Michael Stiller (Journalist)

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Michael Stiller (* 18. Januar[1] 1945 in Hirschberg, Provinz Niederschlesien; † 12. August 2016 in München[2]) war ein deutscher Journalist. Er wurde mehrfach für die Aufdeckung von CSU-Skandalen ausgezeichnet.

Michael Stiller wuchs nach der Flucht aus Schlesien in Oberösterreich auf. Nach dem Besuch des Jesuitenkollegs in Linz studierte er von 1963 bis 1967 Germanistik, Geschichte und Rechtswissenschaften in München und Würzburg. 1967 bekam er ein Stipendium an der Deutschen Journalistenschule in München. Ab 1968 war er für die Süddeutsche Zeitung tätig, zunächst als Landtagskorrespondent, später als Leitender Redakteur für den Bereich der bayerischen Landespolitik. Er war an der Aufdeckung zahlreicher CSU-Skandale maßgeblich beteiligt (Amigo-Affäre, Zwick-Affäre, Schreiber-Affäre). Lukas Wallraff schrieb 2002 in einer Rezension in der taz: „Die Opposition in Bayern besteht aus einem Mann […] Nur ein Name macht [die CSU] nervös: Michael Stiller.“[3] Für seine Recherchen über Strauß und die CSU wurde er von Max Strauß, dem ältesten Sohn des CSU-Politikers, 1995 unflätig beschimpft und unter anderem als „Berufsdesinformant“ bezeichnet, wogegen er juristisch vorging.[4] 2005 trat Stiller in den Ruhestand. Danach arbeitete er weiterhin als freier Journalist für die Süddeutsche Zeitung, Die Zeit, die taz[5] und für die Bayerische Staatszeitung.[6]

Michael Stiller starb im August 2016 im Alter von 71 Jahren in seinem Haus im Münchner Stadtteil Allach.

  • Der SZ-Journalist Michael Stiller erinnert sich, Interviews. DokZentrum ansTageslicht.de, archiviert vom Original am 15. April 2016; abgerufen am 15. August 2016.
  • Johannes Waechter, Dominik Wichmann, Toby Binder: Zwei bayerische Seelen. SZ-Magazin, Heft 39/2008.

Einzelnachweise

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  1. Referentenporträt zu seinem Vortrag vom 2. September 1999 „Zu arm, zu alt, zu hilflos. Echo auf aktuelle Forderungen von Opfern des Nationalsozialismus aus den Ländern der früheren Sowjetunion“ auf der Internationalen Konferenz für Überlebende und Nachkommen von Opfern und Tätern des Nationalsozialismus: Die „Lebendigkeit der Geschichte“ vom 1.–3. September 1999 auf der Website der „Arche – Plattform für Interkulturelle Projekte in Österreich“, abgerufen am 15. August 2016.
  2. Heribert Prantl: Nachruf auf Michael Stiller: Ein journalistischer Ermittler. Süddeutsche Zeitung, 15. August 2016, abgerufen am 15. August 2016.
  3. Lukas Wallraff: Die Mehrheit mog net anders. taz, 11. Juni 2002, abgerufen am 15. August 2016.
  4. Berufliches: Michael Stiller. Der Spiegel 27/1995, 3. Juli 1995, S. 198, abgerufen am 15. August 2016.
  5. Michael Stiller: Journalist und Stoiber-Biograf. SWR1 Baden-Württemberg, 15. Januar 2007, archiviert vom Original am 7. März 2014; abgerufen am 15. August 2016.
  6. Paul Hoser: Bayerische Staatszeitung (BSZ). In: Historisches Lexikon Bayerns, 11. April 2013, abgerufen am 15. August 2016.