Pappel-Seide

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Pappel-Seide

Früchte der Pappel-Seide (Cuscuta lupuliformis)

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Nachtschattenartige (Solanales)
Familie: Windengewächse (Convolvulaceae)
Gattung: Seide (Cuscuta)
Art: Pappel-Seide
Wissenschaftlicher Name
Cuscuta lupuliformis
Krock.

Die Pappel-Seide (Cuscuta lupuliformis)[1] ist eine Pflanzenart aus der Gattung Seide (Cuscuta) innerhalb der Familie der Windengewächse (Convolvulaceae). Dieser Vollschmarotzer ist in Eurasien weitverbreitet.

Blütenstand

Die Pappel-Seide weicht in vielen Merkmalen von anderen Arten aus der Gattung Cuscuta ab.

Vegetative Merkmale

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Die Pappel-Seide ist einjährige krautige Pflanze. Die 1 bis 2 Meter lange Stängel ist mit 1 bis 3 Millimetern Durchmesser etwas dicker als die der anderen mitteleuropäischen Arten und damit handelt es sich um eine relativ große Teufelszwirn-Art. Die Stängel sind grünlich und oft mit roten, warzenähnlich hervorstehenden Punkten versehen.

Generative Merkmale

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Die Blüten stehen in eher lockeren Knäueln oder in kurzen ährigen oder traubigen Blütenständen, manchmal auch einzeln, und nicht wie bei den anderen Arten in mehrblütigen dichten Knäueln.

Die Blüte besitzt eine doppelte Blütenhülle. Die Kelchzipfel sind stumpf oder fast zugespitzt, eiförmig und um die Hälfte kürzer als die Kronröhre.[2] Die Schlundschuppen sind kurz und am unteren Teil der Kronröhre angewachsen.[2] Die weißliche bis rötliche Blütenkrone ist stets vierzählig und 4 bis 6 Millimeter lang.[2] Der Fruchtknoten ist eiförmig, konisch.[2] Anstatt mehrerer Griffel gibt es in den Blüten der Pappel-Seide nur einen Griffel mit einer zweilappigen Narbe.

Die Frucht ist hier nicht so klein wie bei anderen Seide-Arten, sondern eine mit 5 bis 6 Millimetern Durchmesser eine fast erbsengroße, beerenartige Kapselfrucht.[1] Die Samen sind bei einer Länge von 2 bi 3 Millimetern rundlich bis dreieckig-eiförmig und mehr oder weniger deutlich geschnäbelt.[2]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28.[3]

Bei der Pappel-Seide handelt es sich um einen Therophyten.[1]

Wie bei allen Arten der Gattung handelt es sich um einen Vollschmarotzer,[1] der weder Chlorophyll noch Wurzeln besitzt, sondern an anderen Pflanzen emporwindet und in diese mit Haustorien eindringt. Die Pappel-Seide schmarotzt besonders auf Salix-Arten, auf Schwarzem Holunder (Sambucus nigra), der Kratzbeere (Rubus caesius), der Zaun-Winde (Calystegia sepium) und anderen Arten.[3]

Die Pappel-Seide ist von Europa bis zur Mongolei und bis Pakistan verbreitet.[4] Im 20. Jahrhundert hat sie sich jedoch nach Westen bis Holland ausgebreitet. In Deutschland findet man sie als ausgesprochene Stromtalpflanze in den großen Flusstälern an Oder, Havel, Spree, Saale, Elbe, Rhein, Main und Mosel. In Süddeutschland ist sie selten, aber auch in anderen Gebieten kommt sie nur recht zerstreut vor.

Die Pappel-Seide ist eine Charakterart des Cuscuto lupuliformis-Rubetum caesii aus dem Verband Senecion fluviatilis.[3]

Die Erstveröffentlichung von Cuscuta lupuliformis erfolgte 1787 durch Anton Johann Krocker in Flora Silesiaca ... 1, S. 261, Tafel 36. Synonyme für Cuscuta lupuliformis Krock. sind: Cuscuta epithymum Siev. ex Ledeb. nom. inval., Cuscuta flava Siev. ex Ledeb., Cuscuta macrocarpa G.Don ex Loudon, Cuscuta monogyna Engelm. nom. inval.[4]

Cuscuta lupuliformis als Schleier auf Rubus caesius, Rheinufer bei Bonn, 2020
Pappel-Seide als Schleier auf der Kratzbeere (Rubus caesius), Rheinufer bei Bonn, 2020

Je nach Autor gibt es etwa zwei Varietäten:[4]

  • Cuscuta lupuliformis var. asiatica Engelm.: Sie kommt vom europäischen südlichen Russland bis Pakistan vor.[4]
  • Cuscuta lupuliformis Krock. var. lupuliformis

Quellen und weiterführende Informationen

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  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
  • Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler. 13./14. Auflage. Band 2: Gefäßpflanzen. Volk und Wissen, Berlin (DDR) 1987, ISBN 3-06-012539-2.

Einzelnachweise

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  1. a b c d Cuscuta lupuliformis Krock., Pappel-Seide. auf FloraWeb.de
  2. a b c d e Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage, unveränderter Textnachdruck Band V, Teil 3. Verlag Carl Hanser, München 1966. S. 2109–2111.
  3. a b c Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 774.
  4. a b c d Cuscuta lupuliformis. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 4. Februar 2016.
Commons: Pappel-Seide (Cuscuta lupuliformis) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien