Pölle 5 (Quedlinburg)
Das Haus Pölle 5 ist ein denkmalgeschütztes Gebäude in der Stadt Quedlinburg in Sachsen-Anhalt. Nach einem Stifter-Ehepaar, welches die Sanierung und den Betrieb des Gebäudes finanziell ermöglichte, wird das Gebäude auch als Linhardhaus bezeichnet.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es befindet sich südöstlich des Marktplatzes der Stadt. Das Gebäude gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist im Quedlinburger Denkmalverzeichnis eingetragen. Es ist Sitz der Quedlinburger Jugendbauhütte.
Architektur und Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der dreigeschossige Fachwerkbau wurde 1665[1], nach anderen Angaben 1663[2][3] von Zimmermeister Andreas Schröder errichtet. Auf ihn verweist die mit einem Wappen versehene Inschrift M. ANDREAS SCHRÖDER.[4] Die Fachwerkfassade weist profilierte Knaggen, stilisierte Schiffskehlen und Pyramidenbalkenköpfen auf. Darüber hinaus sind die Gefache mit Zierausmauerungen versehen. Das Gebäude gilt als Beispiel für die sich verändernden Formen des Fachwerkbaus. Ende des 18. Jahrhunderts erfolgte ein Umbau. Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde im rechten Teil des Gebäudes eine Bäckerei eingerichtet, wobei sich im Hinterhaus das eigentliche Backhaus mitsamt Ofen befand. Die Backstube war im Erdgeschoss, der Mehlboden im Obergeschoss untergebracht.
1905 wurde im Erdgeschoss ein Ladeneinbau vorgenommen.
Ab 1998 erfolgte die Instandsetzung der Gebäude. Jugendbauhütte und Deutsche Stiftung Denkmalschutz nutzen das Haus als Unterkunft und für Seminare. Die Übergabe zur Nutzung als Wohnhaus für die Teilnehmer der Jugendbauhütte erfolgte im September 2003. Darüber hinaus besteht eine Werkstatt. Die Sanierung des Hauses wurde durch eine Stiftung des Ehepaars Brigitte und Hans Linhard ermöglicht. Die Stiftungserträge dienen auch weiter dem Unterhalt des Hauses.[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Falko Grubitzsch in: Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen-Anhalt. Band 1: Ute Bednarz, Folkhard Cremer u. a.: Regierungsbezirk Magdeburg. Neubearbeitung. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2002, ISBN 3-422-03069-7, S. 755.
- Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. Band 7: Falko Grubitzsch, unter Mitwirkung von Alois Bursy, Mathias Köhler, Winfried Korf, Sabine Oszmer, Peter Seyfried und Mario Titze: Landkreis Quedlinburg. Teilband 1: Stadt Quedlinburg. Fliegenkopf, Halle 1998, ISBN 3-910147-67-4, S. 210.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Artikel aus dem Dezember 2011 auf monumente-online zur Jugendbauhütte
- Informationen zum Gebäude auf der Homepage des Tags-des-offenen-Denkmals
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. Band 7: Falko Grubitzsch, unter Mitwirkung von Alois Bursy, Mathias Köhler, Winfried Korf, Sabine Oszmer, Peter Seyfried und Mario Titze: Landkreis Quedlinburg. Teilband 1: Stadt Quedlinburg. Fliegenkopf, Halle 1998, ISBN 3-910147-67-4, S. 210.
- ↑ Informationen zum Gebäude auf der Homepage des Tags-des-offenen-Denkmals
- ↑ Hans-Hartmut Schauer, Quedlinburg, Fachwerkstatt/Weltkulturerbe, Verlag Bauwesen Berlin 1999, ISBN 3-345-00676-6, Seite 145
- ↑ Hans-Hartmut Schauer, Quedlinburg, Fachwerkstatt/Weltkulturerbe, Verlag Bauwesen Berlin 1999, ISBN 3-345-00676-6, Seite 149
- ↑ Artikel aus dem Dezember 2011 auf monumente-online zur Jugendbauhütte
Koordinaten: 51° 47′ 19,2″ N, 11° 8′ 33″ O