Olympische Sommerspiele 1992/Leichtathletik – 1500 m (Frauen)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 1500-Meter-Lauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 43 Athletinnen aus 34 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Barcelona
Wettkampfphase 5. August 1992 (Vorrunde)
6. August 1992 (Halbfinale)
8. August 1992 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Hassiba Boulmerka (Algerien ALG)
Ljudmila Rogatschowa (IOCIOC EUN)
Qu Yunxia (China Volksrepublik CHN)
Das Olympiastadion von Barcelona im Jahr 2008

Der 1500-Meter-Lauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona wurde am 5., 6. und 8. August 1992 in drei Runden im Olympiastadion Barcelona ausgetragen. 43 Athletinnen nahmen teil.

Olympiasiegerin wurde die Algerierin Hassiba Boulmerka. Sie gewann vor der Russin Ljudmila Rogatschowa, hier für das Vereinte Team laufend, und der Chinesin Qu Yunxia.

Für Deutschland ging Ellen Kießling an den Start, die ihren Vorrundenlauf nicht beenden konnte.
Die Schweizerin Simone Meier schied in der Vorrunde aus, die Österreicherin Theresia Kiesl im Halbfinale.
Athletinnen aus Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträgerinnen

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Olympiasiegerin 1988 Paula Ivan (Rumänien 1965 Rumänien) 3:53,96 min Seoul 1988
Weltmeisterin 1991 Hassiba Boulmerka (Algerien Algerien) 4:02,21 min Tokio 1991
Europameisterin 1990 Snežana Pajkić (Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien) 4:08,12 min Split 1990
Panamerikanische Meisterin 1991 Alisa Harvey (Vereinigte Staaten USA) 4:13,12 min Havanna 1991
Zentralamerika und Karibik-Meisterin 1991 María Luisa Servín (Mexiko Mexiko) 4:26,98 min Xalapa 1991
Südamerika-Meisterin 1991 Rita de Jesus (Brasilien Brasilien) 4:19,18 min Manaus 1991
Asienmeisterin 1991 Qu Yunxia (China Volksrepublik Volksrepublik China) 4:26,01 min Kuala Lumpur 1991
Afrikameisterin 1992 Elana Meyer (Sudafrika 1961 Südafrika) 4:18,44 min Belle Vue Maurel 1992
Ozeanienmeisterin 1990 Helen Hawley (Neuseeland Neuseeland) 4:33,17 min Suva 1990

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 3:52,47 min Tatjana Kasankina (Sowjetunion 1955 Sowjetunion) Zürich, Schweiz 13. August 1980[1]
Olympischer Rekord 3:53,96 min Paula Ivan (Rumänien 1965 Rumänien) Finale OS Seoul, Südkorea 1. Oktober 1988

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die algerische Olympiasiegerin Hassiba Boulmerka verfehlte den Rekord im schnellsten Rennen, dem Finale, mit ihren 3:55,30 min um 1,34 Sekunden. Zum Weltrekord fehlten ihr 2,83 Sekunden.

Datum: 5. August 1992[2]

Die Läuferinnen traten zu insgesamt drei Vorläufen an. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten sechs Athletinnen. Darüber hinaus kamen die sechs Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Sportlerinnen sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

10:00 Uhr[2]

Platz Name Nation Zeit
1 Hassiba Boulmerka Algerien Algerien 4:09,91 min
2 Tetjana Samolenko-Dorowskych IOCIOC EUN 4:09,94 min
3 Paula Schnurr Kanada Kanada 4:09,99 min
4 Elena Fidatow Rumänien Rumänien 4:10,00 min
5 Carla Sacramento Portugal Portugal 4:10,01 min
6 Liu Li China Volksrepublik Volksrepublik China 4:10,08 min
7 Marie-Pierre Duros Frankreich Frankreich 4:10,14 min
8 Maxine Newman Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4:15,16 min
9 Simone Meier Schweiz Schweiz 4:15,64 min
10 Susan Sirma Kenia Kenia 4:17,73 min
11 Suzy Hamilton Vereinigte Staaten USA 4:22,36 min
12 Laurence Niyonsaba Ruanda 1962 Ruanda 4:24,87 min
13 Bigna Samuel Saint Vincent Grenadinen St. Vincent und die Grenadinen 4:33,41 min
14 Mantokoane Pitso Lesotho 1987 Lesotho 4:39,96 min
15 Rosemary Turare Papua-Neuguinea Papua-Neuguinea 5:10,52 min
Ellen Kießling erreichte im zweiten Vorlauf nicht das Ziel

10:10 Uhr[2]

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Maite Zúñiga Spanien Spanien 4:07,82 min
2 Doina Melinte Rumänien Rumänien 4:08,58 min
3 Małgorzata Rydz Polen Polen 4:09,47 min
4 Ljudmila Rogatschowa IOCIOC EUN 4:09,54 min
5 Letitia Vriesde Suriname Suriname 4:10,63 min
6 Debbie Bowker Kanada Kanada 4:11,27 min
7 Regina Jacobs Vereinigte Staaten USA 4:13,87 min
8 Sriyani Dhammika Manike Sri Lanka Sri Lanka 4:26,22 min
9 Carol Galea Malta Malta 4:33,41 min
10 Rosalie Gangué Tschad Tschad 5:06,31 min
DNF Maria Akraka Schweden Schweden für das Halbfinale nachträglich zugelassen
Fabia Trabaldo Italien Italien
DNF Ellen Kießling Deutschland Deutschland
DSQ Ann Williams Vereinigtes Konigreich Großbritannien
DNS Päivi Tikkanen Finnland Finnland

Die Schwedin Maria Akraka und die Italienerin Fabia Trabaldo konnten nach einer von der Britin Ann Williams verschuldeten Kollision das Rennen nicht beenden. Für Williams gab es eine Disqualifikation, Akraka und Trabaldo wurden nachträglich für das Halbfinale zugelassen. Dadurch erhöhte sich die Zahl der Halbfinalistinnen auf 26.

10:20 Uhr[2]

Platz Name Nation Zeit
1 Qu Yunxia China Volksrepublik Volksrepublik China 4:07,40 min
2 Jekaterina Podkopajewa IOCIOC EUN 4:07,55 min
3 Maria de Lurdes Mutola Mosambik Mosambik 4:07,59 min
4 Violeta Beclea Rumänien Rumänien 4:07,60 min
5 Sonia O’Sullivan Irland Irland 4:07,70 min
6 Angela Chalmers Kanada Kanada 4:07,75 min
7 Theresia Kiesl Osterreich Österreich 4:07,81 min
8 Kirsty Wade Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4:08,30 min
9 Anna Brzezińska Polen Polen 4:08,35 min
10 PattiSue Plumer Vereinigte Staaten USA 4:09,47 min
11 Getenesh Urge Athiopien 1991 Äthiopien 4:18,09 min
12 Khin Khin Htwe Myanmar 1974 Myanmar 4:18,81 min
13 Brigitte Nganaye Zentralafrikanische Republik Zentralafrikanische Republik 4:33,57 min
14 Ana Isabel Elias Angola Angola 4:33,66 min
DNS Janeth Caizalitin Ecuador Ecuador

Datum: 6. August 1992[3]

Aus den beiden Halbfinals qualifizierten sich pro Lauf die ersten fünf Athletinnen für das Finale. Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Läuferinnen sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Maria Akraka (hier im Jahr 2014) schied aus als Zehnte des ersten Halbfinals

19:20 Uhr[3]

Platz Name Nation Zeit
1 Hassiba Boulmerka Algerien Algerien 4:03,81 min
2 Ljudmila Rogatschowa IOCIOC EUN 4:03,85 min
3 Maria de Lurdes Mutola Mosambik Mosambik 4:04,20 min
4 Liu Li China Volksrepublik Volksrepublik China 4:04,35 min
5 Elena Fidatow Rumänien Rumänien 4:04,55 min
6 Angela Chalmers Kanada Kanada 4:04,87 min
7 Violeta Beclea Rumänien Rumänien 4:05,46 min
8 Letitia Vriesde Suriname Suriname 4:09,64 min
9 Kirsty Wade Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4:11,36 min
10 Maria Akraka Schweden Schweden 4:14,30 min
11 Anna Brzezińska Polen Polen 4:15,53 min
12 Regina Jacobs Vereinigte Staaten USA 4:21,55 min
13 Marie-Pierre Duros Frankreich Frankreich 4:26,61 min
Sonia O’Sullivan – ausgeschieden aus als Elfte des zweiten Halbfinals

19:29 Uhr[3]

Platz Name Nation Zeit
1 Tetjana Samolenko-Dorowskych IOCIOC EUN 4:03,79 min
2 Małgorzata Rydz Polen Polen 4:03,83 min
3 Qu Yunxia China Volksrepublik Volksrepublik China 4:03,86 min
4 Jekaterina Podkopajewa IOCIOC EUN 4:03,93 min
5 Maite Zúñiga Spanien Spanien 4:04,00 min
6 PattiSue Plumer Vereinigte Staaten USA 4:04,23 min
7 Doina Melinte Rumänien Rumänien 4:04,42 min
8 Paula Schnurr Kanada Kanada 4:04,80 min
9 Carla Sacramento Portugal Portugal 4:05,54 min
10 Fabia Trabaldo Italien Italien 4:06,05 min
11 Sonia O’Sullivan Irland Irland 4:06,24 min
12 Theresia Kiesl Osterreich Österreich 4:07,46 min
13 Debbie Bowker Kanada Kanada 4:12,50 min

Datum: 8. August 1992, 19:50 Uhr[3]

Platz Name Nation Zeit
1 Hassiba Boulmerka Algerien Algerien 3:55,30 min
2 Ljudmila Rogatschowa IOCIOC EUN 3:56,91 min
3 Qu Yunxia China Volksrepublik Volksrepublik China 3:57,08 min
4 Tetjana Samolenko-Dorowskych IOCIOC EUN 3:57,92 min
5 Liu Li China Volksrepublik Volksrepublik China 4:00,20 min
6 Maite Zúñiga Spanien Spanien 4:00,59 min
7 Małgorzata Rydz Polen Polen 4:01,91 min
8 Jekaterina Podkopajewa IOCIOC EUN 4:02,03 min
9 Maria de Lurdes Mutola Mosambik Mosambik 4:02,60 min
10 PattiSue Plumer Vereinigte Staaten USA 4:03,42 min
11 Elena Fidatow Rumänien Rumänien 4:06,44 min
DNF Doina Melinte Rumänien Rumänien

Für das Finale am 8. August hatten sich drei Athletinnen aus dem Vereinten Team qualifiziert. Hinzu kamen zwei Rumäninnen und zwei Chinesinnen. Komplettiert wurde das Finalfeld von jeweils einer Teilnehmerin aus Algerien, Mosambik, Polen, Portugal, Spanien und den USA.

Die amtierende Weltmeisterin Hassiba Boulmerka aus Algerien galt als Favoritin. Weitere Medaillenkandidatinnen waren vor allem die beiden bei den Weltmeisterschaften hinter ihr platzierten hier für das Vereinte Team startenden Läuferinnen Tetjana Dorowskych, die ukrainische WM-Zweite, unter ihrem Namen Tetjana Samolenko auch Olympiasiegerin von 1988 über 3000 Meter, und Ljudmila Rogatschowa, die russische WM-Dritte.

Die erste Hälfte des Rennens wurde von Rogatschowa kontrolliert, die ohne Unterbrechung die Spitzenposition hatte. Trotz hohen Tempos – 400-Meter-Durchgangszeit 1:00,66 min – blieb das Feld zusammen. Hinter Rogatschowa hielt sich Boulmerka. Es gab kaum Positionsverschiebungen, auch in der zweiten Runde – 1:04,36 min – hielt die führende Russin das Tempo hoch. Zu Beginn der Schlussrunde begann sich das Feld langsam auseinanderzuziehen. Die ersten drei – Rogatschowa, Boulmerka und die Chinesin Qu Yunxia – lagen dicht zusammen, mit einer kleinen Lücke folgten Dorowskych und die Russin Jekaterina Podkopajewa, hier für das Vereinte Team laufend. Mit 1:04,86 min für die dritte Runde blieb das Tempo hoch. Bei 1200 Meter schloss Dorowskych die Lücke nach vorne, sodass nun vier Läuferinnen um die Medaillen spurteten. Vor der Zielkurve nahm das Rennen noch einmal Fahrt auf. Boulmerka beschleunigte und zog an Rogatschowa vorbei, die nun dem Tempo der Weltmeisterin nicht mehr folgen konnte. Dahinter wurden die Abstände nun deutlich größer. Ungefährdet lief Hassiba Boulmerka dem Ziel entgegen und wurde Olympiasiegerin. Die Silbermedaillengewinnerin Ljudmila Rogatschowa lag fast anderthalb Sekunden zurück. Auf Platz drei folgte die Asienmeisterin Qu Yunxia aus China vor Tetjana Dorowskych und der Chinesin Liu Li. Den sechsten Platz belegte die Spanierin Maite Zúñiga. Die schnellen Zwischenzeiten drückten sich auch in den Endzeiten aus. Vier Läuferinnen unterboten die 4-Minuten-Marke. Paula Ivans olympischer Rekord von 1988 war allerdings so hochklassig, dass er weiterhin Bestand hatte.

Hassiba Boulmerka gewann nicht nur die erste Medaille einer algerischen Frau, sie errang zudem den ersten Olympiasieg Algeriens überhaupt.
Qu Yunxia war die erste chinesische Medaillengewinnerin über 1500 Meter der Frauen.

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 1500 m - Women, sport-record.de, abgerufen am 24. Dezember 2021
  2. a b c d Official Report of the Games of the XXV Olympiad, Barcelona 1992, Volume 5: The Results, Resultate Leichtathletik: S. 68f, katalanisch/spanisch/englisch/französisch (PDF, 38.876 KB), abgerufen am 24. Dezember 2021
  3. a b c d Official Report of the Games of the XXV Olympiad, Barcelona 1992, Volume 5: The Results, Resultate Leichtathletik: S. 69, katalanisch/spanisch/englisch/französisch (PDF, 38.876 KB), abgerufen am 24. Dezember 2021