Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1796

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3. Präsidentschaftswahl
Siegel des Präsidenten der Vereinigten Staaten
Siegel des Präsidenten der Vereinigten Staaten
4. November – 7. Dezember 1796
138 Wahlleute


Föderalistische Partei
John Adams / Thomas Pinckney
Wahlleute 71[1]  
  
51,5 %
Stimmen 35.726  
  
53,4 %

Demokratisch-Republikanische Partei
Thomas Jefferson / Aaron Burr
Wahlleute 68  
  
49,3 %
Stimmen 31.115  
  
46,6 %

Wahlergebnisse nach Bundesstaat
Karte der Wahlergebnisse nach Bundesstaat
  9 Staaten  
Adams
  7 Staaten  
Jefferson

Gewähltes Electoral College
68
71
68 71 
Electoral College:
  • Adams 71
  • Jefferson 68

  • Präsident der Vereinigten Staaten
    Vor der Wahl
    George Washington
    Unabhängig

    Die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1796 war die dritte Wahl des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Es war die erste Wahl, bei der zwei politische Parteien um den Wahlsieg wetteiferten; es war außerdem die einzige Wahl, bei der Präsident und Vizepräsident aus unterschiedlichen Parteien stammten. Gewählt wurde John Adams vor Thomas Jefferson, der Vizepräsident wurde.

    Das damalige Wahlsystem gab jedem Wahlmann zwei Stimmen. Jeder Wahlmann musste mindestens für einen Kandidaten außerhalb seines Heimatstaates stimmen. Um Präsident zu werden, musste der Kandidat eine absolute Mehrheit der Wahlmännerstimmen erreichen, der Kandidat mit der zweithöchsten Stimmenzahl wurde Vizepräsident, für diesen war keine absolute Mehrheit notwendig.

    Kandidaten und Parteien

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    Amtsinhaber George Washington weigerte sich, für eine dritte Amtszeit zu kandidieren; damit schuf er eine Tradition, die bis zur zweiten Wiederwahl von Franklin D. Roosevelt im Jahr 1940 nicht gebrochen wurde.

    Schon bei der Wahl im Jahr 1792 hatten sich erste Parteien gebildet, doch 1796 war das erste Mal, dass sämtliche Kandidaten zu einer Partei gehörten. Die Föderalistische Partei, angeführt von John Adams, befürwortete eine starke, die Wirtschaft beeinflussende, Regierung. Die von Thomas Jefferson angeführte Demokratisch-Republikanische Partei hingegen setzte sich für eine dezentrale Regierung, eine strikte Auslegung der Verfassung und eine landwirtschaftlich geprägte Nation ein. Zudem waren die Democratic Republicans gegen den Jay-Vertrag.

    Im Gegensatz zu den vorangegangenen Wahlen war der Sieger nicht von vornherein klar. Die Föderalisten nominierten Adams, die Demokratisch-Republikanische Partei Jefferson. Um sich die Unterstützung der Südstaaten zu sichern, nominierte die Föderalistische Partei Thomas Pinckney, ehemals Gouverneur von South Carolina, als Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten. Weitere Kandidaten um die Vize-Präsidentschaft aus der Föderalistischen Partei waren Oliver Ellsworth, James Iredell, John Jay, Samuel Johnston und Charles Cotesworth Pinckney. Die Demokraten-Republikaner nominierten Aaron Burr als ihren Vize-Präsidentschafts-Kandidaten. Außerdem kandidierten für dieses Amt auch die Demokraten-Republikaner Samuel Adams, George Clinton und John Henry. Zudem erhielt interessanterweise der scheidende Präsident George Washington, obwohl er nicht mehr kandidierte, 2 Wahlmännerstimmen.

    Kandidat Partei Heimatstaat Volkswahl Wahlmänner
    Anzahl Prozent
    John Adams Föderalist Massachusetts 35.726 53,4 % 71
    Thomas Jefferson Demokraten-Republikaner Virginia 31.115 46,6 % 68
    Thomas Pinckney Föderalist South Carolina 59
    Aaron Burr Demokraten-Republikaner New York 30
    Samuel Adams Demokraten-Republikaner Massachusetts 15
    Oliver Ellsworth Föderalist Connecticut 11
    George Clinton Demokraten-Republikaner New York 7
    John Jay Föderalist New York 5
    James Iredell Föderalist North Carolina 3
    George Washington Parteilos Virginia 2
    John Henry Demokraten-Republikaner Maryland 2
    Samuel Johnston Föderalist North Carolina 2
    Charles Cotesworth Pinckney Föderalist South Carolina 1

    Die Rechnung der Föderalisten ging nicht auf. Zu viele Mitglieder des Electoral College, unter anderem elf Wahlmänner aus New Hampshire, gaben ihre Zweitstimme nicht Pinckney. John Adams konnte zwar die Wahl mit 71 Wahlmännerstimmen gewinnen, Pinckney konnte jedoch nur 59 Stimmen auf sich vereinen und wurde Dritter hinter Thomas Jefferson, der es auf 68 Stimmen brachte und damit Vizepräsident wurde, obwohl er ursprünglich für das Präsidentenamt kandidiert hatte. Aaron Burr aus New York, Angehöriger der Demokratisch-Republikanischen Partei, wurde an der Seite Jeffersons Vierter mit lediglich 30 Wahlmännerstimmen. An dem Ergebnis zeigt sich, dass die entstehenden politischen Parteien zu dem Zeitpunkt noch sehr uneins und fragmentiert waren; zwar standen die Oppositionellen geschlossen hinter ihrer Identifikationsfigur Jefferson, als Vizepräsident hielten die verschiedenen Teile jedoch mehrere Kandidaten für geeignet.

    Dies war der einzige Fall in der Geschichte der Vereinigten Staaten, bei dem Präsident und Vizepräsident aus unterschiedlichen Parteien stammten, nimmt man den Fall von Abraham Lincoln und Andrew Johnson aus, der zwar im Gegensatz zum Republikaner Lincoln Demokrat gewesen war, aber gemeinsam mit ihm für die sogenannte National Union Party angetreten war. Die Probleme, die sich später daraus ergaben, und die Wahl von 1800 führten zu der Verabschiedung des 12. Amendments, das die Wahl von Präsidentschaft und Vizepräsidentschaft komplett voneinander trennt.

    Commons: US-Präsidentschaftswahl 1796 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Paul F. Boller: Presidential Campaigns: From George Washington to George W. Bush. 2., verbesserte Auflage. Oxford University Press, New York 2004, ISBN 978-0-19-516716-0, S. 7–10 (= 1796–Federalist Succession: John Adams).
    • Donald Richard Deskins, Hanes Walton, Sherman C. Puckett: Presidential Elections, 1789–2008: County, State, and National Mapping of Election Data. University of Michigan, Ann Arbor 2010, ISBN 978-0-472-11697-3, S. 25–32 (= Kapitel 5: John Adams’s Election.).
    • Joanne B. Freeman: The Election of 1796. In: Richard Alan Ryerson (Hrsg.): John Adams and the Founding of the Republic (= Massachusetts Historical Society Studies in American History and Culture. 6). Massachusetts Historical Society, Boston MA 2001, ISBN 0-934909-78-4, S. 142–167.
    • Arthur M. Schlesinger (Hrsg.): History of American Presidential Elections, 1789–1968. Band 1: 1789–1824. Chelsea House Publishers, New York NY 1985, ISBN 0-87754-491-3.

    Einzelnachweise

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    1. 72 Wahlmänner hatten Adams/Pinckney bei der Wahl erreicht; allerdings stimmte 1 Wahlmann aus der Delegation von Pennsylvania für den Kandidaten der Republikaner Jefferson als Präsident, wodurch Adams nur 71 Stimmen im Wahlkollegium erreichte.