Neudorfer Mühle

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Neudorfermühle (Ansbach))
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Neudorfer Mühle
Kreisfreie Stadt Ansbach
Koordinaten: 49° 19′ N, 10° 30′ OKoordinaten: 49° 18′ 53″ N, 10° 30′ 28″ O
Höhe: 426 m ü. NHN
Postleitzahl: 91522
Vorwahl: 0981
Neudorfer Mühle
Neudorfer Mühle

Neudorfer Mühle ist ein Wohnplatz der kreisfreien Stadt Ansbach (Mittelfranken, Bayern). Neudorfer Mühle liegt in der Gemarkung Schalkhausen.[1]

Die Einöde besteht aus zwei Wohn- und sieben Nebengebäuden. Sie liegt am Onolzbach und einem namenlosen Bach, der dort als rechter Zufluss des Onolzbachs mündet. Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Neudorf (0,6 km nordwestlich) bzw. zur Scheermühle (1,5 km südöstlich).[2]

Im Salbuch des Fürstentums Ansbach von 1684 wurde die Neudorfer Mühle aufgelistet. Sie lag im Fraischbezirk des Hofkastenamtes Ansbach. Dieses war zugleich Grundherr des Anwesens.[3] An den Verhältnissen änderte sich bis zum Ende des Alten Reichs nichts. Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Ansbach erhielt die Mühle bei der Vergabe der Hausnummern die Nr. 1 des Ortes Neudorf.[4] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[5]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde die Neudorfer Mühle dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Schalkhausen und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Schalkhausen zugeordnet.[6] Im 19. Jahrhundert gehörten zum Anwesen zahlreiche Parzellen Acker- und Wiesenflächen.[7] In den amtlichen Verzeichnissen nach 1885 wird die Neudorfer Mühle nicht mehr aufgelistet.

Am 1. Juli 1972 wurde die Neudorfer Mühle im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Ansbach eingegliedert.[5]

  • Neudorf 1: ehemalige Wassermühle, Wohn- und Mühlgebäude, eingeschossiger Bau mit Steildach, mit rückwärtigem dreigeschossigem Anbau mit flachem Satteldach, im Kern 16. Jahrhundert, im 18. Jahrhundert erneuert (bezeichnet 1787); Nebengebäude, Scheune und anschließendes Stallgebäude, eingeschossige Satteldachbauten, teilweise Fachwerk, zweite Hälfte 19. Jahrhundert; ehemaliges Austragshaus, zweigeschossiger Satteldachbau, bezeichnet 1859.

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr 001836 001840 001861 001871 001885
Einwohner 6 9  * 8 15
Häuser[8] 1 2 2
Quelle [9] [10] [11] [12] [13]
* 
Ort wird zu Neudorf gerechnet.

Der Ort ist evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Nikolaus (Schalkhausen) gepfarrt.[4] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Ludwig (Ansbach) gepfarrt.

  1. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. Oktober 2024.
  2. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 21. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  3. Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 128, 2509. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 688.
  4. a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 890.
  5. a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1008 f.
  6. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
  7. Bayerische Uraufnahme. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. Oktober 2024.
  8. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1840 wurden diese als Häuser bezeichnet, 1836 und 1885 als Wohngebäude.
  9. Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 137.
  10. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 45 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 986, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1151, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1091 (Digitalisat).