Naturschutzgebiet An der Kleppwiese
Das Naturschutzgebiet An der Kleppwiese mit einer Größe von 2,52 ha liegt südlich von Canstein im Stadtgebiet von Marsberg im Hochsauerlandkreis. Es wurde 2008 mit dem Landschaftsplan Marsberg als Naturschutzgebiet (NSG) ausgewiesen. Das NSG liegt an der Westseite des Klepptales. Das NSG liegt nur etwa 50 m nördlich der Stadt-, Kreis- und Landesgrenze.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das NSG umfasst Kalkmagerrasen, Gebüsch- und Wald-Bereiche. Die Kalkmagerrasen sind großteils stark zugewachsen. Ein Gehölzriegel trennt den Magerrasen in eine westliche und eine östliche Teilfläche. Die westliche Fläche am Oberhang ist felsiger und mit vielen Wacholderbüschen bestanden. Beide Teile weisen aber eine gesellschaftstypische Kalkhalbtrockenrasen-Vegetation auf mit der entsprechend artenreichen Flora, die viele seltene und gefährdete Arten umfasst. Im Südteil des NSG wurde eine intensiv genutzte Rinderweide einbezogen, welche aus einem Magerrasen hervorging. Die Rinderweide ist mit kleinen Felsbereichen durchsetzt. Nach Norden geht der Halbtrockenrasen in ein Gehölz über, das höchstwahrscheinlich aus Niederwaldnutzung hervorgegangen ist und von starken, fast durchgängig mehrstämmigen Hainbuchen dominiert wird. Es wird von einer Bodenhohlform durchzogen, die augenscheinlich einen ehemaligen Hohlweg kennzeichnet. Zwischen Gehölz und Halbtrockenrasen hat sich ein breiter südostexponierter Waldmantel aus unterschiedlichen Straucharten entwickelt.
Pflanzenarten im NSG
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen dokumentierte im Schutzgebiet Pflanzenarten wie Acker-Witwenblume, Breitblättriger Thymian, Echte Nelkenwurz, Echte Schlüsselblume, Echter Kreuzdorn, Echtes Johanniskraut, Echtes Labkraut, Gefleckter Aronstab, Gewöhnlicher Liguster, Kleine Bibernelle, Kleiner Odermennig, Kleiner Wiesenknopf, Kleines Habichtskraut, Magerwiesen-Margerite, Mittlerer Wegerich, Pastinak, Rundblättrige Glockenblume, Ruprechtskraut, Wacholder, Wald-Bingelkraut, Wald-Erdbeere, Wald-Gerste, Waldmeister und Wirbeldost.
Schutzzweck
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landschaftsplan beschreibt den Schutzzweck des NSG wie folgt: „Erhaltung und Optimierung eines artenreichen Biotopkomplexes aus Kalkmagerrasen mit Gehölzstrukturen trocken-warmer Standorte in seiner kulturlandschaftlichen Bedeutung und in seiner Habitatfunktion für etliche gefährdete Pflanzen- und darauf angewiesene Insektenarten; Sicherung der überkommenen Grünlandnutzung bzw. Installierung von Pflegemaßnahmen auf aufgabegefährdeten Standorten durch Vertragsangebote zur Erhaltung dieses Biotopmosaiks.“
Naturschutzmaßnahmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landschaftsplan dokumentiert 2008 zu notwendigen Maßnahmen im NSG nach der Ausweisung: „...um es als wertvollen Trittsteinbiotop im Rahmen des Kalkmagerrasen-Verbundes im Planungsraum zu erhalten, sind Pflegemaßnahmen erforderlich (Schaf-/Ziegenbeweidung oder gelegentliche Mahd mit Zurückdrängung des Gehölzaufwuchses). Dagegen ist im Südteil eine extensivere Nutzung sinnvoll, wie sie augenscheinlich früher erfolgte.“ Der Landschaftsplan führt daher als Entwicklungsmaßnahme auf: „Eine Ausbreitung von Gehölzen auf die Magergrünlandanteile ist durch Beweidung oder spezielle Pflegemaßnahmen zu unterbinden (§ 26 LG).“
2020 pachtete die Biologische Station Hochsauerlandkreis eine brachgefallene 1,5 ha große stark verbuschte Grünlandfläche im mittleren Bereich des NSG. Der Landschaftspflegetrupp der Biologische Station Hochsauerlandkreis arbeitete auf dieser Fläche im Winter 2020/2021 um eine Zauntrassen und den am östlichen Hang liegen Magerrasen mit der Motorsäge freizustellen. Der alten Zaun an Südseite der Fläche war total im Gebüsch verschwunden. Um halbwegs vernünftig arbeiten zu können, musste zuerst der Stacheldraht des alten Zaunes entfernt werden.[1]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hochsauerlandkreis – Untere Landschaftsbehörde: Landschaftsplan Marsberg (PDF; 1,2 MB). Meschede 2008, S. 21–26 + 67.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Naturschutzgebiet „An der Kleppwiese“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Martin Lindner: Pflegeeinsätze des Landschaftspflegetrupps der Biologischen Station im Winter 2020/21 auf Grünlandgebieten Irrgeister 2021, 38. Jahrgang, S. 54–57.
Koordinaten: 51° 23′ 42″ N, 8° 54′ 35″ O