Olympische Sommerspiele 1956/Leichtathletik – 1500 m (Männer)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 1500-Meter-Lauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 37 Athleten aus 22 Ländern
Wettkampfort Melbourne Cricket Ground
Wettkampfphase 29. November 1956 (Vorläufe)
1. Dezember 1956 (Finale)
Medaillengewinner
Ron Delany (Irland IRL)
Klaus Richtzenhain (Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch 1956 DEU)
John Landy (Australien AUS)
Melbourne Cricket Ground, Olympiastadion (hier im Jahr 2008)

Der 1500-Meter-Lauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne wurde am 29. November und 1. Dezember 1956 im Melbourne Cricket Ground ausgetragen. 37 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Ire Ron Delany. Er gewann vor dem Deutschen Klaus Richtzenhain und dem Australier John Landy.

Schweizer und österreichische Athleten nahmen nicht teil. Zwei weitere deutsche Starter scheiterten in der Vorrunde: Günter Dohrow als Neunter in Lauf zwei und Siegfried Herrmann in Lauf drei, der das Rennen aufgeben musste.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 3:40,6 min István Rózsavölgyi (Ungarn 1949 Ungarn) Tata, Ungarn 3. August 1956[1]
Olympischer Rekord 3:45,2 min Josy Barthel (Luxemburg Luxemburg) Finale OS Helsinki, Finnland 26. Juli 1952

Rekordverbesserung

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Der irische Olympiasieger Ron Delany verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Finale am 1. Dezember um vier Sekunden auf 3:41,2 min. Zum Weltrekord fehlten ihm nur sechs Zehntelsekunden.

Durchführung des Wettbewerbs

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Die Athleten traten am 29. November zu drei Vorläufen an. Die jeweils vier schnellsten Läufer – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Finale, das am 1. Dezember stattfand.

29. November, 16.30 Uhr: Vorläufe
1. Dezember, 16.15 Uhr: Finale[2]

Anmerkung: Alle Zeitangaben sind Ortszeit von Melbourne (UTC + 10)

Datum: 29. November 1956, ab 16:30 Uhr[3]

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Klaus Richtzenhain Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch 1956 Deutschland 3:46,6 min 3:46,76 min
2 Stanislav Jungwirth Tschechoslowakei Tschechoslowakei 3:46,6 min 3:46,79 min
3 Ian Boyd Vereinigtes Konigreich Großbritannien 3:47,0 min 3:47,13 min
4 Murray Halberg Neuseeland Neuseeland 3:47,2 min 3:47,39 min
5 István Rózsavölgyi Ungarn 1956 Ungarn 3:49,4 min 3:49,54 min
6 André Ballieux Belgien Belgien 3:49,8 min 3:49,94 min
7 Michel Jazy Frankreich 1946 Frankreich 3:50,0 min 3:49,95 min
8 Ted Wheeler Vereinigte Staaten 48 USA 3:50,1 min 3:50,02 min
9 Jonas Pipynė Sowjetunion 1955 Sowjetunion 3:50,6 min 3:50,86 min
10 Josy Barthel Luxemburg Luxemburg 3:50,6 min 3:50,64 min
11 Mamo Wolde Athiopien 1941 Äthiopien 3:51,0 min k. A.
DNS Joseph Narmah Liberia Liberia
Jim Bailey Australien Australien
Dimitrios Konstantinidis Königreich Griechenland Griechenland
Phol Jaiswang Thailand Thailand
Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Merv Lincoln Australien Australien 3:45,4 min 3:45,63 min
2 Ken Wood Vereinigtes Konigreich Großbritannien 3:46,6 min 3:46,90 min
3 Ron Delany Irland Irland 3:47,4 min 3:47,48 min
4 László Tábori Ungarn 1956 Ungarn 3:48,0 min 3:48,21 min
5 Ingvar Ericsson Schweden Schweden 3:49,0 min 3:49,20 min
6 Jewgeni Sokolow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 3:49,2 min 3:49,27 min
7 Evangelos Depastas Königreich Griechenland Griechenland 3:52,0 min 3:51,79 min
8 Olavi Salsola Finnland Finnland 3:55,0 min k. A.
9 Günter Dohrow Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch 1956 Deutschland 3:58,0 min
10 Ramón Sandoval Chile Chile 3:58,1 min
11 Don Bowden Vereinigte Staaten 48 USA 3:59,7 min
12 Émile Leva Belgien Belgien 4:06,0 min
13 Sim Sang-ok Korea Sud 1949 Südkorea 4:09,0 min
14 Mahmoud Jan Pakistan Pakistan 4:15,0 min
15 Somnuek Srisombat Thailand Thailand 4:06,0 min
Siegfried Herrmann – im dritten Vorlauf nicht im Ziel
Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Neville Scott Neuseeland Neuseeland 3:48,0 min 3:48,09 min
2 Brian Hewson Vereinigtes Konigreich Großbritannien 3:48,0 min 3:48,10 min
3 John Landy Australien Australien 3:48,6 min 3:48,67 min
4 Gunnar Nielsen Danemark Dänemark 3:48,6 min 3:48,80 min
5 Dan Waern Schweden Schweden 3:48,8 min 3:48,84 min
6 Gianfranco Baraldi Italien Italien 3:52,0 min 3:52,20 min
7 Sergei Suchanow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 3:53,0 min 3:52,96 min
8 Jerome Walters Vereinigte Staaten 48 USA 3:55,7 min 3:55,60 min
9 Georgios Papavasileiou Königreich Griechenland Griechenland 3:57,0 min 3:57,57 min
10 Eduardo Fontecilla Chile Chile 3:58,6 min 3:58,45 min
DNF Siegfried Herrmann Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch 1956 Deutschland
DNS Muhammad Anwar Pakistan Pakistan
George Johnson Liberia Liberia
Audun Boysen Norwegen Norwegen
Veliša Mugoša Jugoslawien Jugoslawien
Silbermedaillengewinner Klaus Richtzenhain

Datum: 1. Dezember 1956, 16:15 Uhr[3]

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Ron Delany Irland Irland 3:41,2 min OR 3:41,49 min
2 Klaus Richtzenhain Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch 1956 Deutschland 3:42,0 min 3:42,02 min
3 John Landy Australien Australien 3:42,0 min 3:42,03 min
4 László Tábori Ungarn 1956 Ungarn 3:42,4 min 3:42,55 min
5 Brian Hewson Vereinigtes Konigreich Großbritannien 3:42,6 min 3:42,69 min
6 Stanislav Jungwirth Tschechoslowakei Tschechoslowakei 3:42,6 min 3:42,80 min
7 Neville Scott Neuseeland Neuseeland 3:42,8 min 3:42,87 min
8 Ian Boyd Vereinigtes Konigreich Großbritannien 3:43,0 min 3:42,94 min
9 Ken Wood Vereinigtes Konigreich Großbritannien 3:44,3 min 3:44,76 min
10 Gunnar Nielsen Danemark Dänemark 3:45,0 min 3:45,58 min
11 Murray Halberg Neuseeland Neuseeland 3:45,2 min 3:46,09 min
12 Merv Lincoln Australien Australien 3:51,9 min k. A.

Roger Bannister, der 1954 als erster Mensch die Meile unter vier Minuten gelaufen war, hatte sich entschieden, hier in Melbourne nicht an den Start zu gehen. In der Zwischenzeit hatten vier weitere Athleten diese 4-Minuten-Marke unterboten: der Ungar László Tábori, die Briten Brian Hewson und Christopher Chataway sowie der Australier John Landy. Während Chataway nur über die 5000-Meter-Distanz antrat, qualifizierten sich die drei übrigen für den Endlauf, den der ungarische Weltrekordhalter István Rózsavölgyi überraschend verpasste.

Das Finale wurde zu Beginn vom Australier Lincoln angeführt. Dann lag Murray Halberg vorn – 400 m: 58,4 s / 600 m: 1:29,3 min. Ganz hinten lief der Ire Ronald Delaney. Das Feld blieb trotz des hohen Tempos lange zusammen. Hewson übernahm die Führungsposition bis zur Schlussgeraden – 800 m: 2:00,1 min / 1200 m: 3:01,3 min. Delaney hatte sich inzwischen nach vorne gearbeitet. Er flog an Hewson vorbei und gewann völlig überraschend die Goldmedaille. Dahinter musste Hewson drei weitere Läufer vorbeiziehen lassen. Der Deutsche Klaus Richtzenhain sicherte sich die Silbermedaille knapp vor Landy und Tábori.[4]

Delaney verbesserte den olympischen Rekord um genau vier Sekunden und verfehlte den Weltrekord nur um sechs Zehntelsekunden.

Ronald Delaney errang den ersten irischen Olympiasieg über 1500 Meter. Es war der erste irische Olympiasieg nach 24 Jahren.

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 128 bis 130

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 1500 m – Men, sport-record.de, abgerufen am 13. August 2021
  2. Offizieller Bericht S. 284, engl. (PDF), abgerufen am 2. Oktober 2017
  3. a b Official Report 1956, XVI OLYMPIAD MELBOURNE 1956 (englisch), S. 294, digital.la84.org (PDF; 33.358 KB), abgerufen am 13. August 2021
  4. Athletics at the 1956 Melbourne Summer Games: Men's 1500 metres, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 13. August 2021