Patria 6×6

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Patria 6×6

Patria 6x6

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 2–3 (Kommandant, Fahrer, evtl. Schütze), 8–10 Passagiere
Länge 7,5 m
Breite 2,9 m
Höhe 2,5 m
Masse 24.000 kg
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung Ballistische-, Minen- und USBV-Schutzsysteme gemäß Kundenwunsch

STANAG Level 2.

Beweglichkeit
Antrieb DC 09 Scania AB Diesel 294 kW (394 PS)
294 kW (394 PS)
Geschwindigkeit mehr als 100 km/h auf Land, bis zu 8 km/h im Wasser
Leistung/Gewicht 12,25 kW/t (16,66 PS/t) (maximales Gewicht), 18,3 kW/t (24,9 PS/t) (minimales Gewicht)
Reichweite >700 km

Der Patria 6×6 (Patria XA-300)[1] ist ein sechsrädriger Mannschaftstransportwagen, der von dem finnischen Rüstungskonzern Patria produziert wird. In Deutschland wird das Fahrzeug voraussichtlich den Transportpanzer Fuchs der Bundeswehr ersetzen.

Er ist vor allem für den Transport von Soldaten ausgelegt, kann aber auch für andere Zwecke konfiguriert werden. Die Basisvariante kann durch viele optionale Ausstattungsmerkmale angepasst werden, um den Anforderungen des Nutzers gerecht zu werden. Dazu gehören beispielsweise ein Schwimmsystem, eine Winde, verstärkte Panzerung und verschiedenste Waffensysteme. Zu den verfügbaren Waffensystemen gehören Maschinengewehre, Direktschuss-Waffensysteme bis zu einem Kaliber von 25/30 mm und das Patria Nemo 120 mm Geschützturm-Mörsersystem.

Der Fahrer und Kommandant sitzen vorne, während sich die Motorsektion hinter dem Fahrer befindet. Im hinteren Bereich befinden sich die Soldaten und weitere Ausrüstung. Ein Gang auf der rechten Seite ermöglicht den Wechsel zwischen dem vorderen und dem hinteren Bereich.

Das Patria 6×6-Chassis basiert auf dem Patria AMVXP. Die geplante Nutzungsdauer des Fahrzeugs beträgt mehr als 30 Jahre.[2]

(„CAVS“ = Common Armoured Vehicle System)

Aktuelle Nuterzstaaten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Lettland Lettland
Mitglied des CAVS-Programms. 200 Fahrzeuge bestellt (sollen zwischen 2021 and 2029 geliefert werden).[3]
Finnland Finnland
Mitglied des CAVS-Programms. 160 Fahrzeuge sollen bis 2023 geliefert werden.[4][5]
Schweden Schweden
Mitglied des CAVS-Programms. Am 19. April 2023 wurde verkündet, dass für die Livgarde 20 Fahrzeuge mit der Bezeichnung Pansarterrängbil 300 bestellt wurden.[6] : Weitere 321 Fahrzeuge wurden am 20. März 2024 bestellt und sollen zwischen 2025 und 2030 geliefert werden. Eine schwedische Besonderheit stellt dabei die Integration von Führungssystemen und einer Waffenstation in das Fahrzeug dar.[7] :

Zukünftige und potenzielle Nutzerstaaten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Deutschland Deutschland
Nach dem Beitritt Deutschlands zu dem CAVS-Programm im April 2023 teilte Patria im Februar 2024 mit, dass sich das Unternehmen mit der Flensburger Fahrzeugbaugesellschaft (FFG) und der DSL Defence Service Logistics (einem Unternehmen der KNDS-Gruppe) zusammengeschlossen hat, um Deutschland die Entwicklung, Produktion und Wartung von Varianten des gepanzerten Mannschaftstransportwagens 6×6 von Patria anzubieten.[8][9] Dieser Entscheidung war im November 2023 die Bekanntgabe des Bundesministerium der Verteidigung über ein Auswahlverfahren für den Nachfolger des Transportpanzers Fuchs vorausgegangen. Neben dem Patria 6×6 wurden der Fuchs 1A9 von Rheinmetall sowie der Pandur Evolution von General Dynamics European Land System (GDELS) betrachtet.[10] Nach dem Bekanntwerden der grundsätzlichen Auswahl des Patria im April 2024[11] teilte Patria Anfang Mai 2024 mit, dass Deutschland offiziell dem Forschungs- und Entwicklungsvereinbarung CAVS beigetreten ist. Deutschland erhält hierdurch Zugang zu den Ergebnissen der CAVS-Produktentwicklungspakete und kann sich zugleich an der Weiterentwicklung des Fahrzeugsystems beteiligen. Langfristig ist geplant, alle rund 1.000 in die Jahre gekommenen Transportpanzer Fuchs zu ersetzen.[12][13][14]

Aus dem CAVS-Programm ausgeschieden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Estland Estland
Estland schloss sich 2019 zusammen mit Finnland und Lettland dem Programm an, schied jedoch später aus dem Programm aus.[15]
Das estnische Heer bestellte für 200 Millionen Euro 230 Fahrzeuge von türkischen Verteidigungsunternehmen:[16]
Otokar Arma (6×6)
⦁ Nurol Makina NMS (4×4)

Vergleichbare Systeme

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Patria 6×6 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. PATRIA 6x6. In: mil.lv. Abgerufen am 13. März 2023 (lettisch).
  2. Patria 6x6 Armoured Wheeled Vehicle, Finland. Abgerufen am 15. Februar 2024.
  3. Joint 6x6 programme proceeds – Patria provides 6x6 armoured vehicles for Finland and Latvia. Abgerufen am 15. Februar 2024.
  4. Finland, Latvia and Patria reach agreement on Common Armoured Vehicle System. Abgerufen am 15. Februar 2024.
  5. Finland orders pre-series CAVS 6x6 vehicles. In: Shephard. Abgerufen am 15. Februar 2024.
  6. Sverige köper pansarfordon av finskägda Patria. In: SVT. Abgerufen am 15. Februar 2024.
  7. Försvarsmakten: 400 pansarterrängbilar på ingång. In: Försvarsmakten. Abgerufen am 19. April 2023 (schwedisch).
  8. Thomas Liebe: Patria formiert Industriegruppe für die Produktion im CAVS-Programm. In: hardthoehenkurier.de. 15. Februar 2024, abgerufen am 25. Mai 2024.
  9. Handelsblatt. Abgerufen am 15. Februar 2024.
  10. Gerhard Heiming: Transportpanzer Fuchs – Bundeswehr bestätigt Dreikampf um die Nachfolge. In: soldat-und-technik.de. 13. November 2023, abgerufen am 25. Mai 2024.
  11. Deutscher Hersteller geht leer aus: Das wird der neue Transportpanzer der Bundeswehr. In: bild.de. 10. April 2024, abgerufen am 11. April 2024.
  12. Germany joins CAVS vehicle programme’s research and development agreement. 2. Mai 2024, abgerufen am 3. Mai 2024 (englisch).
  13. Transportpanzer Neue Generation – Deutschland tritt Forschungs- und Entwicklungsvereinbarung des CAVS-Programms bei. In: hartpunkt.de. 2. Mai 2024, abgerufen am 25. Mai 2024.
  14. siehe auch faz.net: Zulieferer kämpfen um Zukunft für den Fuchs (15. Juni 2024)
  15. Finland, Latvia To Jointly Procure 360 Land Vehicles; Estonia, Sweden Could Join. In: breakingdefense.com. 14. September 2021, abgerufen am 23. Februar 2024 (englisch).
  16. Estonia to Purchase Approximately €200 Million Worth of New Armoured Vehicles. In: kaitseinvesteeringud.ee. Abgerufen am 23. Februar 2024 (englisch).