationes. Zuletzt abgerufen am 2. Juli 2014.
  3. „Künstlerprofil Matthias Jakisic von Cadence Music“@1@2Vorlage:Toter Link/www.cadence-artists.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Zuletzt abgerufen am 1. Juli 2014.
  4. „Classical:NEXT Festival – Showcase Night #1“ (Memento des Originals vom 31. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.porgy.at Veranstaltungsinformationen auf porgy.at (Porgy and Bess Wien). Zuletzt abgerufen am 10. Juli 2014.
  5. a b „Zwei Geigen voller Gegensätze“@1@2Vorlage:Toter Link/www.salzburger-fenster.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Artikel über Anton Burger und Matthias Jakisic auf salzburger-fenster.at. Zuletzt abgerufen am 10. Juni 2014
  6. „London International Arts Festival“ (Memento des Originals vom 29. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.worldmusic.net Zuletzt abgerufen am 28. Januar 2016
  7. „Live in Loops im Österreichischen Kulturforum Istanbul“ Zuletzt abgerufen am 1. Februar 2016
  8. „Österreichische Botschaft Brasilia - Kultur“ (Memento des Originals vom 31. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bmeia.gv.at Zuletzt abgerufen am 28. Januar 2016
  9. "Salzburger Festspiele 2014" Offizielle Homepage. Zuletzt abgerufen am 11. Juli 2014.
  10. „Liebelei am Theater in der Josefstadt“ Offizielle Homepage des Theater in der Josefstadt. Zuletzt abgerufen am 11. Juli 2014.
  11. „Engel des Vergessens: Im Bretterwald der eigenen Geschichte“ Zuletzt abgerufen am 28. Januar 2016
  12. „Hotel Europa oder Der Antichrist, Burgtheater Wien“ (Memento des Originals vom 29. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.burgtheater.at Zuletzt abgerufen am 28. Januar 2016
  13. „Der Kick“ (Memento des Originals vom 29. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.burgtheater.at Zuletzt abgerufen am 28. Januar 2016
  14. „Lichter der Vorstadt“@1@2Vorlage:Toter Link/www.nestroypreis.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Offizielle Seite des Nestroy-Theaterpreises. Zuletzt abgerufen am 23. November 2016
  15. a b „STELLA 11 – Die PreisträgerInnen“ Offizielle Seite von ASSITEJ Österreich. Zuletzt abgerufen am 1. Juli 2014.