Raab-Katzenstein RK 8

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Raab-Katzenstein RK 8 Marabu
Raab-Katzenstein RK 8 3-view Le Document aéronautique April,1927
Typ Passagierflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich Deutsches Reich

Hersteller Raab-Katzenstein
Erstflug 27. März 1927
Indienststellung April 1927
Produktionszeit

1927–1928

Stückzahl 2 × RK8, 6 × RK8a/LVG C.VI

Die Raab-Katzenstein RK 8 Marabu war ein 2–3 sitziger Passagier- und Mehrzweck-Doppeldecker der Raab-Katzenstein-Flugzeugwerke aus dem Jahr 1927.

Die Raab-Katzenstein RK 8 Marabu entstand 1927 als Nachfolgeprojekt für den abgebrochenen Entwurf des Passagier-Doppeldeckers Raab-Katzenstein RK 3. Statt eines weiteren, eigenen Flugzeugentwurfs entschied sich Antonius Raab bei der RK 8 für die Übernahme eines bereits existierenden, einfachen Passagierflugzeug-Entwurfs der Deutschen Lloyd Flugzeugwerke GmbH (DLFW), die die Rechte am Kriegsaufklärer LVG C.VI erworben hatte und diesen für zivile Zwecke umkonstruiert hatte.

Aus den DLFW-Entwürfen entstanden im RaKa-Konstruktionsbüro unter Paul Hall zwei Ableitungen für die RaKa RK 8. Der erste Entwurf sah die weitgehende Beibehaltung des offenen Passagier-Doppeldeckers wie bei der LVG C.VI vor. In einem zweiten Entwurf ersetzte Hall den offenen Passagiersitz durch eine geschlossene Passagierkabine, in der 2–3 Personen Platz fanden. Dieser Entwurf entsprach der bereits bei LVG 1919 aus der LVG C.VI abgeleiteten LVG P.I.

Der Erstflug des RK8 Prototypen erfolgte im März 1927. Beim Flugtag in Vaals wurde der Marabu erstmals der Öffentlichkeit am 24. März 1927 vorgestellt.

Mit einem Stückpreis von 13.500 RM war die RaKa RK8 Marabu etwa halb so teuer wie der Phönix-Entwurf von 1926. Allerdings erwies sich der Entwurf der Verkehrslimousine, wie sie 1919 üblich war, Mitte der 20er Jahre als nicht mehr konkurrenzfähig. Für die Kabinenvariante der RK 8 fanden sich keine Interessenten. Vom Kabinenflugzeug RaKa RK8 entstanden nur zwei Exemplare.

Allerdings wurde eine Kleinserie des offenen Doppeldeckers RaKa LVG C.VI als Mehrzweckflugzeug für die Schädlings- und Waldbrandbekämpfung und die Luftbild-Industrie aufgelegt, der später unter der Bezeichnung RaKa RK8a vermarktet wurde. Als Nachtwerbeflugzeug konnte die RaKa RK8a an der unteren Tragfläche auch mit Schriftzug-Lampen ausgerüstet werden, wie sie bei der Schokoladenfirma Monheim/Trumpf zum Einsatz kamen. Insgesamt entstanden bis 1928 sechs dieser Mehrzweckflugzeuge vom Typ RK8a.

Im Einsatz erwies sich der verwendete Benz Bz4-Motor als äußerst unzuverlässig. Häufige Überhitzungsprobleme führten zu Motorausfällen. Rundflüge mit der Kabinenversion RK8 mussten daher häufig auf Flugtagen kurzfristig abgesagt werden. Auch in der Forstwirtschaft waren Motorausfälle über Waldgebieten nicht akzeptabel. Die meisten RaKa RK8/RK8a wurden daher bereits bis 1932 abgestellt.[1]

  • RaKa RK8 Marabu – Kabinenflugzeug auf Basis DLFW LVG.CI bzw. LVG.PI mit verkürztem Rumpf
  • RaKa LVG.CI – offenes Passagierflugzeug auf Basis DLFW LVG.CI
  • RaKa RK8a – Vermarktungsbezeichnung für RaKa LVG C.VI

Technische Daten

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Kenngröße RK 8 RK 8a
Besatzung 3–4 2–3
Spannweite oben 13,00 m

unten 12,48 m

Länge 7,50 m
Höhe 2,90 m 3,20 m
Flügelfläche 36,00 m²
Flächenbelastung 41,6 kg/m² 38,9 kg/m²
Leistungsbelastung 6,8 kg/PS 5,4 kg/PS
Leermasse 1020 kg 960 kg
Zuladung 480 kg 435 kg
Startmasse 1500 kg 1400 kg
Höchstgeschwindigkeit 160 km/h 155 km/h
Gipfelhöhe 4000 m
Aktionsradius 400 km
Antrieb 220 PS Benz B4
  • Marton Szigeti: Kasseler Geschichten, in: Klassiker der Luftfahrt 01.2014
  • Rolf Nagel, Thorsten Bauer: Kassel und die Luftfahrtindustrie seit 1923. Bernecker, Melsungen 2015, ISBN 978-3-87064-147-4.
  • Paul Zöller: Dietrich-, Raab-Katzenstein- und Gerner-Flugzeuge. Books on Demand, Norderstedt 2024, ISBN 978-3-7597-0437-5.
Commons: Raab-Katzenstein RK 8 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Histaviation – Seite mit Bildern, Daten und Texten zur RaKa RK8
  • Airwar – russische Seite mit Bildern, Daten und Texten zur RaKa RK8

Einzelnachweise

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  1. Paul Zöller: Dietrich-, Raab-Katzenstein- und Gerner-Flugzeuge. BoD-Verlag, Norderstedt 2024, ISBN 978-3-7597-0437-5, S. 12–15.