Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1924

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35. Präsidentschaftswahl
Siegel des Präsidenten der Vereinigten Staaten
Siegel des Präsidenten der Vereinigten Staaten
4. November 1924
531 Wahlleute

Republikanische Partei
Calvin Coolidge / Charles Dawes
Wahlleute 382  
  
72,0 %
Stimmen 15.723.789  
  
54,0 %
Demokratische Partei
John W. Davis / Charles Bryan
Wahlleute 136  
  
25,6 %
Stimmen 8.386.242  
  
28,8 %
Progressive Party
Robert La Follette / Burton Wheeler
Wahlleute 13  
  
2,4 %
Stimmen 4.831.706  
  
16,6 %

Wahlergebnisse nach Bundesstaat
Karte der Wahlergebnisse nach Bundesstaat
  35 Staaten  
Coolidge/Dawes
  12 Staaten  
Davis/Bryan
  1 Staat  
La Follette/Wheeler

Gewähltes Electoral College
136
13
382
136 13 382 
Electoral College:
  • Coolidge 382
  • Davis 136
  • La Follette 13

  • Präsident der Vereinigten Staaten

    In der US-Präsidentschaftswahl von 1924 traten auf der Seite der Republikaner Calvin Coolidge, der seit dem Tod von Warren G. Harding 1923 das Präsidentenamt übernommen hatte, und als Kandidat für die Vizepräsidentschaft Charles G. Dawes an. Sie standen für eine Fortführung ihrer Wirtschaftspolitik, die auf der Laissez-faire-Theorie beruhte und in ihrer ersten Amtszeit einen Wirtschaftsboom aufkommen ließ. Außenpolitisch vertraten Coolidge und Dawes weiterhin den Isolationismus, den Harding als Kehrtwende zum Wilsonianismus eingeleitet hatte. Wie schon bei der Präsidentschaftswahl 1920 unterstützten konservative Prominente aus Hollywood die Republikaner, unter anderem der Sänger Al Jolson. Es war der erste Wahlkampf weltweit, dessen wesentliche Stationen vom damals neuen Medium Rundfunk übertragen wurden.[1][2]

    Für die Demokraten kandidierten John W. Davis, ein auf nationaler Ebene nahezu unbekannter ehemaliger Kongressabgeordneter aus West Virginia, und als sein Running Mate Charles W. Bryan, der Gouverneur von Nebraska. Sie standen für die Politik von Woodrow Wilson, in der der Staat die Steuern erhöhte und mehr die Wirtschaft regulierte. Außenpolitisch forderten sie ein stärkeres Engagement der USA und den Eintritt in den Völkerbund. Davis war ein Kompromisskandidat, der erst nominiert wurde, nachdem die beiden ursprünglichen Favoriten, der frühere Finanzminister William Gibbs McAdoo und Gouverneur Al Smith aus New York auf einer Brokered Convention in mehr als 100 Wahlgängen gegeneinander angetreten waren.

    Trotz der Abspaltung der Progressiven unter Robert M. La Follette, der lediglich seinen Heimatstaat Wisconsin gewinnen konnte, gelang Calvin Coolidge ein hoher Sieg. Unter seiner Führung erreichten die USA ein hohes Wirtschaftswachstum und einen beachtlichen Wohlstand in der Bevölkerung. Auch kam es zum Aktien-Boom, indem immer mehr Amerikaner erfolgreich an der Börse spekulierten.

    Für die Republikaner kandidierte der amtierende Präsident Calvin Coolidge, der nach dem Tod Warren Hardings das Amt übernahm. Er hatte praktisch keine ernstzunehmende Konkurrenz. Sein Running Mate wurde Charles G. Dawes.

    Die Demokraten nominierte John W. Davis im 103. Wahlgang als Kompromisskandidaten und übergingen damit William G. McAdoo, der zuvor in fast allen Wahlgängen geführt hat. Sein Mitbewerber als Vizekandidat wurde Charles W. Bryan.

    Als Robert M. La Follette die Nominierung der Republikaner nicht erhielt, gründete er aus Protest erneut eine Progressive Partei. Er kandidierte zusammen mit Burton Wheeler.

    Flugblätter in New York während des Wahlkampfes 1924
    Kandidat Partei Stimmen Wahlmänner
    Anzahl Prozent
    Calvin Coolidge Republikaner 15.723.789 54,0 % 382
    John W. Davis Demokraten 8.386.242 28,8 % 136
    Robert M. La Follette Progressive 4.831.706 16,6 % 13
    Herman P. Faris Prohibitionisten 55.951 0,2 %
    William Z. Foster Kommunisten 38.669 0,1 %
    Andere 60.750 0,2 %
    Gesamt 29.097.107 100 % 531

    266 Stimmen waren für die Wahl zum Präsidenten notwendig.

    • Donald Richard Deskins, Hanes Walton, Sherman C. Puckett: Presidential Elections, 1789-2008: County, State, and National Mapping of Election Data. University of Michigan, Ann Arbor 2010, ISBN 978-0-472-11697-3, S. 327–336 (= Kapitel 37: Calvin Coolidge’s Election.).
    • Paul F. Boller: Presidential Campaigns: From George Washington to George W. Bush. 2., verbesserte Auflage. Oxford University Press, New York 2004, ISBN 978-0-19-516716-0, S. 218–222 (= 1924–Keeping Cool with Coolidge).
    Commons: US-Präsidentschaftswahl 1924 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

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    1. Der deutsche Rundfunk, Ausgabe 31 von 3. August 1924, S. 1718
    2. Lynda Lee Kaid & Mary Christine Banwart: Election Coverage. In Christopher H. Sterling & Cary O’Dell (Hrsg.): The Concise Encyclopedia of American Radio. Routledge, New York City 2010, ISBN 0-415-99533-7, S. 258.