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Moto Guzzi Falcone

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Moto Guzzi

Moto Guzzi Falcone Sport
Falcone
Hersteller Moto Guzzi
Verkaufsbezeichnung Falcone Turismo / Falcone Sport
Produktionszeitraum 1950 bis 1967
Klasse Motorrad
Motordaten
1-Zylinder 4-Takt
  • 498,4 cm³ mit 14 kW, 120 km/h
  • 498,4 cm³ mit 17 kW, 135 km/h
Getriebe 4-Gang
Antrieb Kette
Bremsen Trommeln
Radstand (mm) 1500
Maße (L × B × H, mm): 2260 × 665 (760) × 960
Leergewicht (kg) 170–176
Vorgängermodell Astore
Nachfolgemodell Nuovo Falcone
Moto Guzzi Falcone Turismo (1960)

Die Moto Guzzi Falcone ist ein Motorrad, das die italienische Firma Moto Guzzi von 1950 bis 1967 herstellte. „Falcone“ bedeutet im Deutschen „Falke“.[1]

1950 wurde die Falcone als sportlichere Version der Astore vorgestellt. Von dieser unterschied sie sich durch eine modernere Tankform, andere Stoßdämpfer hinten und vor allen Dingen durch einen etwas leistungsfähigeren Motor. Zunächst gab es nur ein Modell mit dem Namen „Falcone“.

1953 lief die Fertigung der Astore aus. Die Falcone wurde in Falcone Sport umbenannt und unverändert weitergebaut. Als Ersatz für die einfachere, günstigere Astore wurde nun parallel eine Falcone Turismo angeboten, deren Motor dem der Astore entsprach.[1]

Mit nur wenigen Veränderungen, wie der Form des Auspufftopfes oder der Farbgestaltung des Tanks, wurden beide Modelle bis 1967 gebaut. Sie wurden unter anderem auch in großem Umfang von der italienischen Polizei und Zollverwaltung sowie vom Militär eingesetzt, teilweise mit entsprechender Sonderausstattung. Betrug der Verkaufspreis für die Falcone 1951 noch 482.000 Lire, so sank er später bis auf 419.000 Lire für die Falcone Sport und 399.000 Lire für die Falcone Turismo.[1]

Die Fertigung der Falcone Sport wurde 1964 eingestellt. Mit dem Erscheinen der ersten zweizylindrigen Moto Guzzi in Serienfertigung, der V7, lief 1967 auch die Fertigung der Falcone Turismo aus. Zwei Jahre später wurde mit der Nuovo Falcone ein Nachfolger mit liegendem Einzylindermotor angeboten.

Motor und Antrieb

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Die Falcone hat einen luftgekühlten Einzylinder-Viertaktmotor mit liegendem Zylinder. Auf dem linken Stumpf der zweifach gelagerten Kurbelwelle befindet sich ein glattflächiges Schwungrad, das außerhalb des Gehäuses läuft. Ein dahinter angebrachtes Stirnrad treibt den Korb der auf der Getriebeeingangswelle montierten Mehrscheiben-Ölbadkupplung an. Das schrägverzahnte Vierganggetriebe ist mit einer Schaltwippe an der rechten Motorseite zu bedienen; der erste Gang liegt (im Unterschied zur Astore) oben. Die Schaltwippe ist durch eine Koppelstange mit dem Vorwähler des Getriebes verbunden. Mit dem Hinterrad ist das Getriebe durch eine Rollenkette verbunden.[2]

Die beiden hängenden Ventile sind über Stoßstangen und Kipphebel von der unten liegenden Nockenwelle angesteuert. Zum Abstellen des Motors werden die Stoßstangen über einen Ventilausheber nach vorne gedrückt, sodass beide Ventile öffnen. Der Magnetzünder ist durch ein Stirnradgetriebe auf der rechten Motorseite angetrieben. Anfangs wurde der Zündzeitpunkt von Hand verstellt, später gab es eine automatische Zündverstellung.[2][1]

Die Gemischaufbereitung bewerkstelligt ein Flachstromvergaser mit Rundschieber und ohne Luftfilter. Bei der Falcone Sport hat der Vergaser 29 mm Durchlass, bei der Falcone Turismo 27 mm. Das verchromte Auspuffrohr ist an der rechten Maschinenseite nach hinten gezogen und hat einen Schalldämpfer in Zigarrenform. Bei den frühen Modellen endet das Auspuffrohr in einem Schwalbenschwanz, bei den späteren in einem glatten Rohr.[1]

Rahmen und Fahrwerk

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Die Falcone hat einen Doppelschleifen-Rohr-/Blechrahmen mit Heckausleger. Die Hinterradschwinge besitzt eine Cantileverfederung mit am Heckausleger scherenartig abgestützten Reibungsdämpfern. Die Federn liegen waagerecht unter dem Motor. Das Vorderrad sitzt in einer Upside-Down-Gabel.[2]

Der Benzintank hat ein Volumen von 17,5 Litern, der darunter liegende Öltank eines von 3,0 Litern. Der Öltank ist durch verchromte Kupferleitungen mit dem Zylinderkopf und der Ölpumpe im Trockensumpf des Motors verbunden.[1][2]

Räder und Bremsen

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Die 19″-Räder sind als Drahtspeichenräder ausgeführt und besitzen Halbnaben-Trommelbremsen. Die hintere Bremse wird über einen Fußhebel an der linken Motorseite und ein Gestänge bedient, die vordere mit einem Seilzug vom Lenker aus. Die Fußrasten der Falcone Sport sind weiter hinten angebracht als bei der Falcone Turismo. Dementsprechend ist der Bremsfußhebel beim Sportmodell mit der Fußspitze, beim Tourenmodell mit dem Hacken zu bedienen.

Motor-/Getriebegehäuse, der Zylinder und der Zylinderkopf sind aus Aluminium gefertigt. Der Rahmen, die Vorderradgabel, der Tank, die Schutzbleche und die Hinterradschwinge dagegen sind aus Stahlblech.

Lackierung, Oberflächenbehandlung und Embleme

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Alle zivilen Falcone-Modelle sind – mit Ausnahme der Aluminiumteile – in feuerrot (ähnlich RAL 3000) lackiert. Bei der Falcone ab 1950 und der Falcone Sport ab 1953 ist der Tank verchromt und teillackiert. Bei der Falcone Turismo sind die Kniekissenimitationen an den Tankseiten, die beim Sportmodell verchromt sind, schwarz lackiert. Beide Modelle können an Tank, Schutzblechen und Werkzeugbehältern goldfarbene und schwarze Linierungen haben. Gelegentlich wurde darauf jedoch ganz oder teilweise verzichtet, ebenso wie auf die schwarze Lackierung der Kniekissenimitationen.

An den Tankseiten der Maschinen finden sich goldfarbene Moto-Guzzi-Embleme als Abziehbilder.

Technische Daten

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Typ[1][2] Falcone Turismo Falcone Sport
Bauzeitraum 1953–1967 1950–1964
Hubraum 498,4 cm³ 498,4 cm³
Bohrung × Hub 88 mm × 82 mm 88 mm × 82 mm
Verdichtung 5,5 : 1 6,5 : 1
Leistung 18,9 PS (13,9 kW) 23,0 PS (17,0 kW)
bei Drehzahl 4300/min. 4500/min.
Getriebe 4-Gang 4-Gang
Radstand 1500 mm 1500 mm
Maße (L × B × H) 2260 mm × 760 mm × 960 mm 2260 mm × 665 mm × 960 mm
Leergewicht 176 kg 170 kg
Reifen vorne / hinten 3,50″ × 19″ / 3,50″ × 19″ 3,25″ × 19″ / 3,50″ × 19″
Bremsen vorne/hinten Trommeln, 180 mm/180 mm Trommeln, 180 mm/180 mm
Höchstgeschwindigkeit 120 km/h 135 km/h
Benzinverbrauch ca. 4,50 l / 100 km ca. 5,00 l / 100 km
Commons: Moto Guzzi Falcone – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen und Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Mario Colombo: Moto Guzzi. 2. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1990. ISBN 3-613-01274-X
  2. a b c d e Falcone 500 c.c. Sport- und Tourenausführung – Handbuch für folgende Arbeiten: Zerlegen – Wartung – Zusammenbau. Moto Falcone – Doris Mayer, Ohlstadt ca. 1986