Musikjahr 1725

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Liste der Musikjahre
◄◄1721172217231724Musikjahr 1725 | 1726 | 1727 | 1728 | 1729 |  | ►►
Weitere Ereignisse

Musikjahr 1725
Antonio Vivaldi Antonio Vivaldi, Kupferstich von F. M. La Cave (1725).

Antonio Vivaldi veröffentlicht 1725 seine Violinkonzerte Die vier Jahreszeiten als Teil der Sammlung Il cimento dell’armonia e dell’inventione (Das Wagnis von Harmonie und Erfindung).

Dieser Artikel behandelt das Musikjahr 1725.

Johann Sebastian Bach

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Seite aus dem zweiten Notenbüchlein Notenbüchlein der Anna Magdalena Bach (1725), Nr. 1: J. S. Bach, Partita a-moll BWV 827, S. 2

Georg Friedrich Händel

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alessandro Scarlatti

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Domenico Scarlatti

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Domenico Scarlatti ist seit 1719 in Lissabon Musiklehrer und Hofkapellmeister am Hofe des frommen und verschwendungssüchtigen Königs Johann V. Scarlatti hat hier vor allem geistliche Vokalwerke zu liefern und schreibt auch einige weltliche Serenatas. Er unterrichtet außerdem den jüngeren Bruder des Königs Dom António (1695–1757) und die an Asthma leidende portugiesische Prinzessin Maria Bárbara de Bragança am Cembalo, die sich als hochbegabte Musikliebhaberin erweist.
  • Während seiner portugiesischen Zeit unternimmt Scarlatti drei Reisen nach Italien, die erste 1724 und die zweite 1725 kurz vor dem Tode seines Vaters. Bei seiner zweiten Reise lernt er Johann Joachim Quantz und Johann Adolph Hasse kennen.

Georg Philipp Telemann

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Georg Philipp Telemann ist seit 1721 Cantor Johannei und Director Musices der Stadt Hamburg, eines der angesehensten musikalischen Ämter Deutschlands. In diesem Amt verpflichtet sich Telemann zur Komposition von zwei Kantaten wöchentlich und einer Passion pro Jahr, in späteren Jahren greift er allerdings bei seinen Kantaten auf frühere Werke zurück. Daneben komponiert er zahlreiche Musiken für private und öffentliche Anlässe, etwa für Gedenktage und Hochzeiten. Außerdem hat er im Vorjahr für ein Jahresgehalt von 300 Talern auch die Leitung der Hamburgischen Oper am Gänsemarkt übernommen, baut das bereits 1660 von Matthias Weckmann gegründete, aber mittlerweile nicht mehr konzertierende Collegium musicum neu auf und übernimmt zusätzlich eine Stelle als Kapellmeister von Haus aus für den Hof des Markgrafen von Bayreuth. Dorthin liefert er von Zeit zu Zeit Instrumentalmusik sowie eine Oper jährlich.
  • Um den Anforderungen der sehr zahlreichen kleineren Kirchen sowie den Lehrzwecken für den Hausgebrauch gerecht zu werden, veröffentlicht Telemann auch Kantatensammlungen in kammermusikalischer Besetzung, wie Der harmonische Gottesdienst (1725–26). Eine Fortsetzung hiervon wird 1731–32 erscheinen.
  • Auch in seiner neuen Heimatstadt lässt Telemann die Verbindungen nach Thüringen nicht abreißen. Er dient dem Herzog von Sachsen-Eisenach ab 1725 als Agent und berichtet dem Eisenacher Hof über Neuigkeiten aus Hamburg. Erst 1730 wird er diese Stelle an den Arzt Christian Ernst Endter abgeben.
  • 27. September: Das musikalische Lustspiel Pimpinone oder Die ungleiche Heirat von Telemann wird gleichzeitig mit einer deutschen Bearbeitung von Händels Tamerlano am Theater am Gänsemarkt in Hamburg uraufgeführt. Das Libretto stammt von Johann Philipp Praetorius nach einer Vorlage von Pietro Pariati. Das Werk weckt Begeisterung beim Publikum und wird Telemanns größter Bühnenerfolg.

Antonio Vivaldi

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere biografische Ereignisse

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 17. März: In Paris wird erstmals eine öffentliche Konzertveranstaltung, das Concert spirituel durchgeführt. Auf dem Programm des ersten Konzerts steht ein Concerto grosso von Arcangelo Corelli und zwei Motetten von Michel-Richard Delalande. Die Konzerte finden im Konzertsaal (Salle des Cent-Suisses) des Tuilerienpalastes statt, einem Saal von 17 m Breite, 19 m Länge und einer Höhe von neun Metern, in dem bis zu 100 Musiker und 1.800 Zuhörer Platz finden. Das Concert spirituel wird bis 1791 zur dauerhaften Einrichtung und wegweisend für den Musikgeschmack im Frankreich des 18. Jahrhunderts. Vor dem Entstehen der Concerts spirituels war es in Paris schwierig, öffentliche Konzerte zu organisieren, wegen eines Privilegs, welches die königliche Musikakademie (Académie royale de musique) hat. Die neue Konzertreihe wird durch den Komponisten und Oboisten Anne Danican Philidor (1681–1728, Bruder von François-André Danican Philidor) der königlichen Kapelle ins Leben gerufen, der die Erlaubnis hierzu von König Louis XV. und von der Akademie unter folgenden Bedingungen erhalten hat: Die Konzerte dürfen nur an Tagen, an denen die Oper wegen katholischer Feiertage nicht spielt, abgehalten werden, dies sind etwa 30 Tage im Jahr. Außerdem ist der königlichen Musikakademie eine erhebliche Geldsumme zu entrichten.
Leonardo Vinci – La Rosmira fedele – Titelseite des Librettos – Venedig 1725

Uraufführungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Georg Friedrich Händel – L’Elpidia, ovvero Li rivali generosi – Titelseite des Librettos – London 1725
Georg Friedrich Händel – Tamerlan – Titelseite des Librettos – Hamburg 1725
  • 20. Januar: Die Uraufführung der Oper Berenice von Giuseppe Maria Orlandini auf das Libretto von Benedetto Pasqualigo nach Jean Racine wird im Teatro San Giovanni Grisostomo in Venedig uraufgeführt. Drei Arien der Oper werden in Georg Friedrich Händels Pasticcio L’Elpidia, ovvero Li rivali generosi verwendet.
  • 31. Januar: Das Dramma per musica in drei Akten La Rosmira fedele von Leonardo Vinci (Musik) mit einem Libretto von Silvio Stampiglia wird im Teatro San Giovanni Grisostomo in Venedig uraufgeführt.
  • 07. Februar: Die Uraufführung des Singspiels in drei Akten mit Prolog und Epilog Bretislaus, oder Die siegende Beständigkeit von Reinhard Keiser erfolgt am Theater am Gänsemarkt in Hamburg. Das Libretto stammt von Johann Philipp Praetorius. Das Singspiel, das Arien von Giuseppe Maria Orlandini, Giovanni Bononcini und C. von Wich enthält, wird anlässlich der Vermählung Herzogs Carl Friedrichs von Schleswig-Holstein mit Prinzessin Anna Petrowna aufgeführt.
  • 13. Februar: Das Dramma per musica Rodelinda von Georg Friedrich Händel wird mit großem Erfolg von der Royal Academy of Music am King’s Theatre am Londoner Haymarket uraufgeführt. Das Libretto stammt von Nicola Francesco Haym nach einem von Antonio Salvi bearbeiteten Theaterstück von Pierre Corneille.
  • 11. Mai: Das Pasticcio L’Elpidia, ovvero Li rivali generosi von Leonardo Vinci und Giuseppe Maria Orlandini, bearbeitet von Georg Friedrich Händel, nach einem Libretto von Apostolo Zeno, wird am King’s Theatre in London uraufgeführt. Bei der Uraufführung der Royal Academy of Music singen unter anderem Senesino, Giuseppe Maria Boschi und Francesca Cuzzoni.
    Georg Friedrich Händel – Rodelinda – Ouverture Klavierauszug – John Walsh 1760
  • 20. Juni: Das scherzhafte Singspiel in fünf Akten Der Hamburger Jahrmarkt oder Der glückliche Betrug von Reinhard Keiser auf das Libretto von Johann Philipp Praetorius wird uraufgeführt.
  • 28. August: Die Uraufführung der Oper Semiramide in Ascalona von Antonio Caldara mit dem Libretto von Apostolo Zeno findet in Wien statt.
  • 27. September: Das musikalische Lustspiel Pimpinone oder Die ungleiche Heirat von Georg Philipp Telemann wird gleichzeitig mit einer deutschen Bearbeitung von Händels Tamerlano am Theater am Gänsemarkt in Hamburg uraufgeführt. Das Libretto stammt von Johann Philipp Praetorius nach einer Vorlage von Pietro Pariati. Das Werk weckt Begeisterung beim Publikum und wird Telemanns größter Bühnenerfolg.
  • 22. Oktober: Uraufführung des Singspiels in fünf Akten mit Prolog Die Hamburger Schlacht-Zeit, oder Der mißgelungene Betrug von Reinhard Keiser auf das Libretto von Johann Philipp Praetorius am Theater am Gänsemarkt in Hamburg. Die Oper wird nach einmaliger Aufführung von der Behörde verboten
  • 04. November: Die Uraufführung der Oper Il Venceslao von Antonio Caldara mit dem Libretto von Apostolo Zeno findet am Hoftheater in Wien statt.
  • 26. Dezember: Nicola Porporas Oper Siface mit dem Libretto von Pietro Metastasio wird am gleichen Abend am Teatro Regio Ducale in Mailand und am Teatro San Giovanni Crisostomo in Venedig uraufgeführt.
  • Jacques AubertLa Reine des Péris (Libretto von Fuzelier; Uraufführung in Paris)
  • Benedetto Marcello
    • Le nozze di Giove e Giunone (Serenata; Uraufführung in Wien unter dem Titel Nasce per viver zum Namenstag von Karl VI.)
    • Calisto in orsa (Pastorale, Uraufführung voraussichtlich 1725)
  • Nicola Antonio Porpora
  • Antonio Vivaldi
    • L’inganno trionfante in amore (RV 721, komponiert spätestens 1725)
    • Didone abbandonata (Pasticcio, RV Anh. 118)
    • L’innocenza giustificata (Pasticcio, RV Anh. 120)[1]
  • Johann Sebastian Bach – Oster-Oratorium (BWV 249)[2]
  • Francesco FeoPer i Defunti
  • Johann MatthesonDas gottseelige Geheimniß (Libretto von Neumeister; Uraufführung in Hamburg)
  • Georg Philipp Telemann – Jesu, deine tiefen Wunden (TWV 5:10)

Instrumentalmusik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Giuseppe Matteo Alberti – 12 Sinfonie a quattro op. 2 (Le Cène, Amsterdam 1725)
  • Willem de Fesch – Op. 4: 6 Sonate für Violine und Basso continuo (B. c.), 6 Sonate für 2 Violoncelli (1725; publiziert im Selbstverlag Amsterdam 1726)
  • Georg Friedrich Händel
    • Flötensonate g-Moll (HWV 360, komponiert 1725–26)
    • Flötensonate F-Dur (HWV 369, komponiert 1725–26)[3]
  • Marin MaraisPièces de viole, 5. Buch (1725; Stücke für Gambe solo und b.c.)

Cembalo u. ä.

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Johann Sebastian Bach – genaue Entstehungszeit der meisten Orgelwerke ist nicht bekannt.[2]

Instrumentenbau

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geburtsdatum gesichert

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Genaues Geburtsdatum unbekannt

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Todesdatum gesichert

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Alessandro Scarlatti
  • 26. Januar: Silvio Stampiglia, italienischer Dichter und Librettist, kaiserlicher Hofdichter (* 1664)
  • 06. Februar: Johann Philipp Krieger, deutscher Komponist, Organist und Kapellmeister (* 1649)
  • 14. Februar: Ferdinand Fischer, österreichischer Lautenspieler, Komponist, Musikarchivar und Geistlicher (* 1652)
  • 12. Juni: Mathias Öttl, deutsch-österreichischer Komponist und Chorregent (* 1675)
  • 14. September: Ortensio Mauro, italienischer Schriftsteller und Librettist (* 1634)
  • 24. September: Pierre Chédeville, französischer Musette-Virtuose (* 1694)
  • 24. Oktober: Alessandro Scarlatti, italienischer Komponist (* 1660)

Genaues Todesdatum unbekannt

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Portal: Musik – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Musik
Commons: Musik 1725 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Libretti 1725 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Antonio Vivaldi – Werke sortiert nach Entstehungszeit. In: Klassika.info. Abgerufen am 10. Dezember 2018.
  2. a b Johann Sebastian Bach – Werke sortiert nach Entstehungszeit. In: Klassika.info. Abgerufen am 10. Dezember 2018.
  3. Georg Friedrich Händel – Werke sortiert nach Entstehungszeit. In: Klassik.info. Abgerufen am 10. Dezember 2018.