Moosbach (Feucht)
Moosbach Markt Feucht
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Koordinaten: | 49° 24′ N, 11° 16′ O |
Höhe: | 384 m ü. NHN |
Einwohner: | 1312 (2011) |
Eingemeindung: | 1. April 1971 |
Postleitzahl: | 90537 |
Vorwahl: | 09128 |
Der Feuchter Gemeindeteil Moosbach
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Moosbach (Gemeindeteil des Marktes Feucht im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern).[1] Die Gemarkung Moosbach hat eine Fläche von 3,033 km². Sie ist in 1115 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 2719,92 m² haben.[2] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Gauchsmühle, Hahnhof und Weiherhaus.[3]
) ist einGeographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kirchdorf liegt in einer Rodungsinsel im Nürnberger Reichswald etwa 3 Kilometer östlich von Feucht an der Staatsstraße 2239 nach Altdorf. Etwa einen Kilometer nördlich von Moosbach führt die Bundesautobahn 6 vorbei. Der Ort liegt am Bachlauf des Gauchsbaches.[4]
Nachbarorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachbarorte im Uhrzeigersinn sind Birnthon, Ungelstetten, Winkelhaid, Penzenhofen, Hahnhof, Weiherhaus, Altenthann, Mauschelhof, Rummelsberg, Feucht und Fischbach.
Geologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Moosbach befindet sich im Fränkischen Keuper-Lias-Land, das Bestandteil des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes ist.[5] Der Mittlere Keuper ist die bestimmende geologische Gruppe in Moosbach. Feuerletten (Trossingen-Formation) prägen den Landschaftsraum der Rodungsinsel. Roter bis stellenweise tiefroter Ton- und Tonmergelstein sind charakteristisch für das Deckgebirge mit mesozoischen und jungpaläozoischen Schichten aus der Obertrias. Im Bereich des Hennertsmühlgrabens und anderer kleiner Fließgewässer treten zudem quartäre Talfüllungen auf.[6]
Boden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bodentypen Regosol und Pelosol haben sich im Norden und Nordosten von Moosbach entwickelt. Im Westen kommen Braunerde und Kolluvisol bestehend aus Schluff bis Lehm vor. Im Südwesten und Süden sind Pseudogley-Böden dominierend. Auf den Talfüllungen im Bereich der Bäche sind Gleye und andere grundwasserbeeinflusste Böden mit sandigen Talsedimenten vorherrschend.[7]
Topographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Moosbach liegt in einer topographischen Senke. Nach drei Seiten, in östlicher, nördlicher und westlicher Richtung steigt das Gelände sukzessive an. Aufgrund der topographischen Situation durchfließen mehrere Fließgewässer den Ort. Der Ortsname spiegelt die naturräumlichen Gegebenheiten wider.[4]
Fließgewässer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Moosbach befindet sich im Einzugsgebiet des Gauchsbaches. Südwestlich des Gemeindeteils fließen der Hennertsmühlgraben und der Ebenbach zusammen und bilden den Gauchsbach.[4] Die Fließgewässer fallen im Sommer teilweise oder vollständig trocken.[8] Der Quellbereich des Hennertsmühlgrabens liegt nordöstlich von Moosbach, südlich der Bundesautobahn 6. Er durchfließt den Ort parallel zur Moosbacher Straße. Am Erlengrund mündet ein weiterer kleiner Bach in den Hennertsmühlgraben ein.[4] In der historischen Flurkarte (Bayerische Uraufnahme) aus dem 19. Jahrhundert wird dieses Fließgewässer als Moosbach bezeichnet.[9] Der historische Verlauf des Moosbaches ist östlich der Straße Am Erlengrund verrohrt. Lediglich die alte Flurbezeichnung Teichwiesen, im Westen des Gemeindeteils, zeugt von dem alten, namensgebenden Bachlauf des Moosbaches.[9][4]
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Moosbach liegt in der kühl-gemäßigten Klimazone und weist ein humides Klima auf. Der Gemeindeteil befindet sich im Übergangsbereich zwischen dem feuchten atlantischen und dem trockenen Kontinentalklima. Nach der Klimaklassifikation von Köppen/Geiger zählt Moosbach zum gemäßigten Ozeanklima (Cfb-Klima). Dabei bleibt die mittlere Lufttemperatur des wärmsten Monats unter 22 °C und die des kältesten Monats über −3 °C.[10]
Schutzgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die umgebenden Waldflächen von Moosbach sind Teil des Europäischen Vogelschutzgebietes Nürnberger Reichswald (6533-471).[11] Das Natura 2000-Gebiet stellt einen zusammenhängenden Waldkomplexe dar, der überwiegend aus Kiefernwäldern besteht. Das 38.192 Hektar große Vogelschutzgebiet ist das größte in Bayern.[12][13] Der Nürnberger Reichswald hat eine besondere Bedeutung als Lebensraum für eine Vielzahl an Vogelarten. Als Erhaltungsziele des Natura-2000-Gebietes wurden folgende Arten benannt: Raufußkauz (Aegolius funereus), Eisvogel (Alcedo atthis), Uhu (Bubo bubo), Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus), Rohrweihe (Circus aeruginosus), Schwarzspecht (Dryocopus martius), Halsbandschnäpper (Ficedula albicollis), Zwergschnäpper (Ficedula parva), Sperlingskauz (Glaucidium passerinum), Neuntöter (Lanius collurio), Heidelerche (Lullula arborea), Wespenbussard (Pernis apivorus), Mittelspecht (Leiopicus medius), Grauspecht (Picus canus), Auerhuhn (Tetrao urogallus) und Haselhuhn (Tetrastes bonasia).[12]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Moosbach war im 19. Jahrhundert in drei Bereiche – das Untere Dorf, das Obere Dorf und das Mittlere Dorf – gegliedert. Die drei kleinen Siedlungsräume wurden durch drei Bäche voneinander getrennt. Der Weiler nördlich des Zusammenflusses von Hennertsmühlgraben und Moosbach bildete das Untere Dorf mit den Hausnummern 1 bis 6.[14][9]
Die ältesten Bewohner Moosbachs waren Zeidler und bestritten ihren Lebensunterhalt durch Bienenzucht und Imkerei. Später betrieben sie Viehzucht und Ackerbau. Auf den sandigen und lehmigen Böden wurden Getreide, Kartoffeln und Hopfen angebaut. Von den ehemals 12 Bauernhöfen gab es 2012 nur noch einen landwirtschaftlichen genutzten Betrieb.
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Moosbach dem Steuerdistrikt Feucht zugeordnet. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Moosbach, zu der Gauchsmühle, Hahnhof, Weiherhaus, Mauschelhof, Rummelsberg und Fröschau gehörten. Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Altdorf.[15] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Altenthann am 31. März 1971 aufgelöst: Moosbach, Gauchsmühle, Hahnhof und Weiherhaus wurden nach Feucht eingegliedert, Fröschau und Rummelsberg nach Schwarzenbruck.[16][17]
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Evang.-Luth. Heilig-Geist-Kirche[18]
Bau- und Naturdenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Bürgerhalle, eine Allzweckhalle, die für öffentliche Veranstaltungen und Sport genutzt wird
- Schloss Gauchsmühle[19], ein restaurierter Herrensitz in Privatbesitz
- Wohnhäuser, die als Baudenkmäler ausgewiesen sind
- Hubertusbrunnen, eine kleine in Stein gefasste Quelle
- Kalter Brunnen, eine kleine Schichtquelle an der Forststraße nach Ungelstetten
- Zimmermannskreuz, ein wuchtiges Sühnekreuz an der Forststraße nach Ungelstetten
- Rote Marter bei Winkelhaid, eine Holzsäule an der Forststraße nach Ungelstetten
Einwohnerentwicklung der Gemeinde Moosbach
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1910[20] | 1933[21] | 1939[21] |
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Einwohnerzahl | 310 | 477 | 499 |
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Moosbach hat eine S-Bahn-Haltestelle der Linie S 3 Nürnberg-Altdorf (vormals S 2).
Wirtschaft und Gewerbe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Moosbach befindet sich keine Industrie. Neben einigen Handwerksbetrieben gibt es einen Geflügelhof mit Eierverkauf und ein Gasthaus.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sportverein Moosbach mit 9 Abteilungen[22]
- Kleinkaliber-Schützenverein Moosbach und Umgebung e. V. 1927[23]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm Dodel (1850–1934), deutscher Jurist
- Robert Jarowoy (1952–2020), Autor und Politiker (Die Linke)
- Konrad Rupprecht, Bürgermeister bis 1929, in seiner Amtszeit Beginn des Wege- und Straßenbaus
- Leonhard Bogner, Bürgermeister 1929–1945, Anschluss Moosbachs und der Ortsteile an das Stromnetz
- Paul Wunderlich, Bürgermeister 1945–1949, Organisation der Integration von Flüchtlingen aus dem Egerland
- Peter Eckersberger, (letzter) Bürgermeister 1949–1971, Bau des Schulhauses und der Wasserversorgung; Verfasser der Heimatschrift über Moosbach (1983)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Mosbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 652 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Mospach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 654 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Landkreis Nürnberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 11). Deutscher Kunstverlag, München 1961, DNB 451450981, S. 51.
- Georg Paul Hönn: Moßbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 498 (Digitalisat).
- Moosbach – ein kleines Dorf mitten im Reichswald. Verfasser: Konrad Eckersberger, 1983, Herausg.: Obst- und Gartenbauverein Moosbach[24]
- Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Moosbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 10. November 2022.
- Moosbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 6. November 2024.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Markt Feucht, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 6. November 2024.
- ↑ Gemarkung Moosbach (093446). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 6. November 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. November 2024.
- ↑ a b c d e Topographische Karte 1:25.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. November 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Landschaftseinheit 5: Fränkisches und Schwäbisches Keuper-Lias-Land. Bayerisches Landesamt für Umwelt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2019; abgerufen am 2. Februar 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Digitale Geologische Karte von Bayern 1:25.000 (dGK25). Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU), abgerufen am 2. Februar 2019.
- ↑ Übersichtsbodenkarte 1:25.000. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. November 2024.
- ↑ Max Wehner: Gewässerentwicklungskonzept Gemeinde Winkelhaid (Gewässer III. Ordnung). (PDF) September 2015, abgerufen am 3. Februar 2019.
- ↑ a b c Bayerische Uraufnahme. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. November 2024.
- ↑ Klima. Climate-Data.org, abgerufen am 3. Februar 2019.
- ↑ Vogelschutzgebiete. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. November 2024.
- ↑ a b Steckbriefe der Natura 2000 Gebiete 6533-471 Nürnberger Reichswald (EU-Vogelschutzgebiet). Bundesamt für Naturschutz, 5. Juni 2018, abgerufen am 3. Februar 2019.
- ↑ Managementplan-Entwurf für das Vogelschutzgebiet DE 6533-471 "Nürnberger Reichswald". ANUVA, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 4. Februar 2019; abgerufen am 3. Februar 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Konrad Eckersberger: Moosbach ein kleines Dorf mitten im Reichswald. 1983, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 23. August 2016; abgerufen am 3. Februar 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 22 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 542.
- ↑ Feucht > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 6. November 2024.
- ↑ Heilig-Geist-Kirche
- ↑ Schloss Gauchsmühle
- ↑ Gemeindeverzeichnis, Bezirksamt Nürnberg
- ↑ a b Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Nürnberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ SV Moosbach ( des vom 15. Januar 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ KK-Schützenverein Moosbach
- ↑ MoosbachTeil1.pdf (feucht.de)