Olympische Sommerspiele 1988/Leichtathletik – 400 m Hürden (Männer)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 400-Meter-Hürdenlauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 37 Athleten aus 28 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Seoul
Wettkampfphase 23. September 1988 (Vorrunde)
24. September 1988 (Halbfinale)
25. September 1988 (Finale)
Medaillengewinner
Andre Phillips (Vereinigte Staaten USA)
Amadou Dia Ba (Senegal SEN)
Edwin Moses (Vereinigte Staaten USA)
Innenraum des Olympiastadions im Jahr 2016

Der 400-Meter-Hürdenlauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul wurde am 23., 24. und 25. September 1988 im Olympiastadion Seoul ausgetragen. Es nahmen 37 Athleten daran teil. Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Andre Phillips. Er gewann vor dem Senegalesen Amadou Dia Ba und Edwin Moses, ebenfalls aus den USA. Für die Bundesrepublik Deutschland gingen Edgar Itt und Harald Schmid an den Start. Beide erreichten das Finale, Schmid wurde Siebter, Itt Achter. Der Österreicher Klaus Ehrle schied im Halbfinale aus. Läufer aus der DDR, der Schweiz und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger

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Olympiasieger 1984 Edwin Moses (Vereinigte Staaten USA) 47,75 s Los Angeles 1984
Weltmeister 1987 47,46 s Rom 1987
Europameister 1986 Harald Schmid (Deutschland BR BR Deutschland) 48,65 s Stuttgart 1986
Panamerikanischer Meister 1987 Winthrop Graham (Jamaika Jamaika) 48,49 s Indianapolis 1987
Zentralamerika und Karibik-Meister 1987 49,58 s Caracas 1987
Südamerika-Meister 1987 Pablo Squella (Chile Chile) 50,42 s São Paulo 1987
Asienmeister 1987 Shigenori Ohmori (Japan Japan) 50,09 s Singapur 1987
Afrikameister 1988 Amadou Dia Ba (Senegal Senegal) 48,81 s Annaba 1988

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 47,02 s Edwin Moses (Vereinigte Staaten USA) Koblenz, BR Deutschland (heute Deutschland) 31. August 1983[1]
Olympischer Rekord 47,64 s Finale OS Montreal, Kanada 25. Juli 1976

Rekordverbesserung

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Der US-amerikanische Olympiasieger Andre Phillips verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Finale am 25. September um 45 Hundertstelsekunden auf 47,19 s. Den Weltrekord verfehlte er dabei um siebzehn Hundertstelsekunden.

Datum: 23. September 1988[2]

Die Athleten traten zu insgesamt fünf Vorläufen an. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Athleten. Darüber hinaus kam der nachfolgend Zeitschnellste, der sogenannte Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Athleten sind hellblau, der Lucky Loser hellgrün unterlegt.

11:10 Uhr[2]

Platz Name Nation Zeit
1 Amadou Dia Ba Senegal Senegal 49,41 s
2 Klaus Ehrle Osterreich Österreich 50,10 s
3 John Graham Kanada Kanada 50,30 s
4 Hwang Hong-chul Korea Sud Südkorea 50,52 s
5 Philip Harries Vereinigtes Konigreich Großbritannien 50,81 s
6 Jasem al-Dowaila Kuwait Kuwait 51,87 s
7 Dumbar Kuwar Nepal Nepal 56,80 s
DNS Sven Nylander Schweden Schweden

11:15 Uhr[2]

Platz Name Nation Zeit
1 Harald Schmid Deutschland BR BR Deutschland 49,77 s
2 Simon Kitur Kenia Kenia 49,88 s
3 Alain Cuypers Belgien Belgien 50,42 s
4 Ahmed Ghanem Agypten Ägypten 50,44 s
5 Ryoichi Yoshida Japan Japan 50,49 s
6 Samuel Matete Sambia 1964 Sambia 51,06 s
7 Domingo Cordero Puerto Rico Puerto Rico 51,26 s
8 Jorge Fidel Ponce Honduras Honduras 55,38 s

11:20 Uhr[2]

Platz Name Nation Zeit
1 Edwin Moses Vereinigte Staaten USA 49,38 s
2 Edgar Itt Deutschland BR BR Deutschland 50,10 s
3 José Alonso Spanien Spanien 50,12 s
4 Leigh Miller Australien Australien 50,53 s
5 Branislav Karaulić Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien 51,32 s
6 Allan Ince Barbados Barbados 52,76 s
7 Oral Selkridge Antigua und Barbuda Antigua und Barbuda 53,44 s

11:25 Uhr[2]

Platz Name Nation Zeit
1 Kevin Young Vereinigte Staaten USA 49,35 s
2 Kriss Akabusi Vereinigtes Konigreich Großbritannien 49,62 s
3 Gideon Yego Kenia Kenia 49,80 s
4 Jozef Kucej Tschechoslowakei Tschechoslowakei 49,89 s
5 Rok Kopitar Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien 50,54 s
6 Hamidou M’Baye Senegal Senegal 50,58 s
7 Benjamin Grant Sierra Leone Sierra Leone 51,73 s
8 Joseph Rodan Fidschi Fidschi 53,66 s

11:30 Uhr[2]

Platz Name Nation Zeit
1 Andre Phillips Vereinigte Staaten USA 49,34 s
2 Winthrop Graham Jamaika Jamaika 49,40 s
3 Joseph Maritim Kenia Kenia 49,64 s
4 Toma Tomow Bulgarien 1971 Bulgarien 49,66 s
5 Max Robertson Vereinigtes Konigreich Großbritannien 50,67 s
6 Ahmed Hamada Bahrain 1972 Bahrain 51,34 s
7 Youssef al-Dosari Saudi-Arabien Saudi-Arabien 53,51 s

Datum: 24. September 1988[3]

Für das Finale qualifizierten sich in den beiden Läufen die jeweils ersten vier Athleten (hellblau unterlegt).

16:00 Uhr[3]

Platz Name Nation Zeit
1 Edwin Moses Vereinigte Staaten USA 47,89 s
2 Kevin Young Vereinigte Staaten USA 48,56 s
3 Harald Schmid Deutschland BR BR Deutschland 48,93 s
4 Kriss Akabusi Vereinigtes Konigreich Großbritannien 49,22 s
5 Joseph Maritim Kenia Kenia 49,50 s
6 José Alonso Spanien Spanien 49,87 s
7 Klaus Ehrle Osterreich Österreich 51,04 s
8 John Graham Kanada Kanada 51,33 s

16:05 Uhr[3]

Platz Name Nation Zeit
1 Andre Phillips Vereinigte Staaten USA 48,19 s
2 Winthrop Graham Jamaika Jamaika 48,37 s
3 Amadou Dia Ba Senegal Senegal 48,48 s
4 Edgar Itt Deutschland BR BR Deutschland 48,86 s
5 Toma Tomow Bulgarien 1971 Bulgarien 48,90 s
6 Simon Kitur Kenia Kenia 49,74 s
7 Alain Cuypers Belgien Belgien 49,75 s
DSQ Gideon Yego Kenia Kenia

Datum: 25. September 1988, 13:35 Uhr[3]

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Andre Phillips Vereinigte Staaten USA 47,19 s OR
2 Amadou Dia Ba Senegal Senegal 47,23 s
3 Edwin Moses Vereinigte Staaten USA 47,56 s
4 Kevin Young Vereinigte Staaten USA 47,94 s
5 Winthrop Graham Jamaika Jamaika 48,04 s
6 Kriss Akabusi Vereinigtes Konigreich Großbritannien 48,69 s
7 Harald Schmid Deutschland BR BR Deutschland 48,76 s
8 Edgar Itt Deutschland BR BR Deutschland 48,78 s

Für das Finale am 25. September hatten sich alle drei US-Läufer sowie zwei Läufer aus der Bundesrepublik Deutschland qualifiziert. Komplettiert wurde das Starterfeld durch je einen Teilnehmer aus Großbritannien, dem Senegal und Jamaika.

Der mehrfache Weltmeister und Olympiasieger Edwin Moses war so stark wie zu besten Zeiten, hatte jedoch im eigenen Lager in Kevin Young und Andre Phillips harte Konkurrenz bekommen. Sie alle waren bei den US-Olympiaausscheidungen jeweils unter 47,80 s gelaufen. Der bundesdeutsche Europameister Harald Schmid erreichte auch noch einmal das Finale, hatte jedoch nicht mehr die Form vergangener Jahre, mit der er um die Medaillen hätte mitkämpfen können.

Im Finalrennen ging Phillips schnell in Führung und hatte an der dritten Hürde einen komfortablen Vorsprung herausgelaufen. Die beiden anderen US-Amerikaner folgten auf den nächsten Plätzen. In der Zielkurve verlor Young an Boden. Phillips kam mit deutlichem Vorsprung auf die Zielgerade, Zweiter war Moses vor dem Senegalesen Amadou Dia Ba, der jetzt der Schnellste von allen Läufern war. Er zog an Moses vorbei und auf den letzten Metern wurde es sogar noch einmal ganz eng für den Führenden. Andre Phillips konnte gerade noch vier Hundertstelsekunden zu seinem Olympiasieg ins Ziel retten und stellte mit 47,19 s einen neuen olympischen Rekord auf. Amadou Dia Ba gewann die Silbermedaille vor Edwin Moses. Vierter wurde Kevin Young vor dem Jamaikaner Winthrop Graham und dem Briten Kriss Akabusi auf Platz sechs. Die beiden bundesdeutschen Teilnehmer Harald Schmid und Edgar Itt belegten die Ränge sieben und acht.

Andre Phillips gewann im zwanzigsten olympischen Finale dieser Disziplin die vierzehnte Goldmedaille für die USA.
Amadou Dia Ba war der erste Medaillengewinner des Senegals bei Olympischen Spielen.

Einzelnachweise

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  1. Athletics – Progression of outdoor world records, 400 m Hurdles – Men, sport-record.de, abgerufen am 29. November 2021
  2. a b c d e f Official Report : Games of the XXIVth Olympiad, Seoul 1988, Volume 2, Resultate Leichtathletik, S. 233f, englisch/französisch (PDF; 49580 KB), abgerufen am 29. November 2021
  3. a b c d Official Report : Games of the XXIVth Olympiad, Seoul 1988, Volume 2, Resultate Leichtathletik, S. 234, englisch/französisch (PDF; 49580 KB), abgerufen am 29. November 2021