Olympische Sommerspiele 2020/Leichtathletik – 3000 m Hindernis (Männer)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 3000-Meter-Hindernislauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 44 Athleten aus 22 Ländern
Wettkampfort Nationalstadion
Wettkampfphase 30. Juli 2021 (Vorlauf)
2. August 2021 (Finale)
Siegerzeit 8:08,90 min
Medaillengewinner
Marokko Soufiane el-Bakkali (MAR)
Athiopien Lamecha Girma (ETH)
Kenia Benjamin Kigen (KEN)
2016 2024
Leichtathletikwettbewerbe bei den
Olympischen Spielen 2020
Qualifikation
Laufdisziplinen
100 m Frauen Männer
200 m Frauen Männer
400 m Frauen Männer
800 m Frauen Männer
1500 m Frauen Männer
5000 m Frauen Männer
10.000 m Frauen Männer
Marathon Frauen Männer
100 m Hürden Frauen
110 m Hürden Männer
400 m Hürden Frauen Männer
3000 m Hindernis Frauen Männer
4 × 100 m Staffel Frauen Männer
4 × 400 m Staffel Frauen Männer Mixed
Gehen
20 km Gehen Frauen Männer
50 km Gehen Männer
Sprungdisziplinen
Hochsprung Frauen Männer
Stabhochsprung Frauen Männer
Weitsprung Frauen Männer
Dreisprung Frauen Männer
Wurfdisziplinen
Kugelstoßen Frauen Männer
Diskuswurf Frauen Männer
Hammerwurf Frauen Männer
Speerwurf Frauen Männer
Mehrkampf
Siebenkampf Frauen
Zehnkampf Männer

Der 3000-Meter-Hindernislauf der Männer bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio fand am 30. Juli 2021 (Vorläufe) und am 2. August 2021 (Finale) im Nationalstadion statt.

Olympiasieger wurde der Marokkaner Soufiane el-Bakkali vor dem Äthiopier Lamecha Girma. Bronze ging an den Kenianer Benjamin Kigen.

Aktuelle Titelträger

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Olympiasieger Conseslus Kipruto (Kenia Kenia) 8:03,28 min Rio de Janeiro 2016
Weltmeister Conseslus Kipruto (Kenia Kenia) 8:01,35 min Doha 2019
Europameister Mahiedine Mekhissi-Benabbad (Frankreich Frankreich) 8:31,66 min Berlin 2018
Nord-/Zentralamerika-/Karibik-Meister Andy Bayer (Vereinigte Staaten USA) 8:28.55 min Toronto 2018
Südamerikameister Carlos San Martín (Kolumbien Kolumbien) 8:36,37 min Lima 2019
Asienmeister John Koech (Bahrain Bahrain) 8:25,87 min Doha 2019
Afrikameister Conseslus Kipruto (Kenia Kenia) 8:26,38 min Asaba 2018
Ozeanienmeister Ben Buckingham (Australien Australien) 8:41,15 min Townsville 2019

Bestehende Rekorde

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Weltrekord Saif Saaeed Shaheen (Katar Katar) 7:53,63 min Brüssel, Belgien 3. September 2004[1]
Olympischer Rekord Conseslus Kipruto (Kenia Kenia) 8:03,28 min Finale OS London, Großbritannien 17. August 2016

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte der marokkanische Olympiasieger Soufiane el-Bakkali mit 8:08,90 min im Finale am 2. August. Damit verfehlte er den Rekord um 5,62 Sekunden. Zum Weltrekord fehlten ihm 15,27 Sekunden.

Rekordverbesserungen

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Es wurden zwei neue Landesrekorde aufgestellt:

Die Vorrunde wurde in drei Läufen durchgeführt. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Athleten (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die sechs Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

30. Juli 2021, 09:30 Uhr (02:30 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
1 Lamecha Girma Athiopien Äthiopien 8:09,83
2 Ryūji Miura Japan Japan 8:09,92 NR
3 Benjamin Kigen Kenia Kenia 8:10,80 SB
4 Ala Zoghlami Italien Italien 8:14,06 PB
5 Mohamed Tindouft Marokko Marokko 8:15,91
6 John Gay Kanada Kanada 8:16,99 PB
7 Djilali Bedrani Frankreich Frankreich 8:20,23
8 Mason Ferlic Vereinigte Staaten USA 8:20,23
9 Albert Chemutai Uganda Uganda 8:29,81
10 Vidar Johansson Schweden Schweden 8:32,86
11 Karl Bebendorf Deutschland Deutschland 8:33,27
12 Carlos San Martín Kolumbien Kolumbien 8:33,47
13 Phil Norman Vereinigtes Konigreich Großbritannien 8:46,57
DNF Fernando Carro Morillo Spanien Spanien
John Koech Bahrain Bahrain
Szene aus dem zweiten Vorlauf (v. l. n. r.):
Matthew Hughes, Hicham Bouchicha, Benard Keter,
Abdelkarim Ben Zahra, Avinash Sable
Ergebnis für den zweiten Vorlaufs auf der Anzeigetafel

30. Juli 2021, 09:47 Uhr (02:47 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
1 Abraham Kibiwot Kenia Kenia 8:12,25
2 Getnet Wale Athiopien Äthiopien 8:12,55
3 Ahmed Abdelwahed Italien Italien 8:12,71
4 Matthew Hughes Kanada Kanada 8:13,56 SB
5 Yemane Haileselassie Eritrea Eritrea 8:14,63 SB
6 Benard Keter Vereinigte Staaten USA 8:17,31 PB
7 Avinash Sable Indien Indien 8:18,12 NR
8 Sebastián Martos Spanien Spanien 8:23,07
9 Ryōma Aoki Japan Japan 8:24,82
10 Abdelkarim Ben Zahra Marokko Marokko 8:28,63 SB
11 Edward Trippas Australien Australien 8:29,90
12 Louis Gilavert Frankreich Frankreich 8:36,35
13 Emil Blomberg Schweden Schweden 8:39,57
14 Zak Seddon Vereinigtes Konigreich Großbritannien 8:43,29
15 Hicham Bouchicha Algerien Algerien 8:44,75

Im zweiten Vorlauf ausgeschiedene Hindernisläufer:

Hillary Bor – ausgeschieden als Sechster des dritten Vorlaufs

30. Juli 2021, 10:04 Uhr (03:04 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
1 Soufiane el-Bakkali Marokko Marokko 8:19,00
2 Topi Raitanen Finnland Finnland 8:19,17 SB
3 Alexis Phelut Frankreich Frankreich 8:19,36
4 Osama Zoghlami Italien Italien 8:19,51
5 Leonard Kipkemoi Bett Kenia Kenia 8:19,62
6 Hillary Bor Vereinigte Staaten USA 8:19,80
7 Ben Buckingham Australien Australien 8:20,95 PB
8 Ole Hesselbjerg Danemark Dänemark 8:24,08
9 Tadese Takele Athiopien Äthiopien 8:24,69
10 Altobeli da Silva Brasilien Brasilien 8:29,17
11 Simon Sundström Schweden Schweden 8:29,84
12 Kōsei Yamaguchi Japan Japan 8:31,27
13 Daniel Arce Spanien Spanien 8:38,09
14 Matthew Clarke Australien Australien 8:42,37

Weitere im dritten Vorlauf ausgeschiedene Läufer:

Das Hindernisfinale in der Anfangsphase (v. l. n. r.):
John Gay, Ahmed Abdelwahe, Soufiane el-Bakkali, Ala Zoghlami, Mohamed Tindouft, Benard Keter, Lamecha Girma, Abraham Kibiwot, Alexis Phelut
Finalresultat auf der Anzeigetafel

2. August 2021, 21:15 Uhr (14:15 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
1 Soufiane el-Bakkali Marokko Marokko 8:08,90
2 Lamecha Girma Athiopien Äthiopien 8:10,38
3 Benjamin Kigen Kenia Kenia 8:11,45
4 Getnet Wale Athiopien Äthiopien 8:14,97
5 Yemane Haileselassie Eritrea Eritrea 8:15,34
6 Matthew Hughes Kanada Kanada 8:16,03
7 Ryūji Miura Japan Japan 8:16,90
8 Topi Raitanen Finnland Finnland 8:17,44 SB
9 Ala Zoghlami Italien Italien 8:18,50
10 Abraham Kibiwot Kenia Kenia 8:19,41
11 Benard Keter Vereinigte Staaten USA 8:22,12
12 Alexis Phelut Frankreich Frankreich 8:23,14
13 Mohamed Tindouft Marokko Marokko 8:23,56
14 Ahmed Abdelwahed Italien Italien 8:24,34
15 John Gay Kanada Kanada 8:35,41

Nach wenigen hundert Metern setzten sich die beiden Äthiopier Getnet Wale und Lamecha Girma an die Spitze, wobei das Tempo nicht besonders hoch war. Nach anderthalb Runden übernahm der Japaner Ryūji Miura mit einer deutlichen Tempoverschärfung die Führung. Das Feld zog sich dadurch in die Länge, doch Miuras Vorstoß war nicht von langer Dauer, es wurde wieder langsamer.

Die beiden Äthiopier führten das weiter geschlossene Feld in die letzten drei Runden. Nach vorne orientierten sich nun die beiden Kenianer Abraham Kibiwo und Benjamin Kigen, als Fünfter folgte der Marokkaner Soufiane el-Bakkali.

Richtig schnell wurde es erst auf den letzten vierhundert Metern, nun riss das Feld auseinander. Girma führte vor Wale, el-Bakkali und Kigen. Dahinter tat sich schon eine Lücke auf. Diese Vierergruppe blieb auch auf der Gegengeraden zusammen, el-Bakkali schob sich jedoch schon vor der Zielkurve auf den zweiten Platz. Am letzten Wassergraben kam dann der Schlussangriff des Marokkaners. Er zog vorbei an Girma an die Spitze, Soufiane el-Bakkali spurtete in 8:08,90 min unwiderstehlich zum Olympiasieg. Lamecha Girma behauptete sich auf dem zweiten Platz und gewann die Silbermedaille. Vor dem letzten Hindernis eroberte Benjamin Kigen Rang drei und sicherte der seit langem im Hindernislauf überlegenen Nation Kenia so wenigstens noch die Bronzemedaille. Etwa dreieinhalb Sekunden hinter ihm wurde Getnet Wale Vierter vor dem Eritreer Yemane Haileselassie, der noch bis auf weniger als eine halbe Sekunde herangekommen war. Matt Hughes aus Kanada belegte eine knappe weitere Sekunde zurück den sechsten Platz vor dem anfangs kurzzeitig führenden Ryūji Miura.

Der WM-Dritte von 2019 und Vizeweltmeister von 2017 Soufiane El Bakkali beendete hier eine siebzehnjährige Phase ohne olympische Goldmedaille für Marokko. Letzter marokkanischer Olympiasieger zuvor war Hicham El Guerrouj, der 2004 jeweils Gold über 1500 und 5000 Meter gewonnen hatte.

Für Kenia ging eine lange Serie zu Ende. Seit den Olympischen Spielen 1984 hatten ununterbrochen kenianische Läufer diesen Wettbewerb für sich entschieden. Die Spiele 1976 und 1980 hatte Kenia boykottiert. Zuvor hatte es 1972 in München und 1968 in Mexiko-Stadt ebenfalls Gold für Kenia in dieser Disziplin gegeben.

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 3.000 m steeplechase - Men, sport-record.de, abgerufen am 21. Mai 2022