Naturschutzgebiet Brandiger Berg
Das Naturschutzgebiet Brandiger Berg mit einer Größe von 39,1 ha liegt westlich von Beringhausen im Stadtgebiet von Marsberg im Hochsauerlandkreis. Das Gebiet wurde 2001 mit dem Landschaftsplan Hoppecketal durch den Hochsauerlandkreis als Naturschutzgebiet (NSG) ausgewiesen. Das NSG stellt eine Teilfläche des Fauna-Flora-Habitat-Gebietes (FFH) Gewässersystem Diemel und Hoppecke (Natura 2000-Nr. DE-4617-302) im Europäischen Schutzgebietssystem nach Natura 2000 mit 588 ha Größe dar. Östlich grenzt direkt das Landschaftsschutzgebiet Enkenberg an.
Gebietsbeschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beim NSG handelt es sich um einen Waldbereich an der Südwestflanke des Enkenberges. Der Wald besteht aus Rotbuchenwald mit Rotfichtenbereichen. Die Hälfte der Waldbereiche weisen Merkmale ehemaliger Niederwaldnutzung auf. In diesen Niederwäldern ist nutzungsbedingt die Hainbuche beigemischt. Die zumeist artenreiche Krautschicht der Buchenwälder variiert in Abhängigkeit von Exposition, Hangneigung und Ausgangsgestein. Überwiegend kommen Waldmeister-Buchenwälder, teilweise auch Hainsimsen- und Waldgerste-Buchenwälder vor. Neben natürlichen Felsbereichen gibt es mehrere kleinere ehemalige Steinbrüche. Ein bruch mit einem großen, praktisch vegetationslosen Abgrabungsgewässer.
Schutzzweck
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das NSG soll den dortigen Wald schützen. Wie bei allen Naturschutzgebieten in Deutschland wurde in der Schutzausweisung darauf hingewiesen, dass das Gebiet „wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und Schönheit des Gebietes“ zum Naturschutzgebiet wurde.
Besondere Schutzmaßnahmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im NSG kaufte die Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege 1990 im Landschaftsschutzgebiet Enkenberg, direkt ans NSG angrenzend, Grünland an. Dieses Grünland wird vom Verein für Natur- und Vogelschutz im Hochsauerlandkreis (VNV) betreut und mit vereinseigenem Roten Höhenvieh beweidet.[1]
2016 wurde der Eingang eines Fledermausquartiers durch den Landschaftspflegetrupp der Biologischen Station HSK ist tagelanger aufwendiger Arbeit gesichert.[2]
2017 kaufte der VNV eine Buchenwaldfläche mit 1,01 ha Flächengröße an, die anschließend aus der forstlichen Nutzung genommen wurde.[3]
Wert des Schutzgebietes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Biotopkataster Nordrhein-Westfalen vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen führt zum Wert aus: „Das NSG Brandiger Berg mit angrenzenden Flächen ist als Teil des FFH-Gebietes "Gewässersystem Diemel und Hoppecke" von internationaler Bedeutung. Er ist unverzichtbarer Bestandteil des Biotopverbundsytems von naturnahen Wäldern und Felslebensräumen in diesem FFH-Gebiet.“
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hochsauerlandkreis – Untere Landschaftsbehörde: Landschaftsplan Hoppecketal (PDF; 1,2 MB), Meschede 2001, S. 21–25 u. 102.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Naturschutzgebiet „Brandiger Berg“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege: Jahresbericht 2019. Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege, Düsseldorf 2019, S. 62
- ↑ Martin Lindner: Sicherung eines Fledermausquartiers durch den Landschaftspflegetrupp der Biologischen Station HSK. Irrgeister 33, 2017: 32-35.
- ↑ Werner Schubert: Ankauf einer Waldfläche im FFH-Gebiet Gewässersystem Diemel und Hoppecke (NSG Brandiger Berg). Irrgeister 34, 2017: 56-57.
Koordinaten: 51° 24′ 43″ N, 8° 43′ 36″ O