Přerov
Přerov | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Tschechien | |||
Historischer Landesteil: | Mähren | |||
Region: | Olomoucký kraj | |||
Bezirk: | Přerov | |||
Fläche: | 5848 ha | |||
Geographische Lage: | 49° 27′ N, 17° 27′ O | |||
Höhe: | 210 m n.m. | |||
Einwohner: | 41.634 (1. Jan. 2023)[1] | |||
Postleitzahl: | 750 00 | |||
Kfz-Kennzeichen: | PR | |||
Verkehr | ||||
Straße: | I/55 | |||
Bahnanschluss: | Brno–Přerov | |||
Struktur | ||||
Status: | Statutarstadt | |||
Ortsteile: | 13 | |||
Verwaltung | ||||
Oberbürgermeister: | Petr Měřínský (ANO 2011) (Stand: 2018) | |||
Adresse: | Bratrská 34 750 11 Přerov 2 | |||
Gemeindenummer: | 511382 | |||
Website: | www.mu-prerov.cz |
Přerov (deutsch Prerau) ist eine tschechische Stadt an der Bečva in der Olmützer Region mit etwa 47.679 Einwohnern (2008). Přerov liegt etwa 22 km südöstlich von Olmütz. In der Vergangenheit war die Stadt ein wichtiger Knotenpunkt und das Herz Mährens.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt Přerov wurde im Jahre 1141 erstmals urkundlich erwähnt und wurde 1256 zur Königsstadt erhoben. Das Schloss gehörte der einflussreichen Familie von Zierotin. Johann Amos Comenius besuchte in Přerov die Lateinschule, deren Leiter er ab 1614 war.
Nach der Schlacht am Weißen Berg 1620 begann eine Phase des Niedergangs, bedingt durch folgende Kriegsschäden und die allgemeine Entvölkerung des Landes nach dem Dreißigjährigen Krieg. 1636 starb hier Wallensteins Schwager Karl der Ältere von Žerotín.
Mit dem Bau der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn von Wien bis Prerau begann der neuerliche Aufschwung der Stadt. Während der Zeit Österreich-Ungarns war Prerau der Sitz der Bezirkshauptmannschaft des Bezirkes Prerau.
Im Juni 1945 wurden in Přerov 265 Flüchtlinge von tschechischen Milizen auf der Schwedenschanze am Stadtrand ermordet, das Ereignis ist unter dem Namen Massaker von Prerau bekannt.[2]
Bevölkerung
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Stadtteile
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Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Stadt gibt es auch eine Brauerei namens Pivovar Přerov, die das Bier Zubr herstellt, eine der wenigen großen mährischen Brauereien, die noch in Betrieb sind (heute unter der Name Pivovary CZ Group als Teil dieser Gruppe). Weiter ist das heute tschechisch-amerikanische Unternehmen Meopta (gegründet 1933), das optische Produkte herstellt, in der Stadt tätig.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch Prerau verläuft die noch im Bau befindliche Schnellstraße R55 von Olmütz nach Österreich. Auch der Weiterbau und damit der Anschluss an die Autobahn D1 ist für die kommenden Jahre geplant.
Die Stadt ist ein wichtiger Bahnknotenpunkt. Die Kursbuchstrecke 270 (Bahnstrecke Přerov–Olomouc und Bahnstrecke Břeclav–Bohumín) führt durch Přerov. Die Strecken 300 (Bahnstrecke Brno–Přerov) und 330 (Bahnstrecke Břeclav–Přerov) der ČD enden hier.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Stadt spielt die Eishockey-Mannschaft des HC Zubr Přerov. Weiterhin gibt es den Handballklub Sokol HC Přerov.
Partnerstädte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Přerov listet folgende sieben Partnerstädte auf:[4]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Oberstadt (Oberer Platz) mit geschlossenem Bestand von Laubenhäusern aus der Renaissancezeit und dem ehem. Schloss (heute Comenius-Museum)
- Unterer Platz (Nam. TGM) mit barocker Laurentius-Kirche und überwiegend gründerzeitlicher Bebauung
- Ehemalige Synagoge, jetzt orthodoxe Kirche
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Amos Comenius (1592–1670), Pädagoge
- Moses Brück (1812–1849), Offizier und jüdischer Theologe
- Dionys von Grün (1819–1896), Geograf und Hochschullehrer
- Jakob Gartner (1861–1921), österreichischer Architekt
- Stefan Jellinek (1871–1968), Mediziner
- František Neumann (1874–1929), Komponist, Dirigent und Musikpädagoge
- Oskar Hirsch (1877–1965), HNO-Arzt in Wien und Boston
- Ignaz Hermann Körner (1878–1944), österreichischer Sportfunktionär
- Rudolf Weigl (1883–1957), Biologe
- František Winkler (1884–1956), sowjetischer Bildhauer
- Liane Zimbler (1892–1987), österreichisch-amerikanische Architektin und Innenarchitektin
- Karel Janoušek (1893–1971), tschechoslowakischer Armeegeneral und Luftmarschall der britischen Royal Air Force
- Vladímir Procházka (Pseudonym Jiři Mach) (1895–1967), tschechischer Staatsrechtler, Direktor des Tschechoslowakischen Enzyklopädischen Institutes
- Viktor Czerny (1896–1945), österreichischer Forstmeister und Widerstandskämpfer
- Ida Ehre (1900–1989), österreichisch-deutsche Schauspielerin und Theaterleiterin
- Oldřich Halma (1907–1985), tschechischer Chorleiter und Komponist
- Eliška Kleinová (1912–1999), tschechische Klavierpädagogin
- Lily Spandorf (1914–2000), Malerin und Schriftstellerin
- Josef Kainar (1917–1971), tschechischer Dichter
- Gideon Klein (1919–1945), Pianist und Komponist
- Zdenek Hruban (1921–2011), Mediziner
- Lubomír Kostelka (1927–2018), Schauspieler
- Milan Dobeš (* 1929), slowakischer Künstler
- Pavel Novák (1944–2009), Sänger
- Miloš Říha (1958–2020), Eishockeytrainer
- Pavel Soukup (* 1965), Radrennfahrer
- Michal Palinek (* 1967), Beachvolleyballspieler
- Jana Dobešová (* 1968), Tischtennisspielerin
- Petr Veselý (* 1971), Fußballspieler
- Eva Štěpánčíková (* 1972), Volleyballspielerin
- Petr Ruman (* 1976), Fußballspieler und -trainer
- Pavel Horák (* 1982), Handballspieler
- Lukáš Ticháček (* 1982), Volleyballspieler
- Josef Hrabal (* 1985), Eishockeyspieler
- Zdeněk Zlámal (* 1985), Fußballspieler
- Stanislav Kašpárek (* 1996), Handballspieler
- Jakub Markovič (* 2001), Fußballtorhüter
- Adam Žouželka (* 2001), American-Football-Spieler
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Zeiller: Prerow. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae (= Topographia Germaniae. Band 11). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1650, S. 107 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
- ↑ Karl-Peter Schwarz: Das Massaker von Prerau. Ein Verbrechen aus der Nachkriegszeit und seine Aufarbeitung. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 15. Juni 2015, S. 8.
- ↑ czso.cz/documents (PDF).
- ↑ Partnerská města – Město Přerov. Abgerufen am 10. April 2018.