Olympische Sommerspiele 1996/Leichtathletik – Weitsprung (Männer)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin Weitsprung
Geschlecht Männer
Teilnehmer 52 Athleten aus 38 Ländern
Wettkampfort Centennial Olympic Stadium
Wettkampfphase 28. Juli 1996 (Qualifikation)
29. Juli 1996 (Finale)
Medaillengewinner
Carl Lewis (Vereinigte Staaten USA)
James Beckford (Jamaika JAM)
Joe Greene (Vereinigte Staaten USA)
Das Centennial Olympic Stadium von Atlanta im Jahr 1996

Der Weitsprung der Männer bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta wurde am 28. und 29. Juli 1996 im Centennial Olympic Stadium ausgetragen. 52 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Carl Lewis. Er gewann vor dem Jamaikaner James Beckford und Joe Greene, ebenfalls USA.

Für Deutschland starteten Georg Ackermann und Hans-Peter Lott. Beide schieden in der Qualifikation aus. Lott hatte keinen gültigen Versuch geschafft.
Athleten aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger

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Olympiasieger 1992 Carl Lewis (Vereinigte Staaten USA) 8,67 m Barcelona 1992
Weltmeister 1995 Iván Pedroso (Kuba Kuba) 8,70 m Göteborg 1995
Europameister 1994 Iwajlo Mladenow (Bulgarien Bulgarien) 8,09 m Helsinki 1994
Panamerikanischer Meister 1995 Iván Pedroso (Kuba Kuba) 8,50 m Mar del Plata 1995
Zentralamerika und Karibik-Meister 1995 Elmer Williams (Puerto Rico Puerto Rico) 7,67 m Guatemala-Stadt 1995
Südamerika-Meister 1995 Douglas de Souza (Brasilien Brasilien) 8,05 m Manaus 1995
Asienmeister 1995 Huang Geng (China Volksrepublik Volksrepublik China) 8,26 m Jakarta 1995
Afrikameister 1996 Anis Gallali (Tunesien Tunesien) 7,81 m Yaoundé 1996
Ozeanienmeister 1994 Aaron Langdon (Neuseeland Neuseeland) 7,62 m Auckland 1994

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 8,95 m Mike Powell (Vereinigte Staaten USA) Tokio, Japan 30. August 1991[1]
Olympischer Rekord 8,90 m Bob Beamon (Vereinigte Staaten USA) Finale OS Mexiko-Stadt, Mexiko 18. Oktober 1968

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Mit seinem weitesten Sprung auf 8,50 m im dritten Durchgang des Finales verfehlte Olympiasieger Carl Lewis den Rekord um vierzig Zentimeter. Zum Weltrekord fehlten ihm 45 Zentimeter.

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Anmerkung:
Alle Zeiten sind in Ortszeit Atlanta (UTC−5) angegeben.

28. Juli 1996, ab 17:15 Uhr[2]

Für die Qualifikation wurden die Athleten in zwei Gruppen gelost. Neun Springer (hellblau unterlegt) übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 8,05 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit weiteren Wettbewerbern aus beiden Gruppen (hellgrün unterlegt) nach den nächstbesten Weiten aufgefüllt. Den zwölften und letzten Finalplatz konnten zwei Springer für sich beanspruchen, die beide genau 8,00 m erzielt hatten, sodass es regelgerecht zu dreizehn Finalteilnehmern kam.

Platz Name Nation 1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
Resultat (m)
1 Mike Powell Vereinigte Staaten USA 8,20 / +0,2 8,20
2 Erik Nys Belgien Belgien 7,80 / +0,9 x 8,16 / +1,5 8,16
3 Huang Geng China Volksrepublik Volksrepublik China 7,70 / +1,5 8,12 / +2,0 8,12
4 James Beckford Jamaika Jamaika x 8,02 / −0,9 8,02
Mattias Sunneborn Schweden Schweden 8,02 / +1,3 8,02
6 Gregor Cankar Slowenien Slowenien x x 8,00 / +0,2 8,00
7 Andrew Owusu Ghana Ghana 7,91 / +0,1 7,88 / −0,7 x 7,91
8 Nai Hui-fang Chinesisch Taipeh Chinesisch Taipeh 7,81 / −0,2 7,48 / +0,3 7,91 / ±0,0 7,91
9 Bogdan Tudor Rumänien Rumänien 7,88 / +0,4 7,72 / −0,1 7,87 / +0,3 7,88
10 Milan Gombala Tschechien Tschechien 7,88 / +0,7 x x 7,88
11 Konstandinos Koukodimos Griechenland Griechenland 7,82 / +0,7 x x 7,82
12 Carlos Calado Portugal Portugal 7,36 / +0,6 7,81 / −0,1 x 7,81
13 Witalij Kyrylenko Ukraine Ukraine 7,77 / +0,2 x 7,62 / −0,5 7,77
14 Nélson Carlos Ferreira Brasilien Brasilien 7,76 / +0,2 7,69 / −0,6 7,76
15 Jaime Jefferson Kuba Kuba 7,61 / −0,8 7,47 / +0,4 7,65 / +0,3 7,65
16 Alexei Petruchnow Russland Russland x 7,25 / −0,1 7,50 / +0,8 7,50
17 Remmy Limo Kenia Kenia x 7,46 / −0,8 x 7,46
18 François Fouché Sudafrika Südafrika 7,29 / +0,6 7,30 / +1,2 7,44 / +0,5 7,44
19 Errol Lewis Grenada Grenada 7,41 / +0,7 7,22 / +1,1 x 7,41
20 Keita Cline Jungferninseln Amerikanische Amerikanische Jungferninseln x x 7,26 / +0,1 7,26
21 Victor Shabangu Eswatini Swasiland 6,79 / −0,6 x x 6,79
NM Siniša Ergotić Kroatien Kroatien x x x ogV
Benildus Fernando Sri Lanka Sri Lanka x x x
Hans-Peter Lott Deutschland Deutschland x x x
Sung Hee-jun Korea Sud Südkorea x x x
Franck Zio Burkina Faso Burkina Faso x x x
Platz Name Nation 1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
Resultat (m)
1 Carl Lewis Vereinigte Staaten USA 7,93 / +0,9 x 8,29 / +1,0 8,29
2 Joe Greene Vereinigte Staaten USA 8,28 / +1,3 8,28
3 Jurij Naumkin Russland Russland 7,83 / −0,9 8,21 / +0,9 8,21
4 Emmanuel Bangué Frankreich Frankreich 7,88 / +0,3 x 8,09 / +1,5 8,09
5 Aljaksandr Hlawazki Belarus 1995 Belarus 7,90 / +0,2 8,07 / −0,5 8,07
6 Iván Pedroso Kuba Kuba 8,05 / +1,1 8,05
7 Andrei Ignatow Russland Russland x x 8,00 / +1,9 8,00
8 Spyridon Vasdekis Griechenland Griechenland 7,98 / +1,0 7,90 / +0,6 7,96 / −0,1 7,98
9 Bogdan Țăruș Rumänien Rumänien x 7,96 / +1,2 7,93 / −0,5 7,96
10 Cheikh Tidiane Touré Senegal Senegal 7,91 / −0,5 x 7,76 / −2,1 7,91
11 Georg Ackermann Deutschland Deutschland x x 7,86 / ±0,0 7,86
12 János Uzsoki Ungarn Ungarn x x 7,82 / +1,2 7,82
13 Simone Bianchi Italien Italien x x 7,79 / +0,1 7,79
14 Robert Emmijan Armenien Armenien 7,76 / +0,5 7,52 / ±0,0 x 7,76
15 Chen Jing China Volksrepublik Volksrepublik China x 7,70 / −1,0 x 7,70
16 Chao Chih-kuo Chinesisch Taipeh Chinesisch Taipeh 7,67 / +1,4 x x 7,67
17 Jesús Oliván Spanien Spanien 7,59 / +1,3 7,64 / −1,1 x 7,64
18 Douglas de Souza Brasilien Brasilien 7,59 / +0,2 x 7,61 / −0,6 7,61
19 Richard Duncan Kanada Kanada 7,51 / +1,3 7,56 / −0,5 7,61 / −0,1 7,61
20 Nobuharu Asahara Japan Japan 5,49 / +2,2 7,46 / +0,6 x 7,46
21 Andreja Marinković Jugoslawien Bundesrepublik 1992 BR Jugoslawien x 7,17 / +0,5 x 7,17
22 Marcio da Cruz Brasilien Brasilien 7,12 / +0,6 x x 7,12
NM Wladimir Maljawin Turkmenistan 1992 Turkmenistan x x x ogV
Ellsworth Manuel Niederlandische Antillen Niederländische Antillen x x x
Iwajlo Mladenow Bulgarien Bulgarien x x x
Ousman Sallah Gambia Gambia x x x
DNS Craig Hepburn Bahamas Bahamas
Carl Lewis (Foto: 2009) mit seinem vierten Gold im Weitsprung und dem neunten Olympiasieg seiner Karriere

29. Juli 1996, 19:10 Uhr[2]

Platz Name Nation 1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
4. Versuch (m)
Wind (m/s)
5. Versuch (m)
Wind (m/s)
6. Versuch (m)
Wind (m/s)
Resultat (m)
1 Carl Lewis Vereinigte Staaten USA x 8,14 / ±0,0 8,50 / −1,3 8,06 / −0,7 x 8,50
2 James Beckford Jamaika Jamaika x 8,02 / −0,2 8,13 / −0,1 x x 8,29 / +1,4 8,29
3 Joe Greene Vereinigte Staaten USA 7,80 / −0,6 7,79 / −1,1 8,24 / +0,1 x x x 8,24
4 Emmanuel Bangué Frankreich Frankreich 8,19 / +0,6 8,10 / ±0,0 x 7,88 / −0,9 6,46 / +0,8 6,87 / −0,1 8,19
5 Mike Powell Vereinigte Staaten USA 7,89 / −1,3 8,17 / −0,2 7,99 / −1,5 x x x 8,17
6 Gregor Cankar Slowenien Slowenien x x 8,11 / −0,4 x x 5,33 / +0,1 8,11
7 Aljaksandr Hlawazki Belarus 1995 Belarus 8,07 / +0,4 x 8,07 / −1,4 x x x 8,07
8 Mattias Sunneborn Schweden Schweden 7,89 / −0,4 7,97 / −1,3 8,06 / −0,5 8,04 / −0,1 8,03 / −0,2 7,75 / +0,7 8,06
9 Huang Geng China Volksrepublik Volksrepublik China 7,99 / +0,2 7,87 / −1,4 7,89 / +0,5 nicht im Finale der
besten acht Springer
7,99
10 Jurij Naumkin Russland Russland 7,96 / −0,8 7,88 / −1,4 7;95 / +0,2 7,96
11 Andrei Ignatow Russland Russland x 7,83 / −1,4 7,58 / −0,1 7,83
12 Iván Pedroso Kuba Kuba x 7,57 / +0,6 7,75 / +0,1 7,75
13 Erik Nys Belgien Belgien 7,59 / −0,5 x 7,72 / −0,8 7,72

Dreizehn Athleten hatten sich für das Finale qualifizieren können, neun über die geforderte Qualifikationsweite und vier weitere als Lucky Loser über ihre erzielte Weite. Dabei waren beiden Athleten auf Rang zwölf die gleiche Weite gesprungen. So traten im Finale regelgerecht dreizehn Teilnehmer an. Drei US-Amerikaner und zwei Russen trafen auf je einen Teilnehmer aus Belgien, China, Frankreich, Jamaika, Kuba, Schweden, Slowenien und Belarus.

Das Favoritenfeld bestand aus fünf Sportlern. Dies waren die drei US-Athleten Carl Lewis, der von 1984 bis 1992 bereits drei Weitsprungolympiasiege errungen hatte, der Weltrekordler Mike Powell als Weltmeister von 1991 und 1993, sowie Joe Greene, der mit starken Weiten im Olympiajahr aufgewartet hatte, der kubanische Weltmeister von 1995 Iván Pedroso und der Vizeweltmeister von 1995 James Beckford aus Jamaika.

Der Franzose Emmanuel Bangué übernahm mit guten 8,19 m im ersten Versuch zunächst die Führung. In der zweiten Runde verbesserte sich Powell mit 8,17 m auf Platz zwei. Im dritten Durchgang löste Lewis mit 8,50 m den Franzosen an der Spitze ab, Greene sprang mit 8,24 m auf Platz zwei. In den folgenden beiden Versuchsreihen gab es keine Veränderung. Erst mit seinem letzten Sprung gelangen James Beckford 8,29 m, womit er Silber gewann und Joe Greene auf den Bronzeplatz verdrängte. Carl Lewis blieb bis zum Schluss ungefährdet an der Spitze und wurde wieder Olympiasieger. Emmanuel Bangué fiel aus den Medaillenrängen, blieb aber auf Rang vier immerhin vor Mike Powell. Sechster wurde der Slowenier Gregor Cankar.

Carl Lewis gewann zum vierten Mal in Folge den olympischen Weitsprung. Damit ist er zusammen mit seinem Landsmann, Diskuswerfer Al Oerter, der einzige Leichtathlet, der eine Einzeldisziplin viermal in Folge gewinnen konnte. Lewis gewann außerdem die neunte Goldmedaille seiner Karriere. Damit hatte er Platz zwei der erfolgreichsten Leichtathleten bei Olympischen Spielen inne. Vor ihm lag nur der Finne Paavo Nurmi, der ebenfalls neunfacher Olympiasieger ist, dazu aber noch drei Silbermedaillen gewann. Lewis hat auf seinem Erfolgskonto eine Silbermedaille stehen.

Im 23. olympischen Finale sprang Carl Lewis zum zwanzigsten Sieg eines US-Athleten.

James Beckford war der erste jamaikanische Medaillengewinner im Weitsprung.

  • Gerd Rubenbauer (Hrsg.), Olympische Sommerspiele Atlanta 1996 mit Berichten von Britta Kruse, Johannes Ebert, Andreas Schmidt und Ernst Christian Schütt, Kommentare: Gerd Rubenbauer und Hans Schwarz, Chronik Verlag im Bertelsmann Verlag, Gütersloh / München 1996, S. 37

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Long jump – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 8. Januar 2022
  2. a b Official Report of the Centennial Olympic Games, v.3 The Competition Results, Resultate Leichtathletik: S. 90, englisch/französisch (PDF, 27.555 KB), abgerufen am 8. Januar 2022