Olympische Sommerspiele 1996/Leichtathletik – 3000 m Hindernis (Männer)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 3000-Meter-Hindernislauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 35 Athleten aus 22 Ländern
Wettkampfort Centennial Olympic Stadium
Wettkampfphase 29. Juli 1996 (Vorrunde)
31. Juli 1996 (Halbfinale)
2. August 1996 (Finale)
Medaillengewinner
Joseph Keter (Kenia KEN)
Moses Kiptanui (Kenia KEN)
Alessandro Lambruschini (Italien ITA)
Das Centennial Olympic Stadium von Atlanta im Jahr 1996

Der 3000-Meter-Hindernislauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta wurde am 29. und 31. Juli sowie am 2. August 1996 im Centennial Olympic Stadium ausgetragen. 35 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Kenianer Joseph Keter. Er gewann vor seinem Landsmann Moses Kiptanui und dem Italiener Alessandro Lambruschini.

Für Deutschland starteten Kim Bauermeister, Steffen Brand und Martin Strege. Bauermeister schied im Halbfinale aus, Brand und Strege qualifizierten sich für das Finale. Brand wurde Sechster, Strege Zehnter.

Athleten aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger

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Olympiasieger 1992 Matthew Birir (Kenia Kenia) 8:08,84 min Barcelona 1992
Weltmeister 1995 Moses Kiptanui (Kenia Kenia) 8:04,16 min Göteborg 1995
Europameister 1994 Alessandro Lambruschini (Italien Italien) 8:22,40 min Helsinki 1994
Panamerikanischer Meister 1995 Wander do Prado Moura (Brasilien Brasilien) 8:14,41 min Mar del Plata 1995
Zentralamerika und Karibik-Meister 1995 Rubén García (Mexiko Mexiko) 8:52,91 min Guatemala-Stadt 1995
Südamerika-Meister 1995 Clodoaldo do Carmo (Brasilien Brasilien) 8:56,87 min Manaus 1995
Asienmeister 1995 Saad Shaddad al-Asmari (Saudi-Arabien Saudi-Arabien) 8:24,08 min Jakarta 1995
Afrikameister 1996 Kipkemboi Cheruiyot (Kenia Kenia) 8:38,72 min Yaoundé 1996
Ozeanienmeister 1994 Harnish Christensen (Neuseeland Neuseeland) 8:54,74 min Auckland 1994

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 7:59,18 min Moses Kiptanui (Kenia Kenia) Zürich, Schweiz 16. August 1995[1]
Olympischer Rekord 8:05,51 min Julius Kariuki (Kenia Kenia) Finale OS Seoul, Südkorea 30. September 1988

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Im schnellsten Rennen, dem Finale, verfehlte der kenianische Olympiasieger Joseph Keter mit seinen 8:07,12 min den Rekord um 1,61 Sekunden. Zum Weltrekord fehlten ihm 7,94 Sekunden.

Anmerkung:
Alle Zeiten sind in Ortszeit Atlanta (UTC−5) angegeben.

29. Juli 1996[2]

Die Athleten traten zu insgesamt drei Vorläufen an. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die sechs Erstplatzierten. Darüber hinaus kamen die sechs Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Läufer sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

19:55 Uhr[2]

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Joseph Keter Kenia Kenia 8:30,23
2 Godfrey Siamusiye Sambia Sambia 8:30,56
3 Florin Ionescu Rumänien Rumänien 8:31,34
4 Alessandro Lambruschini Italien Italien 8:31,69
5 Hicham Bouaouiche Marokko Marokko 8:31,97
6 Martin Strege Deutschland Deutschland 8:32,76
7 Jamal Abdi Hassan Katar Katar 8:32,76
8 Eduardo Henriques Portugal Portugal 8:38,58
9 Elisardo de la Torre Spanien Spanien 8:42,75
10 Spencer Duval Vereinigtes Konigreich Großbritannien 8:46,76
11 Robert Gary Vereinigte Staaten USA 8:49,68
DNF Primo Higa Salomonen Salomonen

20:10 Uhr[2]

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Abdelaziz Sahere Marokko Marokko 8:26,79
2 Matthew Birir Kenia Kenia 8:27,09
3 Mark Croghan Vereinigte Staaten USA 8:27,91
4 Joël Bourgeois Kanada Kanada 8:28,14
5 Justin Chaston Vereinigtes Konigreich Großbritannien 8:28,32
6 Wladimir Pronin Russland Russland 8:29,49
7 Nadir Bosch Frankreich Frankreich 8:31,65
8 Kim Bauermeister Deutschland Deutschland 8:36,86
9 Ricardo Vera Uruguay Uruguay 8:40,78
10 Néstor Nieves Venezuela 1954 Venezuela 8:47,34
11 Vítor Almeida Portugal Portugal 8:48,16
12 Clodoaldo do Carmo Brasilien Brasilien 8:51,78

20:25 Uhr[2]

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Angelo Carosi Italien Italien 8:30,83
2 Moses Kiptanui Kenia Kenia 8:30,87
3 Brahim Boulami Marokko Marokko 8:30,97
4 Steffen Brand Deutschland Deutschland 8:31,18
5 Marc Davis Vereinigte Staaten USA 8:31,25
6 Keith Cullen Vereinigtes Konigreich Großbritannien 8:31,26
7 Jim Svenøy Norwegen Norwegen 8:31,30
8 Christopher Unthank Australien Australien 8:31,86
9 Wladimir Goljas Russland Russland 8:35,50
10 Shadrack Mogotsi Sudafrika Südafrika 8:46,24
11 Ibrahim al-Asiri Yahya Saudi-Arabien Saudi-Arabien 8:46,37

31. Juli 1996[2]

Aus den beiden Halbfinals qualifizierten sich pro Lauf die ersten fünf Athleten. für das Finale. Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Läufer sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Joël Bourgeois (Foto: 2014) – ausgeschieden als Siebter des ersten Halbfinals

20:00 Uhr[2]

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Marc Davis Vereinigte Staaten USA 8:26,76
2 Matthew Birir Kenia Kenia 8:27,16
3 Alessandro Lambruschini Italien Italien 8:27,32
4 Hicham Bouaouiche Marokko Marokko 8:27,76
5 Martin Strege Deutschland Deutschland 8:27,99
6 Florin Ionescu Rumänien Rumänien 8:28,77
7 Joël Bourgeois Kanada Kanada 8:31,45
8 Abdelaziz Sahere Marokko Marokko 8:33,90
9 Wladimir Goljas Russland Russland 8:36,85
10 Godfrey Siamusiye Sambia Sambia 8:37,41
11 Keith Cullen Vereinigtes Konigreich Großbritannien 8:46,74
12 Kim Bauermeister Deutschland Deutschland 8:51,83

20:15 Uhr[2]

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Joseph Keter Kenia Kenia 8:18,90
2 Moses Kiptanui Kenia Kenia 8:18,91
3 Steffen Brand Deutschland Deutschland 8:19,11
4 Jim Svenøy Norwegen Norwegen 8:19,79
5 Brahim Boulami Marokko Marokko 8:20,43
6 Mark Croghan Vereinigte Staaten USA 8:21,01
7 Angelo Carosi Italien Italien 8:21,86
8 Christopher Unthank Australien Australien 8:25,59
9 Justin Chaston Vereinigtes Konigreich Großbritannien 8:28,50
10 Wladimir Pronin Russland Russland 8:34,79
11 Jamal Abdi Hassan Katar Katar 8:36,40
12 Nadir Bosch Frankreich Frankreich 8:47,31
Jim Svenøy wurde Olympiaachter

2. August 1996, 21:05 Uhr[2]

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Joseph Keter Kenia Kenia 8:07,12
2 Moses Kiptanui Kenia Kenia 8:08,33
3 Alessandro Lambruschini Italien Italien 8:11,28
4 Matthew Birir Kenia Kenia 8:17,18
5 Mark Croghan Vereinigte Staaten USA 8:17,84
6 Steffen Brand Deutschland Deutschland 8:18,52
7 Brahim Boulami Marokko Marokko 8:23,13
8 Jim Svenøy Norwegen Norwegen 8:23,39
9 Angelo Carosi Italien Italien 8:29,67
10 Martin Strege Deutschland Deutschland 8:30,31
11 Hicham Bouaouiche Marokko Marokko 8:46,22
12 Marc Davis Vereinigte Staaten USA 9:51,96

Für das Finale hatten sich alle drei Kenianer qualifiziert. Sie liefen gegen je zwei Deutsche, Italiener, Marokkaner und US-Athleten sowie einen Norweger.

Als Favoriten galten die Kenianer um Weltmeister und Weltrekordler Moses Kiptanui, der im Vorjahr als erster Hindernisläufer die 8-Minuten-Marke unterboten hatte. Außerdem gehörten der Olympiasieger von 1992 Matthew Birir und Joseph Keter zum Aufgebot des Landes. Anwärter für vordere Platzierungen hinter den Kenianern waren der italienische Europameister Alessandro Lambruschini, sein Landsmann Angelo Carosi, Vizeeuropameister und WM-Fünfter, sowie der deutsche WM-Vierte Steffen Brand.

Kiptanui übernahm gleich in der ersten Runde die Führung. Das Rennen war schnell mit immer wieder leicht wechselndem Tempo Bei 1000 Metern – Durchgangszeit 2:44,36 min – hatte sich eine siebenköpfige Spitzengruppe etwas abgesetzt. 500 Meter weiter lagen die drei Kenianer klar in Front. Dahinter folgte eine vierköpfige Gruppe. Doch an der 2000-Meter-Marke – Durchgangszeit 5:29,12 min – hatte Lambruschini sich wieder an die drei Führenden herangearbeitet. Die zweiten tausend Meter waren mit 2:44,76 min etwa gleich schnell wie die ersten. Mit einem Rückstand von ca. fünfzehn Metern folgten der US-Amerikaner Mark Croghan und der Marokkaner Brahim Boulami. Dahinter liefen Carosi und mit einer weiteren Lücke Brand. Zu Beginn der vorletzten Runde fand auch Croghan noch einmal Anschluss zur Spitzengruppe. Aber das Bild änderte sich schnell wieder. Vorne setzten sich Keter, Kiptanui und Lambruschini ab, der Italiener hatte allerdings Mühe, dem forcierten Tempo zu folgen und musste auf der Gegengeraden der letzten Runde abreißen lassen. Aber sein Abstand zu den Verfolgern war groß. Im Spurt um Gold setzte sich Joseph Keter durch und sicherte sich den Olympiasieg vor Moses Kiptanui. Alessandro Lambruschini verteidigte seinen großen Vorsprung und gewann die Bronzemedaille vor Matthew Birir und Mark Croghan. Steffen Brand hatte sich das Rennen gut eingeteilt und kam noch als Sechster vor Brahim Boulami ins Ziel.

Joseph Keter errang den vierten kenianischen Sieg in Folge über 3000 Meter Hindernis.

Insgesamt waren es die sechste Goldmedaille und der fünfte Doppelsieg für Kenia in dieser Disziplin.

  • Gerd Rubenbauer (Hrsg.), Olympische Sommerspiele Atlanta 1996 mit Berichten von Britta Kruse, Johannes Ebert, Andreas Schmidt und Ernst Christian Schütt, Kommentare: Gerd Rubenbauer und Hans Schwarz, Chronik Verlag im Bertelsmann Verlag, Gütersloh / München 1996, S. 34

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 3.000 m steeplechase - Men, sport-record.de, abgerufen am 5. Januar 2021
  2. a b c d e f g h Official Report of the Centennial Olympic Games, v.3 The Competition Results, Resultate Leichtathletik: S. 84, englisch/französisch (PDF, 27.555 KB), abgerufen am 5. Januar 2022