Neuses bei Windsbach
Neuses bei Windsbach Stadt Windsbach
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Koordinaten: | 49° 15′ N, 10° 48′ O |
Höhe: | 381 (379–396) m ü. NHN |
Einwohner: | 120 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91575 |
Vorwahl: | 09871 |
Ortsansicht von Bechhofen gesehen
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Neuses bei Windsbach (fränkisch: Naises[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Windsbach im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[3] Neuses liegt in der Gemarkung Wernsbach.[4]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt an der Fränkischen Rezat. Im Südwesten liegt das Wolfsgrundtal. Die dem Ort nächstgelegenen Fluren lauten Keilfeld, Hohe Straße, Luderbuck, Wolfsgründle, Kuhtrieb, Hirtenbuck und Hasenbuck. Die Staatsstraße 2223 führt nach Windsbach (1,6 km südöstlich) bzw. nach Bechhofen (1,2 km nordwestlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Wernsbach (1 km nördlich), nach Windsbach (1,7 km südöstlich) und über die Hopfenmühle nach Sauernheim (3 km westlich).[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei Neuses wurden Scherben aus der Urnenfelderzeit gefunden.[6]
1132 wurde ein „Chunrat de Niusaze“ erwähnt, womit erstmals auch der Ort bezeugt wird. Der Ortsname bedeutet neuer Wohnsitz.[2] Das Kloster Heilsbronn erwarb dort nach und nach fünf Anwesen.[7]
Im 16-Punkte-Bericht des Oberamts Windsbach aus dem Jahr 1608 wurden für Neuses 10 Mannschaften verzeichnet: 2 Güter gehörten dem Rat zu Windsbach, 3 Höfe und 2 Güter dem Klosterverwalteramt Heilsbronn, 1 Hof dem eichstättischen Kastenamt Abenberg, 1 Gut Rieter von Kornburg und 1 Mühle und 2 Höfe der Reichsstadt Nürnberg. Außerdem gab es ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Kasten- und Stadtvogteiamt Windsbach aus.[8] Im 16-Punkte-Bericht des Klosteramts Heilsbronn, ebenfalls aus dem Jahr 1608, wurden nur 4 Heilsbronner Anwesen angegeben (3 Höfe und 1 Köblergut).[9]
Der letzte Wolf in der Gegend wurde 1686 in Neuses getötet. Er wollte gerade einen Hahn anspringen und fiel dabei in einen schlecht abgedeckten Brunnen. Der „Neusemer Wolf“ taucht auch im Wappen der ehemaligen Gemeinde Wernsbach auf, zu der Neuses gehörte.[10]
In der Amtsbeschreibung des Pflegamtes Lichtenau aus dem Jahr 1748 wurden für den Ort 13 Untertansfamilien angegeben, wovon 2 der Hauptmannschaft Immeldorf des Pflegamtes unterstanden und die übrigen anderen Grundherren.[11]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Neuses 12 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das brandenburg-ansbachische Kasten- und Stadtvogteiamt Windsbach aus. Grundherren waren das Fürstentum Ansbach (Kastenamt Windsbach: 1 Gut, 1 Wirtshaus; Klosterverwalteramt Heilsbronn: 1 Hof, 2 Höflein, 1 Gut), die Reichsstadt Nürnberg (St.-Klara-Klosteramt: 1 Mühlgut, Spital- und Katharinenklosteramt: 1 Hof), das Hochstift Eichstätt (Kastenamt Abenberg: 1 Gut; Kastenamt Spalt: 1 Gut) und die Rieter’sche Stiftungsverwaltung Kornburg (1 Gut).[12] Es gab zu dieser Zeit 13 Untertansfamilien, von denen 8 ansbachisch waren.[13][14] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Windsbach.[15]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Neuses dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Immeldorf und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Immeldorf zugeordnet.[16] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Neuses in die neu gebildete Ruralgemeinde Wernsbach umgemeindet. Am 1. Januar 1972 wurde Neuses im Zuge der Gebietsreform nach Windsbach eingemeindet.[15]
Baudenkmal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haus Nr. 40: Wohnstallhaus mit eingeschossigem Satteldachbau und Fachwerkgiebel aus dem 18. Jahrhundert; der Quergiebel wurde 1815 ausgebaut.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 90 | 94 | 116 | 105 | 112 | 116 | 117 | 206 | 152 | 142 | 120 |
Häuser[17] | 16 | 18 | 22 | 22 | 21 | 31 | 30 | 33 | |||
Quelle | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [24] | [25] | [26] | [27] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einwohner waren ursprünglich nach St. Maria (Großhaslach) gepfarrt, von 1473 bis 1545 nach St. Kunigund (Reuth), von 1545 bis 1603 nach St. Michael (Weißenbronn). Seit 1603 sind die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession nach St. Margareta (Windsbach) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Bonifatius (Windsbach) gepfarrt.[26][28]
Bilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Ortsmitte
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Bei leichtem Hochwasser
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Altes Haus
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Im Ort
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Kriegerdenkmal
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Neuses. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 775 (Digitalisat).
- Karl Dunz: Windsbach – Heimat und Kulturgeschichte der Stadt mit allen Ortsteilen. Neuendettelsau 1985, OCLC 633891512, S. 266–270.
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, OCLC 872378821, S. 141.
- Georg Paul Hönn: Neuses. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 356 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 243–247 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stadtteile > Neuses. In: windsbach.de. Abgerufen am 15. Juni 2023.
- Neuses b.Windsbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 19. November 2021.
- Neuses b.Windsbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. September 2019.
- Neuses b.Windsbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 19. November 2021.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 333 (Digitalisat).
- ↑ a b E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 141.
- ↑ Gemeinde Windsbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 14. Juli 2021.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 30. September 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 14. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 23.
- ↑ G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 243ff.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 43/1, 17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 731f.
Das Anwesen, das dem Kastenamt Abenberg laut dem 16-Punkte-Bericht unterstehen soll, wurde im Salbuch des Spalter Kollegiatstiftes von 1619 für Neuses als Gut aufgelistet. Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 114. - ↑ Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 43/2, 12. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 739.
- ↑ K. Dunz: Windsbach, S. 268ff.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 746.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 893.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Neuses b. Windspach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 407 (Digitalisat).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 775.
- ↑ a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1015.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 64 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 154 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1044, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1210, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1096 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1162 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1199 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1032 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 760 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 172 (Digitalisat).
- ↑ Pfarrverband Wolframs-Eschenbach. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 13. März 2023.